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Credit Suisse bulletin, 2003/06
Credit Suisse bulletin, 2003/06
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Aktien<br />
Wirkt das US-Wahljahr einmal<br />
mehr als Börsenturbo?<br />
Christian Gattiker-Ericsson<br />
p Anfang 2004 dürften sich die<br />
Börsen zuerst freundlich, dann bei<br />
abflachender Wachstumsdynamik<br />
und steigenden Zinsen zunehmend<br />
schwierig entwickeln.<br />
p Die Outperformance der zyklischen<br />
Werte dürfte im ersten Quartal<br />
auslaufen, worauf eine Rotation in<br />
günstig bewertete defensive Werte<br />
folgen könnte.<br />
Das Aktienjahr 20<strong>03</strong> steht seinen beiden<br />
Vorgängern in Sachen Turbulenzen in nichts<br />
nach – mit dem entscheidenden Unterschied,<br />
dass am Schluss an den meisten Aktienbörsen<br />
positive Renditen zu verzeichnen waren.<br />
Viele Anleger stellen sich nun die Frage,<br />
ob es im Aktienjahr 2004 im gleichen Stil<br />
weitergeht. Die Anhänger einfacher Börsenregeln<br />
mögen aus dem Umstand Hoffnung<br />
schöpfen, dass in den USA die Präsidentenwahl<br />
ansteht. In den letzten sechzig Jahren<br />
wiesen Dividendenpapiere im US-Wahljahr<br />
durchwegs positive Renditen auf – übrigens<br />
nicht nur in den Vereinigten Staaten. Von fundamentaler<br />
Seite lässt sich ein freundliches<br />
Aktienumfeld für Anfang 2004 unserer Ansicht<br />
nach aber eher durch eine erwartete globale<br />
Konjunkturerholung, ein positives Gewinnmomentum,<br />
gestärkte Bilanzen und moderate<br />
Bewertungen rechtfertigen.<br />
Ob die Schönwetterphase durch das ganze<br />
Jahr anhalten wird, dürfte in erster Linie von<br />
der Stärke des globalen Aufschwungs und<br />
vom Verhalten der Notenbanken abhängen.<br />
Das zweite Halbjahr 2004 könnte aber vor<br />
dem Hintergrund einer abflachenden Wachstumsdynamik<br />
schwierig werden. Unseres<br />
Erachtens sollten sich die Akzente im Lauf<br />
des Jahres in jedem Fall verschieben: Nachdem<br />
20<strong>03</strong> vor allem risikobehaftete Werte<br />
obenauf schwangen, könnte 2004 das Jahr<br />
sein, in dem der Markt die Spreu vom Weizen<br />
trennt. Statt Hoffnungen dürften Resultate,<br />
statt Sektorthemen die operativen Fortschritte<br />
von Einzelunternehmen im Zentrum<br />
stehen.<br />
Auf geografischer Ebene sollten die asiatischen<br />
Aktienbörsen in einem globalen<br />
Aufschwung weiterhin stark abschneiden. In<br />
Kontinentaleuropa baut sich aber zunehmend<br />
Nachholpotenzial auf. Positive Überraschungen<br />
dürften im Jahr 2004 wohl weniger aus<br />
Japan, sondern auf Grund der bescheidenen<br />
konjunkturellen Erwartungen und der tiefen<br />
SMI, Euro Stoxx, S&P 500, Nasdaq<br />
Nach dem tiefen Fall ein steter Aufwärtstrend<br />
Im ersten Quartal drückten die Ängste vor dem Irak-Konflikt auf die Kurse. Aber schon ab Mitte März<br />
setzten die Aktien zu einem Erleichterungsrally an. Eine Liquiditätsspritze der Notenbanken<br />
beflügelte den Markt durch den Sommer hindurch und im Herbst sorgten konkrete Anzeichen der lang<br />
ersehnten Konjunkturerholung für Auftrieb.<br />
120<br />
Indexpunkte<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
2000<br />
2001<br />
M J J S N J M A M J J A S O N<br />
S & P 500 Composite<br />
2002<br />
Nasdaq Composite<br />
20<strong>03</strong><br />
J M M J S N J M A M J J A S O N<br />
Quelle: Datastream<br />
Foto: Martin Stollenwerk<br />
40 Credit Suisse Bulletin 6-<strong>03</strong>