20.09.2021 Aufrufe

belvedere Herbst 2021

«belvedere – das alpine Erlebnis- und Reisemagazin» bietet Informationen zu faszinierenden Destinationen, Beherbergungsbetrieben, Museen, Veranstaltungen, Persönlichkeiten, zu Brauchtum und kulinarischen Highlights zwischen den Provençalischen Alpen im Süden Frankreichs, über den Jurabogen und Alpengürtel in der Schweiz und den Österreichischen Alpen bis hin zu den Julischen Alpen in Slowenien. Der geografische Rahmen wird in jeder Ausgabe jedoch etwas sprengen. So steht denn «belvedere» nicht nur für spannende Reportagen zu Reisezielen in der Schweiz und in unseren Nachbarländern. Die Inhalte sind zusätzlich gespickt mit würzigen, süffig aufgemachten Geschichten zu weiteren reisenahen Themen und mit fantastischen Bildern ergänzt.

«belvedere – das alpine Erlebnis- und Reisemagazin» bietet Informationen zu faszinierenden Destinationen, Beherbergungsbetrieben, Museen, Veranstaltungen, Persönlichkeiten, zu Brauchtum und kulinarischen Highlights zwischen den Provençalischen Alpen im Süden Frankreichs, über den Jurabogen und Alpengürtel in der Schweiz und den Österreichischen Alpen bis hin zu den Julischen Alpen in Slowenien. Der geografische Rahmen wird in jeder Ausgabe jedoch etwas sprengen. So steht denn «belvedere» nicht nur für spannende Reportagen zu Reisezielen in der Schweiz und in unseren Nachbarländern. Die Inhalte sind zusätzlich gespickt mit würzigen, süffig aufgemachten Geschichten zu weiteren reisenahen Themen und mit fantastischen Bildern ergänzt.

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GIPFELTREFFEN<br />

Aber weshalb sagte Ihnen das Velofahren als<br />

Kind nichts?<br />

Ich war lange kleiner und schmächtiger als<br />

andere Kinder. Wenn du mit 13 Jahren aussiehst<br />

wie 10, dann ergeben sich hier halt grosse<br />

Differenzen. Dies war vermutlich der Grund,<br />

weshalb ich zwar am Wettkampf an sich meine<br />

Freude hatte, nicht aber beim Biken – die<br />

Chancengleichheit war nicht da. Je älter ich<br />

wurde, desto mehr glich sich das aus. Und als<br />

Wettkampftyp willst du ja nicht permanent aufs<br />

Dach kriegen und verlieren (lacht). Dank der<br />

körperlichen Entwicklung hatte ich dann mehr<br />

Erfolg, also machte das wettkampfmässige<br />

Velofahren auch immer mehr Spass.<br />

Wie ist eigentlich das Verhältnis zu Ihrem<br />

Bruder Lukas? Er fuhr ja bereits vor Ihnen<br />

Wettkämpfe, ist Profi-Sportler – und seit<br />

einigen Jahren nun in Ihrem Schatten.<br />

Eine berechtigte Frage – das war sicher nicht<br />

ganz einfach für ihn. Er ist beinahe fünf Jahre<br />

älter als ich, zog mich quasi immer mit und<br />

war auch wettkampfmässig stärker. Mit 22,<br />

23 Jahren egalisierten wir uns dann im Wettkampf.<br />

Doch die Wahrnehmung des «kleineren<br />

Bruders» blieb noch lange, auch acht, neun<br />

Jahre später.<br />

Auch nicht eine ganz einfache Situation für<br />

ihn.<br />

Allenfalls ist bei allem Stolz auch eine Spur<br />

Wehmut mit dabei, im Sinne von «Hmm,<br />

weshalb habe ich dies nicht erreicht?».<br />

Schliesslich war und ist er ein Riesentalent und<br />

hatte die Begeisterung für diesen Sport in die<br />

Familie getragen. Er lebte dies als Kind schon<br />

voll – ganz im Gegensatz zu mir. Unterschwellig<br />

hat dies unsere Beziehung vermutlich schon<br />

etwas beeinflusst.<br />

Die Schweiz hat ja reichlich Möglichkeiten<br />

zum Biken. Welche Region ist Ihr Favorit?<br />

Tatsächlich gibt es zahlreiche Variationen.<br />

Teilweise sind die Gebiete leider noch nicht<br />

wirklich ausgebaut – im Sinne von legal<br />

befahrbar. Im Mittelland, wo ich wohne, gibt<br />

es diesbezüglich noch immer Konflikte…<br />

Konflikte in Bezug auf Wanderer?<br />

Nicht unbedingt. Eher, dass es gesetzlich<br />

schlicht nicht möglich ist, einen Trail oder<br />

Bikepark zu bauen, obwohl eine immense<br />

Nachfrage hierzu besteht. Das ist ein Problem.<br />

Aber im Engadin, in Disentis, sowie im Wallis<br />

oder Jura wird enorm viel gemacht – diverse<br />

natürliche Trails, was ja einen Grossteil der<br />

Bike-Faszination ausmacht: Enorme Distanzen<br />

und Höhenmeter, die mit einem Fahrzeug gar<br />

nicht erreichbar wäre, können an einem<br />

einzigen Tag bewältigt werden. Die Schweiz ist<br />

definitiv prädestiniert fürs Biken. Jede Region<br />

hat ihren eigenen Charakter.<br />

Sie sind Berner – das Berner Oberland haben<br />

Sie nicht erwähnt.<br />

Absichtlich nicht. Das Berner Oberland ist im<br />

Bezug aufs Biken zurückgeblieben.<br />

…zurückgeblieben?<br />

Ja. Erstens stösst man aufgrund von Verboten<br />

überall auf Widerstand. Zweitens ist das<br />

Angebot nicht auf Biker ausgerichtet. Ein<br />

Beispiel: Auf einem Wanderweg zu biken ist ja<br />

grundsätzlich erlaubt. Doch im Berner Oberland<br />

sind auf solchen Wegen stets Treppen eingebaut,<br />

sobald es ein wenig steiler wird – das ist extrem<br />

mühsam. Interessanterweise ist gleich nebenan,<br />

auf der Walliser Seite, der Wanderweg so<br />

konzipiert, dass ihn auch Biker problemlos<br />

nutzen können. Das Berner Oberland hingegen<br />

ist nicht ideal zum Biken und hat enorm<br />

Aufholbedarf. Ich habe dies auch schon mehrfach<br />

erwähnt, aber leider wurde es bis heute als<br />

nicht nötig erachtet, hier etwas zu ändern.<br />

Manchmal wird’s<br />

dreckig: Flückiger in<br />

Siegerpose.<br />

© ARMIN KÜSTENBRÜCK<br />

<strong>belvedere</strong><br />

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