HANSA 10-2017
Fährschifffahrt | Brexit | HIPER | Schifffahrt der Zukunft | Börsenbericht | US Ports & Hurricanes | Abwasser | Häfen Niedersachsen | HVAC | Job-Börse | Offshore-Marktkompass
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Häfen | Ports<br />
Kiel erhöht Kapazität für Schiffsabwasser<br />
Am Kieler Ostseekai ist Europas modernste Annahmeeinrichtung für<br />
Schiffsabwasser eingeweiht worden. Sie soll künftig allen dort liegenden<br />
Schiffen ermöglichen, ihr Abwasser direkt im Hafen zu entsorgen<br />
Durch die neue Anlage wird die Abwasserkapazität verzehnfacht<br />
Nach offziellen Angaben des Hafen<br />
Kiel verzehnfacht die gut<br />
1,8 Mio. € teure Anlage die bisherige<br />
Annahmekapazität für Schiffsabwasser<br />
auf bis zu 300 m3 je Stunde. Die ersten<br />
beiden Kreuzfahrtschiffe, die die neue<br />
Annahmeeinrichtung nutzten, waren die<br />
»Mein Schiff 3« und die »Mein Schiff 6«<br />
Grafische Darstellung der Abläufe in der Anlage<br />
der Reederei TUI Cruises. »Wir investieren<br />
in eine saubere Ostsee. Mit der<br />
Kapazitätserweiterung leistet Kiel einen<br />
wichtigen Beitrag zum Schutz des<br />
Meeres und erfüllt damit bereits heute<br />
erst im Jahr 2021 in Kraft tretende Anforderungen,«<br />
erläutert Hafenchef Dirk<br />
Claus.<br />
Quelle und Fotos: Port of Kiel<br />
Auf Beschluss der Ostseeanrainerstaaten<br />
müssen Kreuzfahrtschiffe ihre Abwässer<br />
ab dem Jahr 2021 – Neubauten bereits<br />
ab 2019 – vollständig in den Häfen<br />
abgeben bzw. unter Einhaltung bestimmter<br />
Grenzwerte an Bord klären.<br />
Die neue Annahmeeinrichtung am<br />
Ostseekai wurde in sechs Monaten errichtet.<br />
Parallel zu den Schiffsliegeplätzen<br />
wurden mehrere hundert Meter druckfeste<br />
Leitungen mit einem Durchmesser<br />
von 225 mm und acht Anschlusspunkten<br />
verlegt. Die Leitungen münden nördlich<br />
des Terminalgebäudes in bis zu 75 m3<br />
fassende Speicherbehälter, die mit Analyse-<br />
und Behandlungstechnik ausgestattet<br />
sind. Mittels Druckluft- und Ozoneinspeisung<br />
wird das Wasser in großen<br />
Feinsteinzeugrohren belüftet. Bedarfsweise<br />
kann zudem eine Regulierung des<br />
pH-Wertes durch Zuführung von Natronlauge<br />
erfolgen.<br />
»Wir haben im letzten Jahr zusammen<br />
mit der Firma Unitechnics intensiv getestet,<br />
wie wir das beste Bearbeitungsverfahren<br />
herausfinden und damit einen<br />
neuen Standard geschaffen«, sagt Claus.<br />
Die Druckrohrleitungen sind komplett<br />
geschlossen und in der Anlage sorgen Filter<br />
und Adsorber für eine Eliminierung<br />
von Schwefelwasserstoffen. Die gereinigte<br />
Abluft wird über einen Schornstein ab-<br />
80 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 154. Jahrgang – <strong>2017</strong> – Nr. <strong>10</strong>