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HANSA 10-2017

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Schifffahrt | Shipping<br />

Die Fahrt ins Neuland<br />

INTERNATIONAL MARITIME JOURNAL<br />

FORUM<br />

SCHIFFFAHRT<br />

FINANZIERUNG<br />

Der LNG-Umbau der »Wes Amelie« ist abgeschlossen, das Projekt geht weiter. Experten der<br />

Wessels Reederei begleiten nun die Inbetriebnahme und wollen das erworbene Know-how im<br />

Markt anbieten. Für die <strong>HANSA</strong> zieht die Reederei exklusiv eine erste Bilanz. Von Felix Selzer<br />

Nach der Betankung begann die »Wes<br />

Amelie« am 7. September die Charter<br />

für Unifeeder und fährt nun im Feeder-Dienst<br />

zwischen Rotterdam und den<br />

Ostseehäfen Tallinn, Riga, Klaipeda und<br />

Gdynia. »Die Probefahrten sind alle erfolgreich<br />

abgeschlossen worden, am Ende<br />

des Tages waren alle beeindruckt«, freut<br />

sich Gerd Wessels, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Wessels Reederei.<br />

Obwohl man mit der Umrüstung nun<br />

fertig ist, übergibt die Reederei die »Wes<br />

Amelie« nicht einfach an den Charterer.<br />

Denn auch die Betriebsphase ist Neuland.<br />

Eine besondere Konstellation sei<br />

das, sagt Wessels: »Das kann man als Gemeinschaftsprojekt<br />

bezeichnen. Das Bunkern<br />

ist im Chartermarkt eigentlich Sache<br />

des Charterers, aber weil es innovativ und<br />

etwas ganz Neues ist, haben wir uns mit<br />

Unifeeder auf einen mehrmonatigen Begleitprozess<br />

geeinigt.« Zum Teil sei das<br />

Thema für Häfen in der Rotation neu, daher<br />

müsse man jetzt gemeinsam Lösungen<br />

finden, die zunächst »Stand-alone-Aktionen<br />

für ein paar Monate« blieben, bis es<br />

langfristige Regelungen gebe.<br />

Christian Peter Hoepfner, Prokurist<br />

und Leiter von Wessels Projects, fügt hinzu:<br />

»LNG steckt immer noch in den Kinderschuhen,<br />

sowohl auf der Nachfrage<br />

»Jetzt liegt es am Markt,<br />

das Henne-Ei-Problem zu lösen«<br />

Gerd Wessels<br />

als auch auf der Angebotsseite. Da muss<br />

man einfach mit einem höheren Zeitaufwand<br />

pro Bunkervorgang rechnen und<br />

das muss in enger Abstimmung zwischen<br />

Manager und Charterer passieren.«<br />

Die Erstbetankung der »Wes Amelie«<br />

nahm der Hamburger Lieferant Nauticor<br />

vor. Einen langfristigen Vertrag oder<br />

Volumenkontrakt für das Flüssiggas gibt<br />

es aber noch nicht, weil die Entwicklung<br />

sehr dynamisch ist, sowohl was den Preis<br />

als auch die Infrastruktur angeht.<br />

»Technisch ist es keine Rocket-<br />

Science, die Herausforderung liegt im<br />

kaufmännisch-operativen Bereich«<br />

Christian P. Hoepfner<br />

»Wir wissen, dass sehr viele Leute auf<br />

das Projekt schauen, insbesondere auf die<br />

nächsten Monate. Die wichtigen Fragen<br />

werden sich jetzt um Zeitverlust und Frequenz<br />

beim Bunkern, Bunkermöglichkeiten<br />

und –kapazitäten drehen. Diese Fragen<br />

haben aber eigentlich nichts mit dem<br />

Umbau selbst zu tun«, erklärt Wessels.<br />

»Wir haben jetzt gezeigt, dass es technisch<br />

möglich und kontrollierbar ist, so einen<br />

LNG-Umbau auf die Beine zu stellen. Es<br />

ist jetzt gefordert, dass die Infrastrukturseite<br />

nachzieht, dass flexible Bunkermöglichkeiten<br />

eingerichtet werden. Wir sind<br />

sehr zuversichtlich, dass es sich weiter entwickelt.<br />

Die neue LNG-Förderrichtlinie ist<br />

sicher ein ganz wichtiger Punkt.«<br />

Hoepfner hakt ein: »Es gibt zwei elementare<br />

Faktoren für so ein Projekt, der<br />

eine ist die für den Umbau nötige Investition.<br />

Der zweite ist die LNG-Versorgung im<br />

operativen Betrieb.Der Charterer möchte<br />

keine Zeitverluste hinnehmen, weil er z.B.<br />

das Schiff irgendwo hin verholen muss, um<br />

Foto: Wessels<br />

30 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 154. Jahrgang – <strong>2017</strong> – Nr. <strong>10</strong>

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