HANSA 10-2017
Fährschifffahrt | Brexit | HIPER | Schifffahrt der Zukunft | Börsenbericht | US Ports & Hurricanes | Abwasser | Häfen Niedersachsen | HVAC | Job-Börse | Offshore-Marktkompass
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Häfen | Ports<br />
Sehenswürdigkeiten auf Bali: der Wasserfall »Gitgit« (links); der »Temple by the lake« (mitte);<br />
Mangrovenwald in Denpasar (rechts)<br />
nen unter anderem ein 3D-Wellenbecken<br />
und mehrere Wellenkanäle gehörten.<br />
Der dritte Tag auf Bali fing früh morgens<br />
an. An dem Strand vor unserem<br />
Hotel warteten vier Boote, die uns beim<br />
Sonnenaufgang aufs Meer brachten um<br />
Delfine zu beobachten. Mehrere Delfinschulen<br />
konnten aus nächster Nähe betrachten<br />
werden. Auf dem Rückweg nach<br />
Denpasar war der nächste Halt war der<br />
Wasserfall »Gitgit«. Auf einem kleinen<br />
Pfad ging es hinunter, wo die kühle Luft<br />
eine gelungene Abwechslung zur sonstigen<br />
Hitze darstellte. Anschließend ging<br />
es weiter zum »Temple by the lake«. Dieser<br />
wurde um 1663 erbaut und ist heute<br />
größtenteils eine Tourismusattraktion,<br />
wird aber auch noch für Opferrituale<br />
verwendet. Gegen Nachmittag sind wir<br />
zum Mangrovenwald in Denpasar gefahren.<br />
Dieser war leider sehr durch Müll<br />
belastet und soll in Zukunft für Landgewinnung<br />
abgeholzt werden. Direkt vor<br />
dem Mangrovenwald wurde der neue<br />
Blick auf die Onrust Island (links) und Ruinen der Gebäude (rechts)<br />
Highway »Bali Mandara Toll Road« gebaut.<br />
Dieser sollte den Stau auf einer der<br />
Hauptverkehrsstraßen Denpasars vermindern,<br />
allerdings ist das Befahren der<br />
Brücke mautpflichtig und wird somit von<br />
den Einheimischen wenig benutzt. Am<br />
Strand in Kuta gab es anschließend ein<br />
Abendessen.<br />
Am letzten Tag auf Bali Tag ging es<br />
morgens nach »Pura Tanah Lot«. Dies<br />
ist ein hinduistischer Tempel direkt an<br />
der Küste und ist das in der westlichen<br />
Welt kulturelle Wahrzeichen der Insel.<br />
Der Tempel ist den Wellen und Strömungen<br />
frei ausgesetzt und wurde daher<br />
1987 durch ein Schutzprojekt restauriert.<br />
Es wurden tausende Beton-Tetrapoden<br />
als Wellenbrecher und künstlicher Stein<br />
für den Tempel verwendet. Gegen Mittag<br />
wurde das BNPB, welches für das indonesische<br />
Tsunami-Warnsystem zuständig<br />
ist, besucht. In einer Präsentation wurden<br />
die monatlichen Routinetests (jeden<br />
26. im Monat um <strong>10</strong> Uhr), die verschiedenen<br />
Standorte der Sirenen und weitere<br />
Aufgabenbereiche dargestellt. Danach<br />
wurden uns die Geräte und Maschinen<br />
gezeigt, welche im Fall eines Tsunami<br />
gebraucht werden. Die letzte Station vor<br />
dem Flug nach Jakarta war der Besuch<br />
im Hardrock Hotel. Das Hardrock Hotel<br />
ist eines der wenigen Hotels auf Bali<br />
das auch im Falle eines Tsunamis sicher<br />
ist und als Zufluchtsort dienen kann. Dafür<br />
werden Lebensmittel und Decken im<br />
obersten Geschoss gelagert. Das Personal<br />
ist für den Ernstfall geschult und Schilder<br />
zeigen die Evakuierungsrouten an.<br />
Am vorletzten Tag der Exkursion stand<br />
nun endlich die Hauptstadt Indonesiens<br />
auf dem Programm: Jakarta. Der Tag begann<br />
mit zwei offziellen Besuchen beim<br />
»Marine Research Center« KKP und »Research<br />
Center Oceanology« LIPI durch<br />
Organisation und in enger Abstimmung<br />
mit dem ehemaligen Doktoranden von<br />
Herrn Prof. Oumeraci (TUBS) und heutigen<br />
Abteilungsleiters im KKP, Herrn Dr.-<br />
Ing. Semeidi Husrin. Im Rahmen beider<br />
Besuche stand der fachliche Austausch<br />
und die zukünftige Kollaboration zwischen<br />
Hannover und Jakarta mit wissenschaftlichen<br />
Vorträgen – auch von studentischer<br />
Seite – im Vordergrund. Der<br />
nächste Programmpunkt war die Besichtigung<br />
der »Onrust Island«, einer Insel<br />
der Inselgruppe »Seribu« (Thousand Islands).<br />
Dafür fuhren wir zum Hafen<br />
»Marina Ancol« im Norden Jakartas und<br />
von dort aus mit dem Schnellboot nach<br />
Onrust. Auf dem Weg dorthin sahen wir<br />
auch die in der westlichen Presse vielfach<br />
zitierten künstlichen Inseln des großen<br />
Landgewinnungs-Projektes zum Schutz<br />
der Stadt. Damit versucht Jakarta dem<br />
akuten Problem der Landsenkung entgegenzuwirken<br />
bzw. auf neu gewonnenes<br />
Land auszuweichen. 17 Inseln sollen<br />
insgesamt nördlich Jakartas erbaut werden,<br />
auf denen zum Großteil moderne<br />
Wohn- und Geschäftshäuser entstehen<br />
sollen. Davon sind acht Inseln bereits erbaut<br />
bzw. stehen noch im Bau. Der Sand<br />
dafür wird größtenteils von der 60 km<br />
entfernten Jakarta Bay entnommen. Die<br />
»Pulau Onrust« hingegen ist eine von ca.<br />
130 natürlichen Inseln nördlich von Jakarta.<br />
Zu Zeiten des VOC (Niederländische<br />
Ostindien Kompanie) war Onrust<br />
eine kleine Stadt mit Wohnhäusern, auf<br />
der hauptsächlich Schiffe gebaut und restauriert<br />
wurden. Ab dem 19. Jahrhundert<br />
90 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 154. Jahrgang – <strong>2017</strong> – Nr. <strong>10</strong>