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HANSA 10-2017

Fährschifffahrt | Brexit | HIPER | Schifffahrt der Zukunft | Börsenbericht | US Ports & Hurricanes | Abwasser | Häfen Niedersachsen | HVAC | Job-Börse | Offshore-Marktkompass

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Schifffahrt | Shipping<br />

Abstract: Journey into uncharted territory<br />

The conversion of »Wes Amelie« to LNG propulsion has been completed, but the project<br />

continues. The Wessels shipping company now supports commissioning and wants<br />

to offer the acquired know-how in the market. For <strong>HANSA</strong>, the shipping company exclusively<br />

presents an interim assessment. The idea of scaling the project came early<br />

with the announcement of the new drive concept. It was then concluded it would be a<br />

good idea to present this know-how in the market.<br />

Further information: redaktion@hansa-online.de<br />

BUREAU VERITAS S.A.<br />

Zweigniederlassung Hamburg<br />

Marine Department<br />

LNG zu bunkern. Zielsetzung ist die wasserseitige<br />

LNG-Versorgung des Schiffes<br />

bei simultanem Lade- und Löschbetrieb.<br />

Eine hierfür vorgesehene Lösung konnte<br />

letztlich nicht umgesetzt werden. Temporär<br />

müssen wir daher noch auf eine Truckto-Ship-Lösung<br />

zurückgreifen. Wir leisten<br />

hier viel Pionierarbeit.«<br />

Dabei lief beim Umbau der »Wes Amelie«<br />

bei German Dry Docks in Bremerhaven<br />

nicht alles nach Plan – nichts Ungewöhnliches<br />

bei einem Pilotprojekt. »Eine<br />

große Herausforderung stellte das Wetter<br />

dar, insbesondere für den sensiblen Rohrleitungsbau<br />

im cryogenen Bereich «, erklärt<br />

Wessels. »Wir haben Zeit verloren,<br />

aber das ist bei so einem komplexen Innovationsprojekt<br />

nicht ungewöhnlich.<br />

Wir waren uns der Komplexität durchaus<br />

bewusst, aber der Teufel steckt eben<br />

im Detail. Dafür hatten wir und die anderen<br />

am Projekt beteiligten Gewerke<br />

eine steile Lernkurve.« Der Maschinenumbau<br />

des MAN 8L48/60B auf 51/60 sei<br />

relativ problemlos verlaufen. Der Motorenhersteller<br />

hatte den Motorentyp bereits<br />

in mehreren Landanwendungen für<br />

den Gasbetrieb umgebaut. »Bei anderen<br />

Bereichen wie Tank- und Rohrleitungsbau,<br />

Elektrik und den jeweiligen Schnittstellen<br />

gab es jedoch viel Neues zu Lernen.<br />

«, so Wessels.<br />

Die »Wes Amelie« wurde von Wessels<br />

im August 2011 als zweites Container-<br />

Feederschiff einer Viererserie in Fahrt gesetzt.<br />

Das Schiff wurde unter der Klassifikation<br />

von Bureau Veritas in China gebaut,<br />

ist 151,72 m lang, 23,40 m breit und hat einen<br />

Tiefgang von 8 m. Die Ladekapazität<br />

beträgt 740 TEU/14 t bei Stellplätzen für<br />

1.036 TEU. Durch die Umrüstung gingen<br />

im Vorschiffereich durch den Einbau<br />

des 500 m3-Tanks samt Tankhaube<br />

29 Stellplätze verloren. »Hätten wird den<br />

Tank hinten vor den Aufbauten platziert,<br />

wäre das erheblich aufwändiger gewesen<br />

und wir hätten deutlich mehr gut zahlende,<br />

schwer tragende Stellplätze verloren«,<br />

sagt Wessels. Auch der Brandschutz war<br />

laut Hoepfner ein Faktor für die Wahl der<br />

Tankposition: »Es hätte sonst neue Feuerschutzzonen<br />

im Bereich des Deckshauses<br />

geben müssen. Im Falle eines Neubaus<br />

wäre es aber immer gut, den Tank in der<br />

Nähe des Motors zu haben.«<br />

Für die Mannschaft an Bord ändert<br />

sich mit dem neuen Kraftstoff einiges. »Je<br />

nach Rang und Aufgabenbereich benötigt<br />

die Besatzung einen großen oder kleinen<br />

Gasschein. Qualifiziertes Personal ist noch<br />

rar und wir haben unsere Leute selber mitausgebildet«,<br />

sagt Wessels. »Die Weiterbildung<br />

unserer Ingenieure haben wir unter<br />

anderem auch in Kooperation mit MAN<br />

in Augsburg vorgenommen. Einen erfahrenen<br />

LNG-Tankerkapitän und leitenden<br />

Ingenieur aus dem Markt zu nehmen, wäre<br />

grundsätzlich eine Option. Diese qualifizierten<br />

Seeleute genießen allerdings eine<br />

hohe Nachfrage«, so der Reederei-Chef.<br />

Daher sei man am besten beraten, das<br />

selbst in die Hand zu nehmen, möglichst<br />

zwei Jahre vor Inbetriebnahme des Schiffs.<br />

Ein Gedanke, mit dem die Reederei<br />

schon bei der Ankündigung des Projekts<br />

an die Öffentlichkeit ging, war die Skalierbarkeit.<br />

Insgesamt fahren 23 Schwesterschiffe<br />

des Typs weltweit (16 baugleich),<br />

der MAN-Motor kommt auf 82 Schiffen<br />

zum Einsatz. Der nun abgeschlossene Umbau<br />

soll weitere Eigner ermutigen. »Wir<br />

haben mit unserem Ingenieurteam jetzt<br />

einen riesigen Erfahrungsschatz gesammelt.<br />

Wir haben unheimlich viel gelernt,<br />

was Fragestellungen und Problemstellungen<br />

angeht. Das ist sicherlich etwas, womit<br />

wir werben können«, sagt Hoepfner. Man<br />

könne sich gut vorstellen, dieses Knowhow<br />

jetzt im Markt anzubieten und dabei<br />

Ingenieurdienstleistungen auch Reedereien<br />

zur Verfügung zu stellen, die ihrerseits<br />

Bestandstonnage umrüsten wollen. M<br />

Veritaskai 1, 2<strong>10</strong>79 Hamburg<br />

Tel.: +49 40 23625-0<br />

Fax: +49 40 2 36 25-620<br />

E-Mail: ger_cha@de.bureauveritas.com<br />

Visit us on: www.bureauveritas.de<br />

www.veristar.com<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 154. Jahrgang – <strong>2017</strong> – Nr. <strong>10</strong> 31

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