Flensburg Journal - 235 April 2022
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Krieg in der Ukraine – so hilft Flensburg
Der Krieg in der Ukraine ist allgegenwärtig – und beschäftigt uns alle.
Kaum einer hätte es für möglich gehalten, dass wir so einen brutalen
Angriffskrieg noch einmal mitten in Europa erleben müssen. Die Auswirkungen,
so viel ist klar, spüren wir auch hier in Flensburg: Unzählige
Menschen fliehen vor dem Krieg, und suchen Schutz und Hilfe auch bei
uns. Die Hilfsbereitschaft für die Ukrainer*innen ist dabei gewaltig,
und zahllose Menschen, Unternehmen und Institutionen bekunden ihre
Solidarität und unterstützen, wo sie nur können – auch in Flensburg.
Wie sehen die Hilfsleistungen
in Flensburg aus?
Das Wichtigste bei der Unterstützung vor Ort
sind eine enge Abstimmung sowie ein gemeinsames
und koordiniertes Handeln im städtischen
Integrationsnetzwerk. Zusammen mit der Flüchtlingshilfe
Flensburg e. V., WIN Weiche, der AWO,
dem Diakonischen Werk und verschiedenen städtischen
Stellen, wie dem Einwanderungsbüro und
der Stabsstelle Integration, konnten schnelle
Hilfsangebote auf die Beine gestellt werden. Bei
der Unterbringung und Versorgung unterstützen
auch das DRK, das THW und die Flensburger Feuerwehren.
Die Stadt Flensburg konnte so unmittelbar nach
Ausbruch des Kriegs zügig damit anfangen,
Hilfsangebote zu schaffen, die sie seitdem stetig
ausbaut. Bereits zum 1. März sind die ersten
Geflüchteten in Flensburg angekommen und wurden
in den städtischen Unterkünften aufgenommen
und untergebracht. Die Aufnahmeangebote
bestehen aus bereits vorhandenen großen Unterkünften
und weiteren Notunterkünften, die
für eine kurzfristige Unterbringung in mehreren
Turnhallen geschaffen wurden sowie auch aus
langfristigen Wohnangeboten. Zudem kommen einige
Menschen auch im Privaten bei Angehörigen,
Bekannten oder Hilfsbereiten unter.
Wie kann ich als Flensburger*in helfen?
Auf der eigens eingerichteten Seite www.flensburg.de/ukraine
sind diverse Möglichkeiten aufgeführt,
wie jede*r hier vor Ort in dieser schwierigen
Situation helfen kann. Neben allgemeinen
Informationen für Hilfssuchende und Hilfsbietende
steht dort unter anderem, welche Sachspenden
aktuell benötigt werden. Über ein Formular können
auch Unterkünfte angeboten werden.
Besonders hilfreich, um Geflüchtete mit angemessenem
Wohnraum zu versorgen, sind Unterkünfte,
die längerfristig zur Verfügung stehen. Um dieses
Ziel schneller zu erreichen, können auch kostenpflichtige
Unterkünfte, wie z. B. Mietwohnungen,
Wohngemeinschaften oder Ferienwohnungen angeboten
werden. Im UkrainePortal der Stadt
Flensburg können entsprechende Angebote übermittelt
werden.
Oberbürgermeisterin Simone Lange: „Wir benötigen
zu allererst Wohnungen für die Menschen
aus der Ukraine und bitten Sie alle herzlich um
Unterstützung. Es ist die hilfreichste Form von
Hilfe, den Menschen Wohnraum zur Verfügung zu
stellen.“
Hilfsbrücke Flensburg – Kielce – Winnyzja
Koordinierte Hilfe kann zum Beispiel dadurch
geleistet werden, dass Hilfsgüter über definierte
Routen in das Krisengebiet gebracht werden. Eine
der zentralen Stationen hierfür ist die mit Flensburg
befreundete polnische Stadt Kielce. Ab Kielce
gehen regelmäßig Transporte mit Versorgungsgütern
in die ukrainische Partnerstadt Winnyzja.
Von dort aus erfolgt dann ein Weitertransport in
die jeweiligen Gebiete. Gefragt sind Hilfsgüter in
größerer Stückzahl, die über den genannten Weg
weitergeleitet werden können. Eine vorherige Abstimmung
ist bei der Planung solcher Hilfsleistungen
essenziell.
Keinesfalls sollte in Eigeninitiative in die betroffenen
Regionen bzw. an die ukrainische Grenze
gefahren werden. Eine solche Fahrt kann mit großen
Gefahren verbunden sein und kann vor allem
auch die vor Ort aktiven Hilfsorganisationen behindern.
Aktivitäten sollten nur nach Absprache
mit den entsprechenden Hilfsorganisationen erfolgen.
Helfen Sie wie eben beschrieben hier vor Ort in
Flensburg, damit die vielen Menschen versorgt
werden können, die zu uns kommen.
Vielen Dank für Ihre tatkräftige Unterstützung!
Fotos: Stadt Flensburg / Benjamin Nolte
10 FLENSBURG JOURNAL • 04/2022