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Flensburg Journal - 235 April 2022

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aber ich musste sie immer

spielen“, plaudert Jens Drews

aus dem Nähkästchen. „Immerhin

durfte ich für ein paar

Minuten meinen Arbeitsplatz

verlassen und auf den Flur

gehen zum Rauchen.“ Auch

in anderen Clubs trat er in

Erscheinung. Im legendären

„Roxy“ dominierte der Rock,

die längste Pause garantierte

die Ost-Formation „City“ mit

„Am Fenster“. Im „Grogkeller“

konnte diese Musikrichtung

nicht gezogen werden. „Aber

es war so voll und eng, dass

es vorkam, dass ich noch

nicht wieder von der Toilette

zurück war, wenn ein Lied zu

Ende war“, verrät Jens Drews.

Es half schließlich eine

mit Alsterwasser trainierte

„DJ-Blase“.

In Spitzenzeiten war er vier

Nächte die Woche im Einsatz.

Das Wochenende stand komplett

unter dem Diktat des

Berufs, die sozialen Kontakte

wurden vernachlässigt. „Das

kann nicht alles sein“, sagte

er sich und versuchte es mit

einem neuen Geschäftszweig:

Boutiquen.

Karrierebeginn im

Einzelhandel

Den Auftakt ermöglichte eine

Filiale von „New Yorker“, dann

folgten weitere in Flensburg

ansässige Betriebe aus dem

Textilsektor, ehe Jens Drews

in Hamburg landete.

In der Hansestadt ergab sich

plötzlich eine neue Chance: Mit einem

Partner machte der Flensburger

einen Club auf. Eine Bar mit Musik

von Heavy Metal bis Schlager. Die

GmbH mit 30 Mitarbeitern entfachte

allerdings viel Arbeit. „Ich schloss

den Betrieb morgens auf und spät in

der Nacht ab“, erinnert er sich. Bald

stellte er fest: „Das ist nicht meine

Welt.“ Personal, das harte Drogen

nahm, und vorbestrafte Kiez-Größen

unter den Gästen gehörten zum Alltag.

Nach anderthalb Jahren erfolgte

die nahezu fluchtartige Rückkehr

nach Flensburg. Dort unterstützte

Jens Drews seinen Bruder, der damals

das „House“ an der Schiffbrücke

führte.

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Hamburg, die „Perle“, lockte erneut.

Im Modecentrum Schnelsen, einem

der größten Umschlagplätze Europas

für Kleidung, stieß das Nordlicht

auf ein Unternehmen, das die

Lizenz-Rechte für die italienische

Sportmarke „Kappa“ besaß. Es vollzog

ein enormes Wachstum. Hamburg

war wieder Lebensmittelpunkt.

Immer wieder war München das Ziel

für Geschäftsreisen. Und dann rückte

eine Fabrik in Brandenburg, kurz vor

den Toren Berlins, ins Blickfeld.

Dem Außendienst galt die volle Aufmerksamkeit.

„Ich hatte vier Kunden

in Flensburg und fuhr stets zum Surf-

World-Cup nach Sylt zum Zuschauen“,

erzählt Jens Drews. Entspannt

war der Job allerdings selten, sondern

sehr arbeitsreich. Er stieg zum

Vertriebsleiter auf, polierte seine

betriebswirtschaftlichen Kenntnisse

mit Büchern und Unterlagen auf.

Er war verdammt viel unterwegs. Es

war kurz vor einem Weihnachten der

90er Jahre, als er schnell noch nach

München und Berlin musste, ehe ein

entspanntes Fest bei der Familie seiner

damaligen Frau in Süderlügum

geplant war. „Als dann an den Feiertagen

ein Fax von der Firma kam“,

erzählt Jens Drews immer noch mit

einem Ton der Verwunderung, „habe

ich fristlos gekündigt.“ Schließlich

gab es neben dem Beruf andere Prioritäten.

So war 1994 ein Sohn geboren

worden.

Mit seiner kleinen Familie lebte Jens

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FLENSBURG JOURNAL • 04/2022

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