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Flensburg Journal - 235 April 2022

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Im Gespräch mit

Simone Lange

Foto: Jasper Grätsch / von Dorsch

Warum haben Sie sich dazu entschieden,

wieder zur OB-Wahl anzutreten?

Oberbürgermeisterin von Flensburg zu sein ist eine

großartige Aufgabe. Sie ist zwar oft anstrengend,

teilweise auch belastend, ist aber insgesamt mit viel

Freude darüber verbunden, wieviel wir für Flensburg

erreichen konnten und noch erreichen können. In

diesen bewegten Zeiten stehen Kommunen in einer

besonderen Verantwortung und haben wichtige

Aufgaben. Diese Aufgaben möchte ich gern weiter

angehen.

Wie viele Ja-Stimmen haben Sie zu Hause

für den Wiederantritt bekommen?

100 % Zustimmung, obwohl meine Familie die Belastungen

nur zu gut kennt, die dieses Amt mit

sich bringt. Meine Familie unterstützt mich sehr

und hält mir zuhause den Rücken frei. Sie wissen,

wie gern ich das Amt der Oberbürgermeisterin ausübe

und mich für die Menschen in unserer Stadt

einsetze.

Welche Ziele haben Sie in einer weiteren

Amtszeit als Oberbürgermeisterin?

Ich möchte in den kommenden 6 Jahren Flensburg

vor allem ökologisch, ökonomisch und sozial

nachhaltiger gestalten. Klimaschutz bleibt Aufgabe

Nummer 1, weil wir nur dann sicher und gut

leben können. Im Rahmen dessen liegen mir die

Projekte Krankenhausneubau und Hafen-Ost sehr

am Herzen, weil sie sowohl für die Gesundheitsversorgung

als auch für die Wirtschaft sehr große

und wichtige Schritte in der Zukunftsentwicklung

unserer Stadt sind.

Die Entwicklung unserer Stadtteile, von der Nordbis

zur Südstadt, von Engelsby bis Weiche möchte

ich ebenfalls kräftig vorantreiben. Auch in der

Wohnraumversorgung und dem Ausbau unserer

Sportstätten, z. B. die Sportplätze und Sporthallen

von der kleinen bis zur großen Flensarena gibt

es noch jede Menge zu tun.

Auf welche politischen Erfolge sind Sie stolz?

Ich freue mich über die erfolgreichen Projekte

der letzten 5 Jahre wie zum Beispiel den Neubau

der Grundschule Ramsharde und den begonnenen

Neubau der Grundschule und der KiTa auf

dem zukünftigen Bildungscampus Fruerlund. Ich

bin schon sehr stolz darauf, gleich zwei Schulneubauten

in einer Legislatur erreicht zu haben.

Das letzte Mal, als in unserer Stadt Schulen neu

gebaut wurden war in den 70er Jahren. Aber auch

viele andere Projekte wie Hafen-Ost, Krankenhausneubau,

die Fertigstellung der Kreisstraße

K8, die Fertigstellung von 2750 Wohnungen können

uns stolz machen. Nichts desto trotz gibt es

noch viel zu tun. Der Sanierungsstau der letzten

Jahrzehnte muss noch weiter

abgebaut werden.

Ich schätze mich glücklich,

das große Team der Stadtverwaltung

an meiner Seite zu

haben, das wirklich gute Arbeit

leistet und das ich gern

leite. Manche Bürger*innen

mögen es vielleicht anders

sehen, was ich aber definitiv

nicht bestätigen kann. Sie

leisten Großartiges!

Was glauben Sie:

Warum sind Sie erfolgreich?

Erfolg ist kein Verdienst einer

einzelnen Person, sondern das

Ergebnis einer guten Zusammenarbeit.

Ich denke, dass ich

solche kooperativen Prozesse

gut voranbringen kann.

Was ist Erfolg für Sie?

Meine Definition von Erfolg ist ganz einfach: Eine

Arbeit ist dann erfolgreich, eine Aufgabe erfolgreich

gelöst, wenn hinterher etwas besser ist als vorher.

Inwiefern hilft Ihnen Ihre Karriere bei der

Polizei in Ihrem heutigen Beruf?

Durch meine Arbeit bei der Polizei habe ich alle

Höhen und Tiefen menschlichen Handelns kennenlernen

müssen. Daher bin ich heute nicht mehr so

leicht zu überraschen oder zu verunsichern.

Ihr Arbeitsstil ist ... ?

Kooperativ, teamorientiert und kollegial

Ein guter Arbeitstag beginnt mit ...?

... einem Lächeln der Kinder und einem Cappuccino.

Was erfüllt Sie mit größter Zufriedenheit?

Meine große, erweiterte Familie.

Was erfüllt Sie in Ihrem Leben mit der

größten Unzufriedenheit?

Ungerechtigkeiten und Egoismus.

Mit welcher Eigenschaft kämpfen

Sie am meisten?

Mit meiner Ungeduld. Manchmal entwickeln sich

Dinge langsam und gehen nicht so schnell voran,

wie ich es mir wünsche. Dann kann ich schon mal

etwas unwirsch werden.

Worauf kommt es im Leben wirklich an?

Auf Frieden, auf die Fähigkeit zu versöhnen und

darauf, dass man gesund bleibt.

Inwiefern schlagen sich globale Einflüsse wie der

Krieg in der Ukraine auch in Flensburg nieder?

Die unmittelbarste Auswirkung des Ukraine-Krieges

sind die geflüchteten Menschen, die jetzt bei

uns Schutz und Hilfe suchen. Ich bin überzeugt davon,

dass das solidarische Flensburg diese Situation

gut bewältigen wird. Natürlich bleibt Flensburg

auch von den Auswirkungen der Klima-Krise nicht

verschont. Wir haben in der Stadtverwaltung einen

ganzen Bereich, der sich mit den Anforderungen

des Klimaschutzes auseinandersetzt. Das reicht

von der Stadtplanung bis hin zur Mobilitätswende.

Und dann brauchen wir nur an die Pandemie zu

denken. Das hat auch Flensburg verändert und

geprägt. Vieles hat sich verändert. Auch hier war

die Stadtverwaltung gefordert, musste aufstocken,

umdenken und neue Wege gehen. Flensburg war

die erste Stadt, die kostenlose Tests angeboten

hatte, um alle Menschen zu schützen.

Wodurch zeichnen Sie sich aus?

Ich glaube ich bin fair und gerecht. Aber das können

andere besser beurteilen.

Wie würden Sie sich selbst beschreiben?

Gradlinig, fröhlich, ergebnisorientiert, ungeduldig,

ausdauernd und zupackend.

8 FLENSBURG JOURNAL • 04/2022

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