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Flensburg Journal - 235 April 2022

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„Siehe, um Trost war mir sehr bange...“ (Jesaja 38,17)

Wege in und aus der

Trauer

von Stadtpastor

Johannes Ahrens

Trauer gehört zu den intensivsten

und schmerzhaftesten

Gefühlslagen, die Menschen

erleben können. Eine Art umgekehrte

Verliebtheit, ein Gefühlsgewitter.

Geht es in dem

einen Fall um das Finden eines

Anfangs im Durcheinander der

Emotionen, so in dem anderen

um die Bewältigung eines Beziehungsabschiedes.

Heikel ist

beides: das Zusammenflechten

zweier Lebenswege ebenso

wie deren aufwändiges „Auseinanderklamüsern“,

wie man

hier bei uns im Norden so treffend

sagt. Mit „Pietät“ und

„Würde“ hat das oft wenig zu tun, so

sehr das auch beschworen wird.

Wer jemals einen geliebten Menschen

hat hergeben müssen, kennt die unberechenbare

Abfolge von schwankenden

Gefühlslagen, die einen „übermannen“

oder „überfrauen“ können.

Dabei reicht die Bandbreite von ungläubigem

Bezweifeln der Realität des

Todes, einem Taubheitsgefühl auf der

Seelenoberfläche, bis zu Momenten

von Erleichterung über das endliche

Eintreffen des ersehnten Endes. Die

Endgültigkeit des Abschieds erscheint

anfangs oft unbegreiflich. Gefühle

verspäten sich gegenüber der Realisierung

der brutalen Todeswirklichkeit

notorisch, so dass sie einen wie

Wellen hinterrücks von einem Moment

zum nächsten umwerfen.

Trauern ist Arbeit. Trauern ist eine

Aufgabe. Und Trauern ist – so merkwürdig

das zunächst erscheinen mag

– Geschenk.

Das Wichtigste zuerst: Man sollte sich

seine Trauer „gönnen“. Sich zugestehen,

dass man gerade nicht so funktioniert,

wie Familie, Freunde, Kollegen

oder Arbeitgeber das von einem

normalerweise erwarten. Am herausforderndsten

dabei womöglich: sich

selbst auszuhalten in einer – nur vordergründig

betrachtet – so unproduktiven

Phase. Denn in Wirklichkeit arbeitet

man gerade sehr hart, nur eben

anders: an und mit der eigenen Seele.

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FLENSBURG JOURNAL • 04/2022

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