Flensburg Journal - 235 April 2022
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Kindheit und Jugend hatten
überwiegend ein ländliches
Gepräge – mit der Dorfschule
in Hürup. „Da hat ein Schüler
zur Pause noch die Glocke
bedient“, erinnert sich Jens
Drews mit einem Schmunzeln.
Er gehörte – nach einem
Übergangsjahr in Husby – zu
den Pionieren der neuen KGS
Adelby, lief auf der Realschulschiene,
ging aber vor dem
Abschluss ab. „Ich habe lieber Fußball
gespielt“, setzt der heute 59-jährige
ein spitzbübisches Lächeln auf.
„Sport war überhaupt alles für mich.“
Er zählt Landesmeisterschaften im
Tischtennis oder im Faustball auf.
Er kickte mit anderen Jungs auf dem
örtlichen Bolzplatz und spielte Handball
beim TSV Jarplund-Weding oder
beim TSV Hürup.
Jens Drews überlegte, an der Abendschule
die „mittlere Reife“ nachzuholen.
Aber sein Vater hatte andere
Vorstellungen, propagierte die klassische
Lehre. Technischer Zeichner
wäre vielleicht etwas für mich, dachte
sich der Filius und entschied sich für
den Schiffsbau. Im Winter 1978/79
begann seine Ausbildung – und kurz
darauf zog er zu Hause aus. Er hatte
sich auf der Flensburger Werft
mit einem Studenten angefreundet,
dessen Oma ein freies Dachgeschosszimmer
hatte. Jens Drews genoss die
neuen Freiheiten, mehr interessierten
ihn aber die damaligen Streiks
und Demos. Mehrfach marschierten
die Arbeiter von der Werft durch die
Fußgängerzone zum Südermarkt. Der
Lehrling wurde Jugendsprecher im
Betriebsrat und Mitglied im Deutschen
Gewerkschaftsbund DGB. Der
Höhepunkt sicherlich ein großes
Treffen auf Föhr – mit einem bunten
Musik-Programm. Jens Drews gehörte
einer Irish-Folk-Band an.
FLENSBURG JOURNAL • 04/2022
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