15.04.2022 Aufrufe

architektur FACHMAGAZIN Ausgabe 2 2022

Gebäude energieeffizienter und resilienter gegen Umwelteinflüsse zu machen, ist eine der großen Aufgaben moderner Architektur. Die Fassade, als äußerste Schutzhülle, bietet hier besonders großes Potenzial. Probleme wie zu hoher Hitzeeintrag, die schon hier gelöst werden, entlasten vor allem die Haustechnik und können bei der Energiebilanz entscheidend sein. Doch moderne Fassaden können mehr. Sie erzeugen Strom, lüften selbstständig, kühlen überhitzte Städte und bieten mitunter sogar Lebensraum für allerlei Tiere. So legen sie einen Grundstein für nachhaltiges und zukunftsorientiertes Bauen. Die Projektberichte, die wir für diese Ausgabe zusammengestellt haben, könnten kaum unterschiedlicher sein. Sie spannen den Bogen zwischen smarten High-Tech- sowie cleveren Low-Tech-Ansätzen.

Gebäude energieeffizienter und resilienter gegen Umwelteinflüsse zu machen, ist eine der großen Aufgaben moderner Architektur. Die Fassade, als äußerste Schutzhülle, bietet hier besonders großes Potenzial. Probleme wie zu hoher Hitzeeintrag, die schon hier gelöst werden, entlasten vor allem die Haustechnik und können bei der Energiebilanz entscheidend sein. Doch moderne Fassaden können mehr. Sie erzeugen Strom, lüften selbstständig, kühlen überhitzte Städte und bieten mitunter sogar Lebensraum für allerlei Tiere. So legen sie einen Grundstein für nachhaltiges und zukunftsorientiertes Bauen.

Die Projektberichte, die wir für diese Ausgabe zusammengestellt haben, könnten kaum unterschiedlicher sein. Sie spannen den Bogen zwischen smarten High-Tech- sowie cleveren Low-Tech-Ansätzen.

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

60<br />

RETAIL<strong>architektur</strong><br />

Feuer, Wasser,<br />

Erde, Luft<br />

Online-Shopping war gestern. Das Einkaufserlebnis von morgen ist physischer<br />

Natur. Und es soll alle Sinne ansprechen, wenn es nach Ruud Belmans,<br />

dem Kreativdirektor für Raumgestaltung bei WeWantMore geht. Das interdisziplinär<br />

aufgestellte Studio für Raumkonzepte und Markendesign zeichnet<br />

für das neue 400 m 2 große Ladenlokal des belgischen Traditionshauses<br />

Timmermans in Sint-Niklaas verantwortlich. Das Gesamtkonzept umfasst<br />

neben der Innenraumgestaltung auch das Grafik- und Verpackungsdesign.<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: WeWantMore<br />

Auch heute noch, 145 Jahre nach der Gründung des<br />

Unternehmens, sind für Geschäftsführerin Carole<br />

Timmermans das Fühlen der Materialien von Schuhen<br />

und Kleidern, das erste Hineinschlüpfen in ein Kleidungsstück<br />

und sogar der Duft vor Ort essenzielle<br />

Bestandteile eines sinnlichen und intuitiven Einkaufserlebnisses.<br />

Dazu gehört für Belmans eine flexible<br />

Verkaufsfläche, die sich im Laufe der Jahreszeiten mit<br />

den Kollektionen wandeln lässt: „Der Shop soll bei jedem<br />

Besuch der Stammkundschaft ein wenig anders<br />

aussehen, ohne dabei seinen Wiedererkennungswert<br />

zu verlieren.“ Die Lösung: ein flexibles Raster, das die<br />

Fläche in vier verschiedene Zonen unterteilt, die wiederum<br />

jeweils eines der vier Elemente repräsentieren.<br />

Dazu ein Vorhangsystem, das sich im Zickzack über<br />

die gesamte Länge des Raumes erstreckt und die Bereiche<br />

je nach Anforderung voneinander trennt oder<br />

sie ineinanderfließen lässt.<br />

Wie die Modebranche selbst, kommt auch der physische<br />

Einzelhandel nicht umhin, sich wieder einmal<br />

neu zu erfinden. WeWantMore haben für ihr Konzept<br />

die Umkleidekabinen und die Kassenzone in der Mitte<br />

des Ladens positioniert. Der Flachs, der die Anprobe<br />

optisch und räumlich fasst, ist gleichermaßen neutral<br />

wie taktil – eine Textur, die geradezu dazu einlädt,<br />

berührt zu werden. Dazu befindet sich in jedem Einkaufsbereich<br />

ein auffälliges Einrichtungsobjekt, das<br />

sich auf eines der vier Elemente bezieht. „Die Kollektionen<br />

geben dem Geschäft bereits seine helle<br />

Farbpalette vor. Deshalb haben wir uns entschieden,<br />

Farbe nur in Form von Materialien hinzuzufügen: Präsentationsflächen<br />

und -volumen aus rotem Travertin,<br />

rohen Betonsteinen, geschwärztem Holz und Baumstämmen<br />

verweisen auf Erde und Feuer, während Kathedralglas<br />

und halbtransparente Vorhänge Wasser<br />

und Luft in das Innere bringen“, erklärt Belmans.

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