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TITEL<br />

„Man muss darauf achten,<br />

seine Rolle nicht zu verlieren“<br />

Im Gespräch mit Schauspielerin <strong>und</strong> „Tatort“-Kommissarin Jasna Fritzi Bauer<br />

14<br />

Eine Karriere im Film-Fernsehgeschäft – das war ursprünglich<br />

nicht Jasna Fritzi Bauers Plan. Anfangs wollte die Schweizerin<br />

mit chilenischen Wurzeln die Theaterbühne erobern. Mittlerweile<br />

ist sie jedoch vorrangig im Fernsehgeschäft zu Hause <strong>und</strong> hat<br />

sich mit Rollen in „Ein Tick anders“, „Axolotl Overkill“, sowie in der<br />

Serie „Rampensau“ zu einem echten Charakterkopf der deutschen<br />

Schauspielbranche entwickelt. Im Bremer „Tatort“ verkörpert sie die<br />

junge Kommissarin Liv Moormann <strong>und</strong> ermittelt an der Seite von<br />

Linda Selb (Luise Wolfram) <strong>und</strong> Mads Andersen (Dar Salim). Kurz<br />

vor Ausstrahlung der neuen Episode mit dem Titel „Liebeswut“ haben<br />

wir mit Jasna Fritzi Bauer über ihre beruflichen Anfänge sowie<br />

die Herausforderungen beim Format „Tatort“ gesprochen.<br />

Frau Bauer, bevor es Sie vor die Kamera zog, standen Sie viele<br />

Jahre auf verschiedenen Theaterbühnen. War das ein strategisches<br />

Sprungbrett?<br />

Das kann man so nicht sagen, ich wollte immer Theater spielen.<br />

Zum Film zu gehen, war nie mein Plan, das ist eher zufällig passiert<br />

(lacht).<br />

Wie sind Sie dann letztendlich zum Film gekommen?<br />

Das war während meiner Zeit als Studentin <strong>und</strong> eigentlich ziemlich<br />

unspektakulär. Eine Castingdirektorin war an der Ernst Busch<br />

(Anmerkung der Redaktion: Hochschule für Schauspielkunst Ernst<br />

Busch) zu Gast <strong>und</strong> hat mich zum Casting eingeladen. So bin ich an<br />

meine erste Filmrolle in Pia Marais’ Spielfilm „Im Alter von Ellen“<br />

gekommen.<br />

Wo liegen die unterschiedlichen Anforderungen an den Schauspielberuf,<br />

wenn man Theater <strong>und</strong> Film miteinander vergleicht,<br />

ist das eine schwieriger als das andere?<br />

Man kann es tatsächlich ganz schwer miteinander vergleichen,<br />

weil die Bereiche einfach so unterschiedlich sind. Beides ist für sich<br />

genommen anstrengend <strong>und</strong> erfordert eine ganz eigene Form an<br />

Konzentration. Theater ist live <strong>und</strong> vor Publikum. Der Effekt ist ein<br />

ganz anderer als beim Endprodukt Film. Man kommt mit Leuten in<br />

Kontakt, das finde ich sehr schön.<br />

Klingt fast so, als würden Sie die Theaterbühne vermissen.<br />

Das tue ich, ich versuche auch nach wie vor, zu spielen. Bis letztes<br />

Jahr stand ich sogar noch im Stück „Unendlicher Spaß“ auf der<br />

Theaterbühne. Wegen Corona war es jedoch schwer abzusehen,<br />

wann <strong>und</strong> unter welchen Bedingungen Theater überhaupt stattfinden<br />

kann. Deswegen habe ich mich dem Bereich etwas entzogen,<br />

würde das zukünftig aber gerne wieder ändern. Ich hatte für mich<br />

immer den Plan, kontinuierlich jeweils Stücke zu spielen.<br />

Schauspielerei scheint nicht der einzige kreative Bereich zu<br />

sein, in dem Sie tätig sind. Im Mai realisieren Sie eine Ausstellung<br />

in Bremen.<br />

Ja, darauf freue ich mich sehr. Ich bin Teil eines Künstlerduos. Katharina<br />

Zorn <strong>und</strong> ich haben vor zwei Jahren ein Projekt mit dem<br />

Namen „Heute schreibe ich Gedichte. Heute schreibe ich Geschichte“<br />

ins Leben gerufen. Das Gr<strong>und</strong>konzept sah vor, dass jeder<br />

<strong>und</strong> jede Interessierte uns ein Gedicht zu einem tagesaktuellen<br />

Thema schickt, <strong>und</strong> wir aus den Texten Installationen machen.<br />

Vom 24. Mai bis zum 6. Juni gastieren wir im Rahmen dieses Projektes<br />

mit einer Ausstellung in der Weserburg. Die Ausstellungen<br />

werden immer extra für die Städte konzipiert <strong>und</strong> wir binden natürlich<br />

auch Bremerinnen <strong>und</strong> Bremer <strong>und</strong> ihre Texte mit ein.

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