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Was steckt hinter den Diättrends<br />
Ernährungsberaterin Jana Holm <strong>kl</strong>ärt über die verschiedenen Vor- <strong>und</strong> Nachteile auf<br />
Foto: Adobe Stock<br />
Low Carb, Paleo oder Intervallfasten – immer wieder tauchen<br />
neue Trenddiäten auf. Die Versprechungen gehen von Gewichtsreduktion<br />
über eine schönere Haut bis hin zu besserem<br />
Schlaf. Besonders kurz vor dem Sommer ist Hochsaison für neue<br />
Ernährungspläne, doch oft tritt nach den ersten Erfolgsmomenten<br />
Ernüchterung ein, eventuell sogar ein ungewollter Jo-Jo-Effekt.<br />
Jana Holm ist Ernährungsberaterin <strong>und</strong> Leiterin der Abteilung<br />
„AktivGes<strong>und</strong>“ im RehaZentrum Bremen. Sie nimmt die Diäten<br />
genauer unter die Lupe <strong>und</strong> er<strong>kl</strong>ärt deren Vor- <strong>und</strong> Nachteile.<br />
Was den allgemeinen Verzicht auf bestimmte Lebensmittel angeht,<br />
hat Holm eine <strong>kl</strong>are Meinung: „Niemand wird Schaden nehmen,<br />
wenn er oder sie auf Alkohol verzichtet – so viel steht fest.<br />
Das gilt genauso für den <strong>kl</strong>assischen Haushaltszucker.“ Diäten wie<br />
Low Carb oder Low Fat sieht sie hingegen nicht als sinnvoll <strong>und</strong><br />
ges<strong>und</strong> an, „da wir in der Regel alle drei Stoffe (Kohlenhydrate,<br />
Fett, Eiweiß) in unserem Körper brauchen“. Lebensmittelgruppen<br />
mit einem Verbot zu belegen, sei allgemein problematisch, da genau<br />
dies zu einer Steigerung von Heißhunger führen könne. Der sogenannten<br />
High-Carb-Diät kann sie jedoch einige positive Aspekte<br />
abgewinnen: „Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt<br />
nach wie vor eine kohlenhydratbetonte Kost, bei der bis zu 50 Prozent<br />
der täglichen Energie, die wir aufnehmen, aus Kohlenhydraten<br />
bestehen kann. Das ist vertretbar, wenn es die richtigen sind. Es<br />
sollte also nicht das weiße Toastbrot sein. Gerade nach sportlichen<br />
Betätigungen macht es Sinn, die Kohlenhydratspeicher immer<br />
wieder aufzufüllen.“ Dabei gibt die Leiterin der „AktivGes<strong>und</strong>“ Abteilung<br />
jedoch zu bedenken, dass bei allen Ernährungsformen, bei<br />
denen pro Tag mehr Kalorien aufgenommen als verbrannt werden,<br />
eine Gewichtszunahme stattfinden wird. Zudem können Begleiterkrankungen<br />
auftreten, wenn langfristig über den eigentlichen<br />
Bedarf hinaus gegessen werde. „Bei einer High-Carb-Ernährung<br />
gibt es eher die Tendenz zu Diabetes <strong>und</strong> bei einer sehr fettbetonten<br />
oder überkalorischen Ernährung würde es wahrscheinlich eher<br />
in Richtung Fettstoffwechselstörung gehen. Das kann passieren,<br />
muss es aber nicht", er<strong>kl</strong>ärt sie. Zu den positiven Effekten, die dem<br />
Intervallfasten (16:8) nachgesagt werden, gehören beispielsweise<br />
besserer Schlaf oder die Senkung des Blutzuckerspiegels. Holm<br />
sagt, dass Menschen die in einer Zeit zwischen 18 <strong>und</strong> 19 Uhr zu<br />
Abend essen, automatisch eine Fastenzeit haben, solange es danach<br />
keine Snacks mehr gibt.<br />
Sie ergänzt: „Zudem sollte man in den acht St<strong>und</strong>en, in denen<br />
gegessen werden darf, nicht durchgehend essen. Intervallfasten<br />
macht nur Sinn, wenn ich mich innerhalb der Essenszeit ges<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> ausgewogen ernähre. Alle wichtigen Mikro- <strong>und</strong> Makronährstoffe<br />
in diesem Zeitraum zu sich zu nehmen, ist mitunter auch<br />
recht schwierig.“ Stattdessen empfiehlt sie eine ausgewogene <strong>und</strong><br />
ges<strong>und</strong>e Ernährung. Das sei die beste Ernährungsform, um langfristig<br />
fit zu bleiben. Holms Tipp: „Wenn wir uns einen Teller vorstellen,<br />
besteht dieser zur Hälfte aus Gemüse. Ob gekocht oder<br />
Rohkost ist dabei freigestellt.<br />
Ein Viertel kann eine Sättigungsbeilage<br />
sein, also Hülsenfrüchte,<br />
Kartoffeln oder Vollkornreis.“<br />
Wer mag, könne noch<br />
eine Proteinbeilage wie Fisch,<br />
Fleisch oder eine vegetarische<br />
Alternative dazunehmen. „Allgemein<br />
gilt: Gemüse ist das A<br />
<strong>und</strong> O. Das will immer keiner<br />
hören, aber es ist wichtig für<br />
die Vitalstoffe, um sich fitter zu<br />
fühlen <strong>und</strong> das Sättigungsgefühl<br />
zu trainieren.“ (ZR) Jana Holm. Foto: Rehazentrum<br />
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