Nr. 83 - Sommer 2022
Mont Saint-Michel: die Geheimnisse des "Gefängnisbergs" Drôme: die Schönheit der Dörfer Okzitanien: Céret, das "Mekka des Kubismus" Territoire de Belfort: die Stärke der Kleinen
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ON EN PARLE<br />
LABEL<br />
Befürchtungen für Bio-Salz<br />
Die französischen Hersteller von<br />
Meersalz an der Atlantikküste sind<br />
über ein europäisches Vorhaben<br />
zutiefst beunruhigt: Ein Gesetzentwurf<br />
sieht vor, ein Bio-Label für Salz<br />
zuzulassen, egal mit welcher<br />
Methode dieses produziert wird.<br />
Die traditionellen Salzhersteller,<br />
die grobes Salz und Fleur de Sel<br />
von Hand und auf vollkommen<br />
natürliche Art – nach der sogenannten<br />
« Solarmethode » – erzeugen (siehe<br />
Frankreich erleben <strong>Nr</strong>. 4: Atlantikküste,<br />
die wilde Schönheit), sind jedoch<br />
der Ansicht, dass lediglich Salz, das<br />
seine natürlichen Merkmale bewahrt<br />
hat und keinerlei Zusatzstoffe<br />
enthält, mit dem Label « Bio »<br />
ausgezeichnet werden darf. Sollte<br />
das Gesetzesvorhaben angenommen<br />
werden, könnten ihrer Aussage nach<br />
jedoch in Europa Dutzende Millionen<br />
Tonnen industriell hergestelltes Salz<br />
ein solches Gütesiegel erhalten.<br />
Auch Salz, das mit immensem<br />
Wasser- und Energieeinsatz aus<br />
Salzminen gewonnen (indem man<br />
Süßwasser mit hohem Druck in<br />
den Salzstock in der Tiefe presst)<br />
oder mithilfe chemischer Stoffe<br />
extrahiert wird. Für die traditionellen<br />
Salzerzeuger ist es zudem « der<br />
Gipfel », dass selbst Streusalze und<br />
Salze, die in der chemischen Industrie<br />
verwendet werden, als « Bio-Produkt »<br />
ausgezeichnet werden könnten.<br />
Daher wollen sie das europäische<br />
Gesetzesvorhaben genauestens im<br />
Auge behalten.<br />
BEWERBUNGEN<br />
Viele möchten Europäische<br />
Kulturhauptstadt 2028 werden!<br />
Das französische Kulturministerium hat das Bewerbungsverfahren<br />
für die Ernennung der Europäischen Kulturhauptstadt 2028 eröffnet.<br />
Wie üblich wird der Titel jeweils an zwei Städte in Europa vergeben, in<br />
diesem Fall an eine französische und eine tschechische Stadt. Nach<br />
Paris (1989), Avignon (2000), Lille (2004) und Marseille (2013) stehen<br />
mehrere Kandidaten Schlange: Amiens, Bastia, Bourges, Clermont-<br />
Ferrand, Nizza, Reims und Saint-Denis haben bereits ihr Interesse<br />
bekundet. Anfang 2023 werden vier Bewerber ausgewählt, die finale<br />
Entscheidung wird 2024 getroffen.<br />
HOCHZEITEN<br />
Nachholbedarf in Frankreich<br />
Dem Institut National de la Statistique et des<br />
Études Économiques (INSEE) zufolge wurde 2021 in<br />
Frankreich 220 000 Mal geheiratet. Das entspricht<br />
einer Steigerung von 42 % gegenüber 2020. Allerdings<br />
ist zu berücksichtigen, dass sich während der ersten<br />
Ausgangssperre (17. März bis 10. Mai 2020) lediglich<br />
538 Paare das Ja-Wort gaben, während es im<br />
selben Zeitraum des Vorjahres 25 000 waren.<br />
Der starke Anstieg der Trauungen ist also<br />
vor allem auf einen Nachholeffekt<br />
zurückzuführen.<br />
10 · Frankreich erleben · <strong>Sommer</strong> <strong>2022</strong>