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Nr. 83 - Sommer 2022

Mont Saint-Michel: die Geheimnisse des "Gefängnisbergs" Drôme: die Schönheit der Dörfer Okzitanien: Céret, das "Mekka des Kubismus" Territoire de Belfort: die Stärke der Kleinen

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ART DE VIVRE Weintourismus / Centre-Val de Loire / Loir-et-Cher<br />

Die einfachsten Ideen sind manchmal die besten.<br />

Dieser Gedanke schießt dem Besucher im Weinkeller<br />

von Monmousseau unweigerlich durch den<br />

Kopf. Das vor allem für seine Schaumweine bekannte Maison<br />

de vins ist eines der ältesten und renommiertesten der<br />

Gegend, daher könnte man annehmen, dass es für die Animation<br />

der Kellerbesichtigung in raffinierte technische Installation<br />

investiert, in hochtechnologische Projektoren, in<br />

Licht- und Laseranlagen, wie sie heute immer wieder für<br />

diverse Spektakel genutzt werden. Ganz nach dem Vorbild<br />

anderer bedeutender Weinerzeuger, die im Weintourismus<br />

eine Möglichkeit sehen, neue Einkommensquellen zu generieren<br />

und daher Besichtigungsangebote organisieren, in<br />

deren Rahmen ultramoderne Technologien zum Einsatz<br />

kommen.<br />

In den Kellern von Monmousseau ist von solchen<br />

« Hightech-Spielereien » jedoch nichts zu sehen. Ganz<br />

im Gegenteil. Wenn die 750 Meter der unterirdischen<br />

Stollen, welche für die Besucher zugänglich sind (von<br />

insgesamt 15 Kilometern!), mit ihrer Lichtanimation verzaubern,<br />

dann liegt das an einer Technik, die so simpel<br />

ist, dass man kaum darauf kommt: Das Spektakel wird<br />

nämlich mit dem guten alten Tageslichtprojektor erzeugt!<br />

Ein Gerät, bei dem viele von uns sofort an die Schule denken,<br />

an die Zeit, als die Lehrer mit einem Filzstift etwas<br />

auf eine transparente Folie schrieben, das zeitgleich auf<br />

eine weiße Leinwand projiziert wurde. Ein Gerät, das wir<br />

in einer Zeit, in der digitale Geräte in den unterschiedlichsten<br />

Ausführungen präsent sind und der Begriff « virtuelle<br />

Realität » in aller Munde ist, schlicht und einfach<br />

vergessen haben. Nicht so jedoch in Montrichard. Denn<br />

die Verantwortlichen von Monmousseau beschlossen vor<br />

einigen Jahren, den Tageslichtprojektor wieder aus der<br />

Versenkung zu holen und als zentrales – und günstiges! –<br />

Element für eine ganz besondere Inszenierung zu nutzen.<br />

Nachdem das technische Mittel für die Projektionen<br />

gefunden war, hatten sie einen weiteren genialen Einfall:<br />

Anstatt nämlich an den Mauern weiße Leinwände zu<br />

84 · Frankreich erleben · <strong>Sommer</strong> <strong>2022</strong>

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