Das Artland-Magazin.Die BürgermeisterinnenKerstin Sikoll-Brecke undTülay Tsolak repräsentierendie Stadt Quakenbrück.Foto: Alexandra Lüders14 | mq Ausgabe Herbst 2022
ZWEI FRAUEN REPRÄSENTIEREN DIE STADTTülay Tsolak (45) und Kerstin Sikoll-Brecke(46) amtieren seiteinem Jahr als Bürgermeisterinnender Stadt Quakenbrück.Historisch gesehen ist dasfür die Burgmannsstadt eine erstmaligeKonstellation, von weiblicher Handregiert bzw. repräsentiert zu werden.Die beiden Quakenbrückerinnen sindnicht nur bei der SPD politisch engagiert,sondern auch Mütter von zusammenfünf Kindern im Alter von 10,15,17, und 19Jahren. Ein guter Zeitpunkt für die Industriekauffrauund Krankenpflegerin dengewonnenen Freiraum für ihr bürgerlichesEngagement zu nutzen.„Wir haben uns beruflich kennengelerntund haben uns dann öfter getroffen. Ichwollte Kerstin schon damals anwerben.Sie war zwar interessiert, hatte aber nochdrei kleine Töchter. Eines Tages schneitesie dann ins SPD-Büro hinein und wollteMitglied werden. Ich finde das echtklasse, dass wir im Ortsverein jetzt soviele Frauen haben“, berichtet die ersteBürgermeisterin Tülay Tsolak über ihrespätere Stellvertreterin Kerstin Sikoll-Brecke.Auch wenn Tsolak versucht, viel selbst zuübernehmen, ist das Aufgabenspektrumviel zu groß. Sie ist fast täglich unterwegs,um Veranstaltungen zu besuchenoder als Delegierte im Landtag oder beiZoomsitzungen zu agieren. Das Redenwar am Anfang nicht ihr Ding, aber ihreöffentlichen Auftritte waren ein gutesTraining und daher bekommt sie guteFeedbacks. Ebenso wie Kerstin wirkt sieempathisch, zugewandt und authentisch.„Wir sind eben keine typischen Politiker.Es wird positiv aufgefasst, dass wirals junge Frauen Politik machen undberufstätig sind. Manchmal werden wirsogar bewundert, wie wir uns in derMännerdomäne durchsetzen und eineVorreiterrolle ausfüllen“, verweist Sikoll-Brecke auf ihre Besuche bei Seniorengeburtstagen,Jubiläen oder Jugendprojekten.Sie war früher zehn Jahre aktiv imFörderverein der Grundschule und setztsich nun weiter als Ratsfrau für Bürgerbelangeein.„Ich nehme mir immer viel Zeit. Das istmir von Anfang an wichtig gewesen,weil ich transparent und bürgernah seinmöchte. Mir sind die Bürgermeister-Termine sehr wichtig, um mit denMenschen in Kontakt zu treten“, erklärtSikoll-Brecke.INTERVIEWAuthentischundbürgernahvon Alexandra Lüders„Wir möchten Barrieren zwischen Politikernund Bürgern auflösen. Den Leutenvermitteln, dass wir eine von ihnen sind.Wir sind offene Menschen, übrigensauch unsere männlichen Amtskollegen.Ich bin eine, die nicht überall meckert,sondern sich positiv einbringt“, verrätTsolak.„Es ist schon viel gewonnen, denn diePolitik ist jünger und weiblicher geworden.Es muss eben eine gute Mischungsein. Die Jugend ist für uns ein wichtigerPunkt. Mit der Eröffnung des Skate Parkssind wir schon gut dabei, weil wir denInteressen im Jugendparlament Gehörgeschenkt haben“, freut sich KerstinSikoll-Brecke über die Entwicklung.„Auch die Umwelt ist schon lange einAnliegen von uns. Das Thema dringtimmer mehr ins öffentliche Bewusstsein,ebenso die Digitalisierung, das Zusammenbringender Alt- und Neustadt sowiedas Planen des Europaquartiers. Dasalles liegt uns am Herzen“, gesteht TülayTsolak.Kontakt und Fragen an sie und ihreKollegen sind über die Homepage derSamtgemeinde Artland möglich.Auch Besuche der Bürgermeisterstundesind immer am ersten Montag im Monatvon 15 bis 16 Uhr erwünscht.printmedien, werbetechnik, design & mehrinfo@artprint-digitaldruck.deHindenburgstraße 48,49610 Quakenbrück05431 / 90 86 46 0Ausgabe Herbst 2022 mq | 15