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MQ Herbst 2022 red

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STADTKAPELLE

Theo hatte vorher seine Werkstatt in

der Hohen Straße, die er durch einen

Großbrand von vier Häusern verlor.

Der talentierte Mann hatte sich durch

seine Arbeiten über die Grenzen der

Burgmannsstadt einen guten Ruf erarbeitet.

Unter seinen begabten Händen

entstanden zahlreiche Entwürfe für

Giebelhäuser, die Kanzel für die Wallfahrtskirche

in Bethen bei Cloppenburg

sowie der Altar und die Kommunionsbank

für das frühere Borromäus-

Hospital, die jetzt im Stadtmuseum zu

sehen sind. Auch die Gestaltung des

Ehrenhains und die Mitwirkung an dem

Kriegerehrenmal am Schützenhof geht

auf den von Tatendrang erfüllten Theo

zurück.

Darüber hinaus widmete sich der

gebürtige Quakenbrücker auch dem

öffentlichen Wohl, so war er seit 1918

Ratsherr seiner Heimatstadt und

betreute ehrenamtlich lange Zeit die

städtischen Häuser.

Zudem standen die berufsständischen

Interessen auf seinem Pensum. So war

er lange Zeit Kassierer der Kreishandwerkerschaft,

Verwalter der Sterbekasse

des Kriegervereins und rief zusammen

mit dem Rechtsanwalt Eberhard

Lüring die Jugendfeuerwehr der Stadt

ins Leben.

Die zweite Generation des Traditionsund

Familienunternehmens beginnt

mit Franz Thoben und seiner Gattin

Antonia. Franz erlernte den Beruf des

Buchhändlers in Dortmund, erhielt

Sonja Thoben mit ihrem derzeitigen Lieblingsbuch Foto: Detlef Bülow

im Jahr 1924 Prokura des elterlichen

Ladens und war von Anfang an eine

wesentliche Stütze im Geschäft des

Vaters, welches er nach dessen Tod 1952

übernahm.

Er baute den Laden zur Buchhandlung

aus und gliederte zudem eine Lederwarenabteilung

und eine Spezialabteilung

für Musikalien an. Diese Sparte wurde

aber 33 Jahre später zugunsten einer

großen Schreibwaren-Fachabteilung

aufgegeben.

Auch Franz stellte nach seinem beruflichen

Einsatz seine Dienste der Öffentlichkeit

zu Verfügung. Bis zu seinem

Tod im Jahr 1972 wirkte er im Kulturausschuss

des Verkehrs- und Heimatvereins

und gestaltete dort das Programm

des Kulturringes mit. Sein Interesse galt

dem früheren BVQ und dem gemischten

Chor „Cäcilia“ unter der Leitung von

Lutz Henderichs.

Franz Thoben starb nach einem erfüllten

Leben am 6. Januar 1972 und sein

Sohn Theo Thoben übernahm fortan die

elterliche Buchhandlung. Seinen Beruf

hatte er zuvor in der Buchhandlung

Acker in Osnabrück erlernt. Mit ihm zog

auch die erste EDV-Anlage mit einem eigenen

Programm in das Unternehmen

ein. Zu der damaligen Zeit war das nicht

gerade gang und gäbe für eine Buchhandlung,

aber Theo hatte den richtigen

„Riecher“ für das neue Zeitalter. So

legte sich der pfiffige Geschäftsmann

auch noch einen Bestellcomputer zu,

denn er legte viel Wert darauf, dass die

Theo Thoben mit seinem ersten selbstverlegten Buch Foto: Detlef Bülow

Wünsche seiner Kundschaft möglichst

schnell erledigt wurden.

1975 wurde der Buchhandlung ein Verlag

angegliedert. Die ersten Bücher aus

der jungen Verlagsproduktion waren:

„Geschichten einer norddeutschen

Kleinstadt“ von Heinrich Böning und

„Heimatbuch des Kreises Bersenbrück“

von Hermann Rothert. Sogar Ernst

Muntaniols Oper „Aelita“ ist in dem

Quakenbrücker Verlag erschienen.

Und da es mittlerweile auch eine Familientradition

ist, sich ehrenamtlich zu

betätigen, ist Theo der II. auch diesem

Thema treu geblieben. So ist er u.a.

Mitbegründer und Geschäftsführer

des Schulbuchringes Altkreis Bersenbrück,

Mitbegründer und langjähriges

Vorstandsmitglied der Werbegemeinschaft,

stellvertretender Vorsitzender

im Verkehrs- und Heimatverein sowie

im Kulturausschuss und im Ausschuss

für Heimatpflege, ist Mitbegründer des

Philharmonischen Chores und langjähriges

Vorstandsmitglied im Quakenbrücker

Männerchor. Zwischendurch hat

Theo auch über viele Jahre als rasender

Reporter für den NDR und dem Bersenbrücker

Kreisblatt gearbeitet. Hierbei

hat sich herausgestellt, dass er ganz

nebenbei auch ein guter Fotograf war,

dem unser Stadtarchiv viele schöne

Ansichten zu verdanken hat. Sportlich

engagierte er sich als langjähriger

Geschäftsführer des Kreissportbundes

und war fast 30 Jahre Vorsitzender des

Wassersportvereins.

Ausgabe Herbst 2022 mq | 25

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