MQ Herbst 2022 red
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WASSERWIRTSCHAFT
Hohe Investitionen
für die regionale Versorgung
Über die notwendigen Investitionen
in die Infrastruktur der regionalen
Versorgung informierten sich
Vorstand und Ausschüsse vor Ort - wie
hier auf der Kläranlage Quakenbrück.
Foto: Wassewrverband Bersenbrück
Vorstand und Ausschuss
besuchen Baustellen u. Betriebsanlagen
im Verbandsgebiet.
Dank an Bürgerinnen und Bürger
für die besonnene Trinkwassernutzung
im Dürresommer.
Einen Einblick über derzeitige Baustellen
und Betriebsanlagen des Wasserverbandes
Bersenbrück verschafften sich die
neuen Mitglieder der beiden Ausschüsse
„Wasser“ und „Abwasser“. Besucht wurde
dabei unter anderem die Baustelle in
Hesepe. Hier werden in den kommenden
sechs Jahren sowohl die alte Hauptleitung
aus den sechziger Jahren sowie
alle Hausanschlüsse mit der eigenen
Baukolonne des Verbandes komplett ersetzt.
Die Verlegung sei schwierig, da im
Bestand gearbeitet werde und weitere
Leitungen wie Glasfaser, Gas und Strom
die Baustelle sehr einengen. Zudem läge
die Leitung in einer Tiefe von gut 1,20
Metern. Hier sei viel Fingerspitzengefühl
und Fachwissen bei der Ausführung
gefragt, verdeutlichte Geschäftsführer
Ralph-Erik Schaffert die Situation vor Ort.
Mit einer Investitionsstrategie bis zum
Jahr 2050 setzt der Verband vorausschauend
auf Sanierung und Austausch
des Leitungsnetzes. Rund 57 Millionen
Euro sind im gesamten Verbandsgebiet
in den vergangenen sechs Jahrzehnten
ins Trinkwassernetz geflossen.
„Im ersten Augenblich mag es günstiger
erscheinen, auf Verschleiß zu fahren.
Doch vermehrte Rohrbrüche und unzufriedene
Kunden sind keine Alternative
zur Neuverlegung von Leitungen, die
zwar teurer sind, aber langfristig effektiver.
Zudem zeigen sich auch im Leitungsnetz
die Auswirkungen des veränderten
Klimas. Die langanhaltende Dürre hat
den Untergrund ausgetrocknet und zu
Setzungen geführt, so dass in diesem
Sommer im Altbestand überproportional
viele Rohrbrüche behoben wurden“,
so Schaffert. Einen Dank sprach der
Geschäftsführer des Verbandes an alle
Bürgerinnen und Bürger des Nordkreises
aus. Ihre Meldungen von Rohrbrüchen,
insbesondere im Außenbereich,
seien sehr wichtig, um die Schäden
möglichst klein zu halten. Zudem habe
das angepasste Verbrauchsverhalten in
diesem Sommer eine Überlastung der
Wasserwerke verhindert. Die Trinkwasserabgaben
seien 2022 hoch gewesen,
aber es habe kaum Tage mit extremen
Spitzenverbräuchen wie in den vorherigen
Jahren gegeben.
Unterhaltung
des Kanalnetzes
Auch im Kanalbau nehmen klimatische
Veränderungen Einfluss auf die Bautätigkeit.
Insbesondere die Regenkanäle
müssen den Starkregenfällen angepasst
und größer dimensioniert werden. Auch
hier liegen mit einem Anschaffungswert
von knapp 90 Millionen Euro ein
unsichtbarer Schatz im Untergrund.
Beim Besuch der Kläranlage Quakenbrück
erfuhren die Ausschussmitglieder,
dass die Anlage im Zuge des Neubaus
bereits vor fünfzehn Jahren mit einem
Faulturm und Blockheizkraftwerken
ausgestattet wurde. Das beim Faulprozess
anfallende Gas wird zur Stromerzeugung
und die freiwerdende Wärmeenergie
zur Heizung der Gebäude
verwendet. Eine ähnliche Anlage ist für
die Kläranlage in Bersenbrück geplant.
Mit einem Investitionsvolumen von
rund fünf Millionen Euro wird das Ziel
angestrebt, energieautark zu werden.
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Ausgabe Herbst 2022 mq | 41