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MQ Herbst 2022 red

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OLDENBURGER MÜNSTERLAND

Strukturwandel im Wald der Ahlhorner Fischteiche

Wälder als Monokulturen, ob einst rein

wirtschaftlich gewollt oder historisch

aus der Not heraus angelegt, widersprechen

dem Prinzip der Biodiversität und

haben den Folgen des Klimawandels

nichts entgegenzusetzen. Seit vielen

Jahren wird in den Niedersächsischen

Landesforsten am Umbau der Wälder

von tristen, anfälligen Monokulturen

zum „Hoffnungsträger“ Mischwald gearbeitet.

Der Wald der Ahlhorner Fischteiche

ist heute überwiegend „naturnaher

Wald“. Ein Mischwald, in dem moderne,

nachhaltige Forstwirtschaft betrieben

wird. Hier wird maximal so viel Holz

geerntet, wie neues nachwächst. Totholz

bleibt liegen. Es ist wichtig für das ökologische

Gleichgewicht im Wald. Ein Drittel

der Tier-, Pflanzen- und Pilzarten finden

in Totholz ihren Lebensraum.

Noch fallen hier und da Monokulturen

aus Nadelwald auf. Besonders ihnen ist

anzusehen, dass Stürme gewütet haben.

Wie passt nun diese Monokultur in ein

zukunftsweisendes Forstkonzept? „Gar

nicht“, sagt Wibeke Schmidt und erklärt,

dass man beim Umbau des Waldes vom

Nadel- zum Mischwald mit Bedacht

vorgeht. Wo gut verwertbare Nadelholzbestände

wachsen, wird gewartet,

bis sie ein bestimmtes Alter oder Größe

erreicht haben, um das kostbare Holz

zu verwerten. Das ist nun einmal eine

wichtige Aufgabe des Waldes. Holz zu

produzieren. Dort, wo ein Nadelbaum

Platz macht, pflanzen die Forstleute in

der nächsten Waldgeneration vermehrt

Laubbäume. Wird nicht gepflanzt,

verjüngt sich der Wald auch manchmal

selbst. Diesem Nachwuchs geben Bäume

in ihrem Erbgut wichtige Informationen

zum Umgang mit dem Klimawandel

weiter. Die nachfolgenden Baumgenerationen

können schon besser mit von

Wasserknappheit geprägten Perioden

umgehen. Der Wald ist zwar langsam,

aber lernfähig.

Wibeke Schmidt zeigt, wo der Borkenkäfer steckt.

Fotos: Beate Deeken

Ausgabe Herbst 2022 mq | 7

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