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Aktiv älter werden in Spandau

Ratgeber für Seniorinnen und Senioren werden von den Bezirksämtern herausgegeben und von der apercu Verlagsgesellschaft mbH realisiert. Sie sind Wegweiser durch die bezirklichen Angebote und laden ein, die vielfältigen Freizeit-, Gesundheits-, Wohn- und Beratungsangebote im Bezirk zu nutzen.

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96<br />

Joachim Brunner ist ehrenamtlicher Lebens- und Sterbebegleiter im Hospiz-für-Berl<strong>in</strong><br />

Manchmal kommt das Ende schnell<br />

Joachim Brunner eilt durch den neonbeleuchteten<br />

Gang <strong>in</strong> der zweiten<br />

Etage des St. Franziskus Krankenhauses<br />

<strong>in</strong> der Berl<strong>in</strong>er City-West. Das, was<br />

ihn h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>er der Türen erwartet, ist<br />

der Tod. Doch sollte man das nicht zu<br />

dramatisch schildern, denn Brunner<br />

ist so etwas wie e<strong>in</strong> guter Geist für die,<br />

die das Leben h<strong>in</strong>ter sich haben. Er ist<br />

ehrenamtlicher Lebens- und Sterbebegleiter<br />

im Hospizdienst des Kompetenzzentrums<br />

Palliative Geriatrie<br />

<strong>in</strong>nerhalb des Unionhilfswerk.<br />

Seit gut vier Jahren begleitet Joachim Brunner<br />

Menschen auf ihrem letzten Weg. Das Da-Se<strong>in</strong> für<br />

Andere war für den 53-Jährigen schon durch se<strong>in</strong><br />

Engagement als Küster <strong>in</strong> der heimatlichen Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />

<strong>in</strong> Bayern selbstverständlich: „Sich<br />

um Menschen zu kümmern war normal.“ Normal –<br />

auch bei e<strong>in</strong>em Ehepaar <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Schöneberger<br />

Nachbarschaft. Als die Frau schwer an Krebs erkrankte<br />

und starb, f<strong>in</strong>g Joachim Brunner ihren Mann<br />

auf, half durch die schlimmste Zeit. Als er dann e<strong>in</strong>en<br />

Flyer des Hospizdienstes entdeckte, war se<strong>in</strong><br />

Interesse geweckt.<br />

An se<strong>in</strong>e erste Begleitung er<strong>in</strong>nert sich Joachim<br />

Brunner noch gut. E<strong>in</strong> alter Herr, den er sieben Monate<br />

lang zu Hause besucht hat. „Dem Mann beim<br />

Sterben zur Seite stehen zu können, war e<strong>in</strong> gutes<br />

Gefühl. Aber es ist trotzdem e<strong>in</strong> Abschied, der<br />

schmerzt.“ So müsse man sich erst an die Tatsache<br />

gewöhnen, jemanden kennenzulernen,<br />

um ihn nicht selten nach<br />

wenigen Tagen wieder zu verlieren.<br />

Und es gibt auch erst e<strong>in</strong>mal die<br />

Hemmung, auf jemanden zuzugehen<br />

– schließlich ist das Sterben<br />

etwas sehr Intimes. Doch seien die<br />

meisten Menschen dankbar über<br />

e<strong>in</strong>en Besucher zum Reden oder<br />

Schweigen, We<strong>in</strong>en und auch Lachen.<br />

Und auch Ablehnung gelte<br />

es zu akzeptieren. Jeder habe<br />

schließlich das Recht, se<strong>in</strong> Leben so zu beschließen,<br />

wie er es will, ist Brunner überzeugt. Das Ende<br />

zu begreifen, sich sogar mit dem Schicksal auszusöhnen<br />

– das ist es, was sterbende Menschen wohl<br />

am meisten bewegt. Joachim Brunner hat das oft<br />

erlebt. E<strong>in</strong> Prozess, bei dem die Ehrenamtlichen unterstützend<br />

zur Seite stehen. „Man muss wissen, was<br />

man sich zutrauen kann.“ 40 Tode hat sich Joachim<br />

Brunner bereits zugetraut. Für die nötige Reflexion<br />

des Erlebten sorgen monatliche Zusammenkünfte<br />

der Lebens- und Sterbebegleiter*<strong>in</strong>nen, außerdem<br />

gibt es Supervision bei e<strong>in</strong>er Psycholog<strong>in</strong>, die Brunner<br />

bei Bedarf auch jederzeit anrufen kann. Alles<br />

gut also? „Die Begleitungen s<strong>in</strong>d für mich wie e<strong>in</strong><br />

Abtauchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e andere Welt. Die Uhren ticken<br />

anders, es macht auch demütig und dankbar für<br />

das eigene Se<strong>in</strong>“.<br />

CLAUDIA PFISTER<br />

© C. Pfister<br />

■ Infos zum Ehrenamt & Kontakt:<br />

hospiz-fuer-berl<strong>in</strong>.de<br />

Erd- Feuer- See- Baum- Natur- und Diamantbestattungen<br />

Helmut Witzke Bestattungen<br />

Inh. Carola Meißner-Witzke e. Kfr.<br />

Tag- & Nachtruf 030- 336 73 96<br />

z. B. e<strong>in</strong>e komplette, stille Baumbestattung schon ab 1.585 €<br />

<strong>in</strong>cl. Sarg, Wäsche, e<strong>in</strong>er Überführung, Krematorium, stille Beisetzung im RuheForst<br />

oder e<strong>in</strong>e Seebestattung ab 1.920 €<br />

Schönwalder Str. 75 • 13585 Berl<strong>in</strong> • Kostenlose Hausbesuche • www.witzke-bestattungen.de

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