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Wohnmarktbericht Salzburg Stadt 2023

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TIPPS & LIFESTYLE<br />

ENTDECKEN SIE SALZBURGS<br />

(VERBORGENE) NOBELSITZE!<br />

Jagdschloss, Lustschloss, Wasserschloss – in <strong>Salzburg</strong> sind sie alle vertreten. In einigen<br />

Schlössern wurde Geschichte geschrieben, in anderen wurden Filme gedreht und manche<br />

wurden sogar weltberühmt. Auf den <strong>Stadt</strong>teil-Doppelseiten widmen wir uns auch den<br />

weniger bekannten herrschaftlichen Anwesen. Wer waren die Erbauer, wer die Bewohner<br />

dieser Prestigebauten, von denen manche kaum bekannt, versteckt oder fast nicht mehr als<br />

solche erkennbar sind? Und wie werden sie heute genutzt?<br />

Seit jeher orientierte sich die Oberschicht an den Herrschern.<br />

Wer in der Standesgesellschaft des Mittelalters und der frühen<br />

Neuzeit etwas gelten wollte, musste zumindest einen<br />

Landsitz haben oder einen Prachtbau in der <strong>Stadt</strong><br />

besitzen. Die ältesten Schlösschen in <strong>Salzburg</strong>,<br />

die wir in diesem <strong>Wohnmarktbericht</strong> vorstellen,<br />

lassen sich bis ins 13. und 14. Jahrhundert zurückdatieren.<br />

Viele entstanden ursprünglich<br />

als Sommersitze auf dem Land und befanden<br />

sich damals weit außerhalb der <strong>Stadt</strong>mauern.<br />

Seit dem Mittelalter hat sich das<br />

<strong>Stadt</strong>gebiet sukzessive erweitert. So begann man Anfang des<br />

17. Jahrhunderts, die weitläufigen Moore im Nordosten und<br />

Südwesten trockenzulegen und schuf so die Voraussetzungen<br />

für die Besiedelung jener <strong>Stadt</strong>bereiche, die dann im 20.<br />

Jahrhundert als Itzling, Schallmoos, Gnigl und Leopoldskron<br />

eingemeindet wurden.<br />

Neben der bekannten „Schlösschenmeile“ an der Hellbrunner<br />

Allee in Morzg waren die rechte und linke Altstadt Kerngebiete<br />

für den Repräsentationsbau. Lustschlösschen, die vorwiegend<br />

im Sommer als beliebte Rückzugsorte dienten, errichtete man<br />

auch gern in aussichtsreichen Lagen auf den <strong>Stadt</strong>bergen.<br />

Vor allem der Kirchenadel prägte die Schlossgeschichte von<br />

<strong>Stadt</strong> und Land, weil <strong>Salzburg</strong> über 1.000 Jahre lang kirchlich<br />

regiert wurde. Ab dem 14. Jahrhundert waren die Erzbischöfe<br />

zugleich Landesherren und vereinten kirchliche und weltliche<br />

Macht. Ihre Hoheitsrechte über das Land demonstrierten sie<br />

auf prunkvollen Empfängen, wie zum Beispiel in Schloss Leopoldskron,<br />

oder bei üppigen Jagdgesellschaften, wie etwa im<br />

Schloss Montfort. Auch für Äbte und Domherren war die adelige<br />

Herkunft „Berufsvoraussetzung“. Die Kirchenmänner eiferten<br />

den Erzbischöfen nach, bewohnten Lustschlösschen wie<br />

den Aiglhof oder das Daun-Schlössl und entdeckten das barocke<br />

Lebensgefühl für sich. Wie auf Schloss Neuhaus verwirklichten<br />

sich auch die adeligen Beamten der Erzbischöfe baulich.<br />

Als Ministerialen unterstützten sie den Landesherrn bei den<br />

Regierungsgeschäften und stellten neben der Verwaltung und<br />

Gerichtsbarkeit auch die Verteidigung der ihnen zugewiesenen<br />

Gebiete sicher.<br />

Seit dem späten Mittelalter treten auch die reichen Bürger als<br />

Schlossbauherren auf. Beispielsweise hatten die Erbauer von<br />

Schloss Elsenheim, Schloss Söllheim und dem Robinighof ihr<br />

Vermögen als Kaufleute und Unternehmer verdient. Ihre Schlösser<br />

waren weithin sichtbarer Ausdruck dieses gesellschaftlichen<br />

Aufstiegs, der oft zusätzlich mit einem vom Kaiser verliehenen<br />

Adelstitel belohnt wurde.<br />

Sind Sie erstaunt, wie viele Schlösschen es in <strong>Salzburg</strong> gibt?<br />

Vielleicht inspiriert Sie die eine oder andere Schlossgeschichte<br />

ab Seite 19 zu Erkundungsspaziergängen vor Ort. Denn dieses<br />

<strong>Salzburg</strong>, das Ihnen so vertraut ist, ist immer noch für Überraschungen<br />

gut!<br />

70 WOHNMARKTBERICHT SALZBURG <strong>2023</strong>

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