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Im Tal der BroklandSau

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40. In a Summer Garden‘

Kurz nach der Sommersonnenwende

Als Blaue Feder durch ihren Sommergarten ging, erinnerte sie

sich an die junge Frau, die sie einst war.

Mit 18 Jahren tanzte sie in einem kleinen Theater das Mädchen

‚In a Summer Garden‘. Eine Fantasie von Frederick Delius, die

er 1908 komponierte, inspiriert wohl von einem Gedicht von

Dante Gabriel Rossetti.

‚Alle sind meine Blüten; und alle süßen Blüten der Liebe.

Zu dir gab ich, während Frühling und Sommer sangen.‘

Blaue Feder tanzte eine junge Frau, die von ihrer Fantasie in ein

anderes Land getragen wurde. Mit diesem Gefühl tanzte sie

auch heute durch ihren Sommergarten, in dem es summte und

brummte und erinnerte sich ihrer Träume. Sie erinnerte sich, was

sie alles werden wollte. Als Kind wollte sie werden wie die Oma.

In der Schule wollte sie werden wie die Lehrerin. Sie wollte

Abenteuerromane schreiben wie Enid Blyton. Später wollte sie

tanzen wie Pina Bausch. Sie wollte singen wie Patti Smith und

malen wie Frida Kahlo. Sie wollte herausfinden, wie man heilt

und sie wollte wie Jane Goodall die Natur erforschen. Sie wollte

schon immer wissen, was hinter den Dingen steckt und wie sich

ein glückliches Leben anfühlt. Nun schaute sie zurück auf ein

volles Leben.

Wenn sie tanzte, war sie eine Tänzerin.

Wenn sie sang, eine Sängerin.

Wenn sie malte, eine Künstlerin.

Wenn sie in die Natur ging, war sie eine Forscherin.

Und während sie diese Zeilen schrieb, fragte sich Blaue Feder

selbst:

‚Was ist anders, wenn Du schreibst?‘

Manchmal probieren wir etwas Neues aus und sind unsicher.

Widerstände tauchen auf. Der Wind frischt auf. Themen der

Vergangenheit wehen herüber. Der Sturm legt sich irgendwann

wieder und dann erstrahlt die Welt in einem neuen Licht.

Manchmal half es ihr, mit dem Blick des zukünftigen Ich liebevoll

zurückzuschauen. Was würde sie dann sehen?

41. Auf den Spuren des Sommermädchens

Am Morgen frühstückte Blaue Feder mit dem Kater Max. Er war

genauso ängstlich wie die Tigerin, aber so langsam fasste auch

er Vertrauen. Sich richtig zu entspannen, schaffte er nicht. Immer

wieder gab es etwas, das seine Aufmerksamkeit erhaschte.

Blaue Feder ging es ähnlich. Auch sie tigerte herum und kam nur

langsam zur Ruhe. Am leichtesten fiel es ihr, wenn sie spazieren

ging und so ging sie ihre Runde.

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