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Im Tal der BroklandSau

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2. PANTA RHEI – ALLES FLIESST

Kurz nach dem September-Vollmond

Blaue Feder schrieb an den Morgenseiten, als der zarte

rosafarbene Himmel sie hinaus lockte. Sie war mit ihrer Venus

im Widder schnell zu begeistern und entflammbar. So

schnappte sie sich ihre Kamera und ging eine Runde. Die

Mondin stand noch am Himmel, groß und schön. Krähen flogen

über das Land. Sie schlug den Weg zum Schlangensee ein. Die

Sonne färbte den Himmel langsam golden. Auf dem Weg lag

ein rotweiß kariertes Tuch. Wer es wohl verloren hatte? Wollte

sie es mitnehmen oder liegen lassen? Sie steckte es ein und

später in die Waschmaschine. Bis heute war es ihr Zauber-Mal-

Tuch und erinnerte sie an diesen Tag.

Am Schlangensee tauchte sie in den Sonnenaufgang. Dieser

spiegelte sich im Wasser. Alles floss ineinander. Oben und

Unten waren ausgeglichen. Als sie so am See stand, bildeten

sich immer wieder Kreise auf dem Wasser. Alles entwickelt sich

in Kreisen, wenn wir durch den Jahreskreis wandern. Die Graue

kam, setzte sich auf einen Baum und begrüßte mit ihr

zusammen den neuen Tag. Reiher und Panta Rhei und Rhea

klangen alle ähnlich. Rhea war der Name, den sie sich selbst

einst gegeben hatte - die Fließende. Vielleicht liebte sie deshalb

die Reiher so, weil sie den gleichen Namen trugen. Da hätte sie

auch eher darauf kommen können - doch hatte wohl alles seine

Zeit.

Blaue Feder war ausgezogen, von den Tieren zu lernen - von

ihren geflügelten Freunden, wie von den Tieren im Wald, in

den Wiesen und die im Wasser nicht zu vergessen. Sie wollte

von den Pflanzen lernen, den großen Bäumen und den

kleinen Kräutern und den bunten Blumen. Sie wollte von den

Steinen lernen und ihrem stillen Lied. Sie wollte in die

Elemente tauchen und ihr Wesen erfahren.

Dabei wollte sie sich Zeit lassen wie die Schnecke, die auch

ans Ziel kamen. Sie wusste, die Brennnessel war scharf darauf,

ihre Bekanntschaft zu machen. Was würde ihre Schwester, die

Taubnessel davon halten? Welche Geschichte würden ihr wohl

die Fetten Hennen erzählen? Sie suchte nach einem neuen

Ausdruck für ihre Erfahrungen. Es würde sich zeigen. Sie

würde zunächst mal die Hagebuttenfrau malen und dem neuen

Faden nachspüren.

Auf dem Weg lag ein Gruß von der Wollsammlerin. Hatte sie

schon einmal die Geschichte von der Wollsammlerin erzählt?

Das Land träumt immer noch seine Geschichten und Blaue

Feder wollte sie gerne erzählen, wie sie es erlebte.

Sie sagte immer, sie hätte die Maus im Dritten Haus. Das

kommende Jahr würde Merkur regieren und sie ging in die

Dritte Runde mit der Progressiven Mondin. Der Herbst hatte

begonnen und ihr Lebensherbst auch.

Zeit, ihre Geschichten zu erzählen

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