Im Tal der BroklandSau
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28. BEI DEN STÖRCHEN
März-Ausklang
Ein warmer Süd-Westwind bescherte Blaue Feder und Brauner
Bär einen wunderbaren sonnigen Tag. Sie waren nach St. Peter
gefahren und hatten eine Freundin besucht, die dort zur Reha
war. Sie hatte Blaue Feder gesagt, sie solle die Kamera
mitbringen, und als sie ankamen empfingen sie sechs
Storchenpaare, die ihre Nester auf dem Parkplatz der Klinik in
den Kopfweiden gebaut haben. Neben der Klinik war ein kleiner
Zoo, wo die Störche einst aufgezogen worden sind, weshalb sie
nun jedes Jahr wieder hierher zurückkamen. Störche haben
etwas Zauberhaftes. Es war schön zu sehen, wie zärtlich sie
miteinander umgingen und wie sie klapperten, was das Zeug
hielt, wenn der Partner zurück ins Nest geflogen kam. So möchte
doch jeder begrüßt werden, mit einem Freudentanz.
Blaue Feder dachte, St. Peter sei ein schöner Ort zum Heilen.
Nicht umsonst haben sich hier so viele Kurkliniken angesiedelt.
Was sie nicht wusste, dass St. Peter auch über eine heiße
Schwefelquelle verfügt. Auch hatte sie sich gefragt, warum St.
Peter ‚St. Peter‘ heißt und war bei Petrus gelandet, der den
Himmel aufschließt. Wenn man in St. Peter am Strand spazieren
ging, dann fühlte sie sich zuweilen, wie im Himmel an, weil es oft
überirdisch schön war. Über den Schlüssel landete Blaue Feder
beim Chiron, der nach einer langen Zeit in den Fischen, in den
Widder gewechselt war und nun eine neue Runde einläutet.
Vielleicht waren deshalb alle gerade mit der Heilung unseres
Planeten beschäftigt. Blaue Feder las gerade ein wunderbares
Buch von Joanna Macy und Molly Brown: Darin fand sie eine
Vision von Susa Silvermarie:
‚1000 JAHRE DER HEILUNG‘
WOHER MEINE HOFFNUNG AUCH IMMER KOMMEN MAG, ICH
WEISS ES NICHT. ES SEI DENN, SIE WÄCHST IN DEN ZELLEN
MEINER HAUT. IN DEN MYSTERIEN MEINER HÜLLE HÖRE ICH
IHR SUMMEN.
IN DIESEM MANTEL, DER ERDHÜLLE SO ÄHNLICH, RAUNT SIE
MIR ZU. UNTER WEHKLAGEN UND DEN DISSONANZEN IN DER
WELT WÄCHST DAS LIED DER HOFFNUNG, BIS ICH SICHER BIN,
DASS MIT DIESER WENDE WIR EIN ZERBROCHENES ZEITALTER
ZUR RUHE BETTEN.
WIR, DIE WIR AN SOLCH EINEM SCHEITELPUNKT LEBEN,
LEITEN NUN EIN ZEITALTER EIN TAUSEND JAHREN HEILUNG!
GEFLÜGELTE UND VIERBEINIGE, GRÄSER UND BERGE UND
JEDER BAUM, ALL IHR WESEN IN DEN GEWÄSSERN,
SOGAR WIR, DIE ARGWÖHNISCHEN ZWEIBEINIGEN,
SUMMEN UND RUFEN UND GESTALTEN DAS LIED DES WANDELS.
WIR ERSCHAFFEN UNSERE BEZIEHUNGEN NEU.
WIR VERBINDEN UNSEREN GEIST MIT DER ERDE.
IN DIESER ZEIT DES WANDELS LASSEN WIR UNSERE STIMMEN
ENDLICH ERKLINGEN;
UND SIE SINGEN UNSERE VISION VOM GROSSEN ZAUBER,
INDEM WIR EINS WIR WERDEN.
WIR SIND DER ANFANG EINER NEUEN LEBENSWEISE, DIE SICH
VOLL FREUDE ENTFALTETFÜR TAUSEND JAHRE DER HEILUNG.
In diesem Sinne lasst uns einstimmen in das Lied der Hoffnung
und ordentlich Klappern wie die Störche!