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Im Tal der BroklandSau

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Zu Johanni war sie auf einer Kräuterwanderung an der Elbe

gewesen. Jede Frau band sich einen kleinen Kräuterstrauß mit

den Kräutern, die sie ansprach. Den würde sie trocknen und er

würde sie in der kalten Zeit an die wärmende Kraft der Sonne

erinnern. Blaue Feder hatte auch einen kleinen Zweig

Johanniskraut in ihren Strauß gebunden. Heute wollte sie mal

Ausschau halten, ob Im Tal der BroklandSau auch Johanniskraut

wuchs. Gleich zu Beginn machten ein paar Pfeile auf sich

aufmerksam. Sie folgte den Pfeilen und tauchte ein in die

Zeichnungen des Sommermädchens. Ihr gefielen die

Kreidezeichnungen auf der Straße sehr. Besonders das lange

Mädchen mit dem vollen Bauch und der Blume, die noch aus

dem lachenden Gesicht wuchs. Blaue Feder ging beseelt weiter

und die Pfeile führten sie weiter. So ging sie heute mal

andersherum. Sie ließ sich auf die Kreidepfeile ein und änderte

ihren Plan. Sie folgte den Spuren des Sommermädchens.

Überall blühte es rosa.

Die Wicken begannen zu blühen, auch die Lichtnelken, die

Weidenröschen und die Heckenrosen. Sie folgte den Pfeilen und

plötzlich stand am Ortausgang ‚Stop‘ mit einem ‚p‘.

Eine schöne Allee aus Eichen, Birken und Pappeln tat sich vor

ihr auf. Rechts von ihr war die Schule zu sehen. Schon tags

zuvor fuhr sie in der Bahn einer Horde von Kindern aufs Land.

Sie war gerne unter Kindern. Auf dem Baum war wieder ein Pfeil

und er zeigte zu einem Kleiber, der gerade den Baum rauf lief.

Kleiber standen gerne mal auf dem Kopf und schauen sich die

Welt aus einer anderen Perspektive an. Sie ging heute ihre

Runde auch mal andersherum. Das machte sie gerne einmal,

einfach einen anderen Weg ausprobieren.

Das machte sie wacher und brachte Bewegung ins Spiel. Mal

sehen, wie die Welt anders herum aussah.

Der Weg gabelte sich und Blaue Feder nahm den Weg in der

Mitte. Es war der Weg, der an dem Geheimen See vorbeiführte.

Dann entdeckte sie einen Pfad in den Wald. Nun verließ sie den

bekannten Weg und betrat Neuland. Sie war dann immer etwas

aufgeregt. Die Zeichen waren nicht mehr so eindeutig.

Brombeeren versperrten den Weg und sie musste viele

beiseiteschieben. Dann fing es auch noch an zu stinken.

Stinkmorcheln standen am Wegesrand. Doch neben der

Stinkmorchel fand sie eine schöne Feder, wohl von einem

Sperber. Sie hörte einen Bussard und er erinnerte sie an ihre

Reise ins Bergische Land und an die Leichtigkeit. Blaue Feder

ging weiter. Der Weg wurde lichter. Sie kam auf eine Wiese und

dort leuchtete gelb das Johanniskraut. Der Kreis schloss sich.

Sie ging über die Sommerwiese und kam bei den Kräuterweiden

raus und hier blühte die Schafgarbe. Hier kannte sie sich wieder

aus und fühlte sich zuhause. Sie pflückte einen Stängel für einen

Tee und ging auf das Fuchsloch. Sie wurde herzlich begrüßt und

setzte sich an ihren Platz bei der alten Eiche. Hier war alles

schön zugewachsen. Von hier hatte sie einen schönen Ausblick

auf das Land. Als sie so in Ruhe saß, fing es in ihrem Kopf an zu

rattern, was sie noch alles machen wollte. Da flog ein

Kohlweißling auf die Schafgarbe und eine Stimme in ihr sagte:

‚Es hat keine Eile. Genieße den Augenblick.‘

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