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Im Tal der BroklandSau

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27. DER MARIENKÄFER

Maria Verkündigung

Der Frühling war da, die Sonne schien, der Garten rief und die

KräuterSau. Blaue Feder eröffnet die Gartensaison. Mit

ungestümer Kraft legte sie gleich los. Sie jätete und grub die

Erde um. Da erblickte sie einen Marienkäfer und freute sich -

welch ein Glück.

Der Marienkäfer lud sie ein, innezuhalten in ihrem wilden Tun.

Da saß sie nun auf ihrem Po in der aufgewühlten Erde und der

Marienkäfer erzählte ihr etwas von der Achtung gegenüber

jedem Lebewesen. Im vergangenen Jahr hatten sich einige

Kräuter wild über den Rasen ausgesät. Nun schaute Blaue Feder

erst einmal, was hier wuchs. Sie sah den kleinen

Storchenschnabel, das Ferkelkraut und den Wegerich. Der

kleine Marienkäfer lud sie ein, bevor sie etwas tat, erst einmal

hinzuspüren. Blaue Feder wurde bewusst, wie wenig Ahnung sie

von den Pflanzen hat. Vielleicht taten ihr gerade die Kräuter gut,

die sie gerade rausreißen wollte oder sie bildeten zusammen mit

anderen Pflanzen eine Gemeinschaft. Ein neues Forschungsfeld

tat sich auf.

Die KräuterSau wollte ihr wohl die Pflanzen näherbringen. So

gestoppt in ihrem Eifer, fing sie erst einmal an wahrzunehmen,

wie es gerade in ihrem Garten aussah. Blaue Feder machte eine

Runde durch ihren Garten. Da kam schon die Artemisia, der

Beifuß, zart und grün aus dem Boden und würde ihr beistehen.

Die Alte Wilde Holunder-Dame schlug auch schon aus. Sie

würde ihr sicherlich mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Die Kamelie, die blühte, wann sie möchte, gab ihr den Rat: Mach

einfach Dein Ding. Dann waren da noch die Blaumeisen, die

wieder hinten an der Milchkammer eingezogen sind. Sie sangen:

Geh es spielerisch an. Vielleicht nahm sie die nächsten Wochen

einmal ihr Skizzenbuch mit in den Garten und zeichnete die

Kräuter, die sie nicht kannte - das wäre eine Annäherung. Die

Tigerin schaute ihrem Treiben aufmerksam zu.

Blaue Feder machte eine Pause und ging eine Runde spazieren.

Sie sah das junge Pärchen, das Bäume in dem kleinen wilden

Wald rodeten. Sie dachte bei sich, ich mache es nicht anders in

meinem Garten. Ich bin halt wie ein Wildschweinferkel – wild und

ungestüm und habe noch viel zu lernen. Sie traf eine Bekannte

mit ihrem Hund Pelle. Sie erzählte von ihrem Erlebnis mit einer

Fledermaus. Blaue Feder freute sich, dass sie hier nun schon ein

paar Leute kannte, die sie immer wieder auf ihren Runden traf.

Sie tauschten sich über Pflanzen- und Tiererlebnisse aus und

dann ging sie wieder ihres Weges. Sie besuchte noch den alten

Weißdorn und rauchte mit der alten Weißdorn-Dame auf der

Bank eine Pfeife. Kommt Zeit – kommt Ruhe. Blaue Feder

würde schon ihren Weg mit dem Wegerich finden. Der

Storchenschnabel würde ihr helfen loszulassen und sich zu

entspannen. Das Ferkelkraut machte ihr bewusst, sie war noch

keine alte KräuterSau, sondern eher ein kleines

Wildschweinferkel - etwas wild und ungestüm, aber mit dem

Herzen am richtigen Fleck. Welch ein Glück, dass sie einen

Garten hatte, wo sie viele Erfahrungen sammeln konnte. Es gab

viel zu lernen und sie freute sich darauf, in diesem Jahr mehr Zeit

in ihrem Garten zu verbringen. Auf diese Weise feierte Blaue

Feder Maria Verkündigung in ihrem Garten.

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