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Im Tal der BroklandSau

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32. Das Schwalbenkraut

Rund um den Schwalbenhof, da wuchs ein Kraut.

Blaue Feder wusste, wenn es seine sonnengleichen gelben

Blüten öffnet, dann kehren die Schwalben im Frühling von ihrer

Reise aus dem Süden zurück. Mit der herbstlichen Rückreise der

Zugvögel endete seine Blütezeit, daher wurde es im Volksmund

Schwalbenkraut genannt. Besser bekannt war es unter seinem

Namen Schöllkraut. Pflanzenfreunde wissen um den gelben

Milchsaft, der Warzen verschwinden lassen soll. Blaue Feder

hatte sich in einem Schwimmbad Dornwarzen eigefangen.

Vielleicht konnte ihr das Kraut helfen. Die Warzen müssen nur

wenige Tage, aber regelmäßig, dreimal am Tag, mit dem Saft

betupft werden. So bekam es auch den Namen Warzenkraut.

Blaue Feder fand es immer spannend, welche volkstümlichen

Namen einem Kraut gegeben wurden, ließen sie Schlüsse zu auf

seine Heilwirkung. So wurde es auch Augenkraut, Lichtkraut

und Ogenklar genannt. Es wurde beobachtet, dass

Schwalbenmütter ihren blinden Küken den Saft in die Augen

träufelte und so ihre Sehkraft zurückkehrte. Die gelbe

Blütenfarbe bedeute den Alchemisten, dass mithilfe seiner

Wurzel Gold herzustellen sei. So wurde es Goldwurz genannt.

Auch Gelbsucht und andere Leberleiden wurde mit dieser

Pflanze behandelt. Es gab ein Gemälde von Albrecht Dürer vom

Schöllkraut. Er hatte es für seinen Arzt gemalt, der seine

Leberprobleme mit Schöllkraut behandelt hatte. Als

Leberpflanze vertreibt es die Laus, die über die Leber gelaufen

war. Das Kraut mit den gelben Blüten half dort, wo Gifte

produziert wurden. Eine Blütenessenz vertrieb Melancholie und

Traurigkeit. Es trotzt auch Umweltverschmutzungen und wächst

vermehrt mitten in der Großen Stadt.

Seine Wurzeln sondern ein Säure ab die Steine erweichen kann.

Auf dem Schwalbenhof wuchs es entlang jeder Mauer und in

jeder Ritze. Früher hatte Blaue Feder das Kraut genervt, das sich

überall in ihrem Garten ausbreitete und sie hatte es ausgerissen.

Doch nun durfte überall wachsen, wo es wollte.

Ganz zaghaft fragte nun die RegenbogenSau, ob Blaue Feder

nicht Lust hätte, in den Garten zu gehen und dieses wunderbare

Kraut zu zeichnen. Sie hatte sich bisher zurückgehalten, doch

nun bot sich ihre Chance. Blaue Feder holte ihre Stifte, ihr

Skizzenbuch und ihren Schemel und schon saß sie im Garten

und tauchte in die Gegenwart dieses Himmelsgeschenkes, das

sie zu innerer Ausgeglichenheit führen wollte. Blaue Feder war

jedenfalls nach dem Zeichnen tiefenentspannt und machte erst

einmal ein Nickerchen. Später las sie, es gehörte zu den

Mohngewächsen. Nun wunderte sie sich nicht mehr, dass ihr

nach dem Zeichnen die Augen zufielen.

- Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, aber es kreisten

einige Schwalben über dem Hof und sie hatten eine sonnige

Woche. Seit das Dach des Schwalbenhofes erneuert wurde,

hatte keine Schwalbe mehr auf dem Hof genistet. Es konnte aber

auch an den trockenen Sommern liegen. Zum Nestbau

brauchten die Schwalben Lehm und den fanden sie an feuchten

Stellen. Vielleicht waren diese Stellen zu weit vom Hof entfernt.

Blaue Feder nahm ihre Skizze als Vorlage für ein weiteres Bild.

Sie schwang den Pinsel, da freute sich die RegenbogenSau,

strahlte ihr Bild in schönen Farben. Schöllkraut soll unabhängig

machen, sowohl von Applaus als auch von Ablehnung. Seine

Antwort heißt Liebe und die brauchte bekanntlich nicht viele

Worte.

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