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HANSA 10-2023

MSC-Einstieg bei HHLA · Niedersachsens Häfen · HullPIC 2023 · Peter Gast Schiffahrtsregatta · Offshore-Marktkompass · VDMA · NMK · London Shipping Week · Methanol-Neubau für Maersk

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SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

© Wolfhard Scheeer<br />

Politprominenz in Bremen: Daniela Kluckert (Staatssekretärin Bundesverkehrsministerium), Kristina Vogt (Wirtschaftssenatorin Bremen), Robert Habeck<br />

(Bundeswirtschaftsminister), Bundeskanzler Olaf Scholz, Dieter Janecek (Maritimer Koordinator) und Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte<br />

Warme Worte, (noch) wenig Konkretes<br />

Die 13. Nationale Maritime Konferenz belegt erneut, wie wichtig der Austausch zwischen<br />

Industrie und Politik ist. Dem regen Austausch über Themen und Herausforderungen<br />

steht zunächst jedoch wenig Zählbares gegenüber. Von Krischan Förster<br />

Traditionell steht die Nationale Maritime<br />

Konferenz unter der Schirmherrschaft<br />

des Bundeskanzlers. So auch<br />

in diesem Jahr, in Bremen. Der aktuelle<br />

Amtsinhaber Olaf Scholz, viele Jahre lang<br />

Bürgermeister im benachbarten Hamburg,<br />

ist ein Kind der Küste. Seines Wohlwollens<br />

konnten sich die rund 800 Teilnehmer<br />

bei dem nur alle zwei Jahre stattfindenden<br />

Treffen zwischen Politik und<br />

maritimer Wirtschaft also relativ sicher<br />

sein. Und Balsam für ihre Ohren wird besonders<br />

ein Satz von Scholz in Erinnerung<br />

bleiben: »Die Zeiten, in denen<br />

die maritime Wirtschaft zwar wahrgenommen,<br />

aber nicht wichtig genommen<br />

wurde, sind endgültig vorbei.«<br />

Als zu wichtig haben sich Schifffahrt<br />

und Häfen in den jüngsten Krisenzeiten<br />

für die Versorgungssicherheit des Landes<br />

erwiesen, zu sehr ist der Marine-Schiffbau<br />

durch die geopolitischen Verwerfungen<br />

der jüngeren Vergangenheit in den<br />

Fokus gerückt, zu wichtig ist auch die<br />

Offshore-Industrie (wieder) geworden,<br />

die einen zentralen Part bei der Energiewende<br />

übernehmen soll und muss.<br />

Das alles, so belegten es die Reden von<br />

Scholz und im Anschluss auch von Bundeswirtschaftsminister<br />

Robert Habeck,<br />

ist in Berlin angekommen und verstanden<br />

worden. Die Hoffnungen vieler<br />

Teilnehmer aus dem gesamten maritimen<br />

Cluster, bei der zweitägigen Konferenz<br />

konkret von neuen Hilfen des<br />

Staates zu erfahren, wurden allerdings<br />

enttäuscht. Weder der Kanzler noch sein<br />

Vize-Kanzler hatten Zusagen im Gepäck.<br />

Vor allem die Häfen hatten schon im<br />

Vorfeld, zum Teil massiv, mehr Geld aus<br />

Berlin gefordert. Gerade einmal 38 Mio. €<br />

überweist der Bund jedes Jahr in die Landeskassen<br />

– viel zu wenig eingedenk der<br />

Ausgaben vor Ort. Etwa 400 Mio. €, also<br />

das Zehnfache der bisherigen Summe,<br />

sollten es angesichts der nationalen Bedeutung<br />

der Häfen sein, hieß es einstimmig<br />

in den Küstenländern.<br />

Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie<br />

Leonhard verwies auf die Milliarden-<br />

Ausgaben des Bundes für Autobahnen und<br />

Schienen. Im Vergleich dazu sei die geforderte<br />

Hafenfinanzierung ein »eher kleiner<br />

Beitrag für die Exportnation Deutschland.«<br />

Bremens Bürgermeister Andreas<br />

Bovenschulte erinnerte daran, dass mit<br />

mit dem Bundesanteil keine größere Kita<br />

oder Schule mehr gebaut werden könnte.<br />

Die Not sei erkannt, hieß es auf der<br />

Bühne. Eine Entscheidung aber steht weiter<br />

aus, ebenso wie die Vorlage der neuen<br />

Nationalen Hafenstrategie aus dem Bundesverkehrsministerium<br />

von FDP-<br />

Politiker Volker Wissing, der allerdings<br />

gar nicht erst in Bremen angereist war.<br />

Als wahrscheinlich gilt, dass nun beide<br />

Themen zusammengeführt und bis spätestens<br />

zum Jahresende geregelt werden.<br />

Der dringend benötigte Ausbau der<br />

Offshore-Windparks für ein Gelingen<br />

der Energiewende und eine ausreichende<br />

Energiesicherheit waren auf der Maritimen<br />

Konferenz ein weiteres herausgehobenes<br />

Thema. Von heute 8 GW soll die<br />

Kapazität allein in der deutschen Nord-<br />

28 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>

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