27.09.2023 Aufrufe

HANSA 10-2023

MSC-Einstieg bei HHLA · Niedersachsens Häfen · HullPIC 2023 · Peter Gast Schiffahrtsregatta · Offshore-Marktkompass · VDMA · NMK · London Shipping Week · Methanol-Neubau für Maersk

MSC-Einstieg bei HHLA · Niedersachsens Häfen · HullPIC 2023 · Peter Gast Schiffahrtsregatta · Offshore-Marktkompass · VDMA · NMK · London Shipping Week · Methanol-Neubau für Maersk

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

© TGE Marine<br />

Kraftstoffsysteme für Antriebe der Zukunft<br />

Im Bereich von LNG-Gasaufbereitungsanlagen ist TGE Marine seit Jahren aktiv. Seit<br />

längerer Zeit beschäftigt sich das Bonner Unternehmen auch mit alternativen Kraftstoffen,<br />

die künftig für eine CO 2<br />

-freie Schifffahrt sorgen sollen<br />

Auf der Suche nach umweltfreundlicheren<br />

Kraftstoffen kommt<br />

LNG als Übergangslösung eine große Bedeutung<br />

zu. Für diese Phase wird es notwendig<br />

sein, fossile Brennstoffe so sauber<br />

wie möglich in Motoren und anderen<br />

Schiffssystemen zu verbrennen.<br />

TGE Marine sieht LNG als den derzeit<br />

am besten geeigneten und weltweit verfügbaren<br />

Brennstoff an. Aufgrund des geringen<br />

Kohlenstoffgehalts und der sauberen<br />

Verbrennung des Gases kann die Verwendung<br />

von LNG die CO 2 -Emissionen<br />

und viele Luftschadstoffe im Vergleich zu<br />

traditionellen ölbasierten Brennstoffen<br />

signifikant reduzieren.<br />

Eine besondere Rolle kommt dabei<br />

dem Brenngasversorgungssystem (FGSS)<br />

zu, welches das Flüssiggas an Bord eines<br />

Schiffes für den Verbrauch in Motoren<br />

und anderen Schiffssystemen aufbereitet<br />

und nach den Erfordernissen des Schiffsbetriebs<br />

bereitstellt.<br />

TGE Marine war als einer der »Early<br />

Mover« in Sachen LNG-Gasaufbereitungsanlagen<br />

seit Anfang der 20<strong>10</strong>er<br />

Jahre mit der Entwicklung solcher Systeme<br />

beschäftigt. Bereits 2013 wurden erste<br />

Handelsschiffe mit einer TGE Marine<br />

Gasaufbereitungsanlage ausgerüstet. Der<br />

IGF-Code (International Code of Safety<br />

for Ships Using Gases or Other Low<br />

Flashpoint Fuels), welcher erst drei Jahre<br />

später von der IMO verabschiedet wurde,<br />

definierte die Sicherheitsstandards und<br />

legte in diesem Zusammenhang auch verbindliche<br />

Grundsätze fest.<br />

Ammoniak, Methanol und Co.<br />

Seit längerer Zeit beschäftigt sich TGE<br />

Marine auch mit alternativen Kstoffen,<br />

welche sukzessive die fossilen Brennstoffe<br />

ablösen werden, um die jüngst vereinbarten<br />

IMO-Klimaziele zu erreichen.<br />

Nach Auffassung der TGE Marine wird<br />

die Verwendung von Ammoniak (NH 3 )<br />

und Methanol (CH 3 OH) als Schiffsbrennstoffe<br />

zukünftig eine wichtige Rolle spielen.<br />

Durch die langjährige Erfahrung mit<br />

den LNG-Gasaufbereitungssystemen und<br />

im sicheren Handling von Ammoniak als<br />

Ladung, ist TGE Marine bestens aufgestellt,<br />

um insbesondere Brennstoffaufbereitungssysteme<br />

für Ammoniak als maritimen<br />

Treibstoff zu entwickeln. Wie<br />

schon bei den LNG-FGSS sieht sich TGE<br />

Marine hier erneut in einer Rolle als »Early<br />

Mover«.<br />

Ammoniak wird in der Branche als einer<br />

der wichtigsten Kraftstoffe gesehen,<br />

um die Dekarbonisierung der Schifffahrt<br />

voranzutreiben. Die führenden Motorenhersteller<br />

haben angekündigt, dass sie<br />

in den nächsten Jahren Verbrennungsmotoren<br />

auf den Markt bringen werden,<br />

die mit Ammoniak betrieben werden<br />

können.<br />

Ammoniak wird bereits in vielen Häfen<br />

als Ladung umgeschlagen. Die Einrichtung<br />

von Bunkerhubs wird daher als<br />

überschaubar angesehen. Noch vor Ende<br />

dieses Jahrzehnts werden die ersten<br />

Schiffe mit Ammoniak als Treibstoff über<br />

die Weltmeere fahren können. Es ist davon<br />

auszugehen, dass in einer ersten Phase<br />

mit der Verwendung von blauem Ammoniak<br />

der CO 2<br />

-Fußabdruck bereits<br />

deutlich reduziert wird. Sobald genügend<br />

grünes Ammoniak von der Industrie bereitgestellt<br />

wird, wird der Betrieb dieser<br />

Schiffe vollständig CO 2<br />

-neutral sein.<br />

TGE Marine hat bereits heute die ersten<br />

LNG-Gasaufbereitungssysteme im<br />

Auftragsbuch, die mit einer »Ammoniak-<br />

Ready« und »Methanol-<br />

Ready«-Klassifizierung nach Det Norske<br />

Veritas (DNV) in 2024 in Fahrt kommen<br />

werden. Dadurch wird es möglich, den<br />

Brennstofftank sowohl für LNG, Ammoniak<br />

oder Methanol zu verwenden. Optionen,<br />

die sich hier für den Reeder bieten,<br />

sind die Verwendung von klimafreundlichem<br />

bzw. -neutral hergestelltem<br />

MGO, LNG, Ammoniak oder auch Methanol.<br />

Welcher Treibstoff zukünftig in<br />

ausreichender Menge und kommerziell<br />

attraktiv sein wird, ist zum heutigen Zeitpunkt<br />

kaum vorhersehbar. Durch diese<br />

effektiven Multi-Fuel-Lösungen, welche<br />

mit überschaubarem Mehraufwand umgesetzt<br />

werden können, erhält der<br />

Schiffsbetreiber maximale Flexibilität.<br />

Falls sich die Reederei in der Zukunft<br />

entscheidet, die Hauptmaschine für den<br />

Betrieb auf einem alternativen Brennstoff<br />

umzurüsten, ist einer der Schlüsselfaktoren<br />

die maximale Wiederverwendbarkeit<br />

der installierten Ausrüstung. Mit diesen<br />

Lösungen sind Reedereien sehr gut<br />

auf ein sich veränderndes Marktumfeld<br />

vorbereitet.<br />

50 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!