HANSA 10-2023
MSC-Einstieg bei HHLA · Niedersachsens Häfen · HullPIC 2023 · Peter Gast Schiffahrtsregatta · Offshore-Marktkompass · VDMA · NMK · London Shipping Week · Methanol-Neubau für Maersk
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EVENTS<br />
Innovative Themen, exklusiver Kreis – in die <strong>HANSA</strong> Lounge kommt man nur auf Einladung<br />
© <strong>HANSA</strong><br />
Tesvolt in der <strong>HANSA</strong> Lounge –<br />
Lösungen für die Energiewende<br />
Die maritime Industrie zu elektrifizieren<br />
und damit die Energiewende zu<br />
unterstützen – das hat sich das Tech-<br />
Unternehmen Tesvolt zum Ziel gesetzt.<br />
Welche Lösungen der in der Lutherstadt<br />
Wittenberg ansässige Hersteller anbietet,<br />
wurde kürzlich in der <strong>HANSA</strong><br />
Lounge präsentiert. Das Event fand erneut<br />
im Internationalen Maritimen Museum<br />
in der Hamburger Speicherstadt<br />
statt. Im Rahmen der Veranstaltung<br />
tauschten sich Tesvolt-Mitarbeiter mit<br />
Vertretern der maritimen Branche aus.<br />
Das Interesse an den Energiespeicherund<br />
Batteriesystemen von Tesvolt war<br />
groß. Sowohl auf Seite von Werften als<br />
auch bei Zulieferern. Um das Thema<br />
Elektrifizierung der Schifffahrt komme<br />
man derzeit kaum herum, da waren sich<br />
die Teilnehmer einig. Ähnlich wie bei<br />
Pkw an Land werde die Elektrifizierung –<br />
insbesondere kleinerer und küstennaher<br />
Schiffe – weiter voranschreiten, so der<br />
Tenor.<br />
»Energiewende braucht Küste«<br />
Bevor die technischen Lösungen von Tesvolt<br />
präsentiert wurden, richtete Jochen<br />
Schulte das Wort an die Gäste. Schulte ist<br />
Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft,<br />
Infrastruktur, Tourismus und Arbeit<br />
von Mecklenburg-Vorpommern. Er<br />
berichtete über die maritime Wirtschaft<br />
seines Bundeslandes sowie die Rahmenbedingungen,<br />
die politisch geschaffen<br />
werden, um die Branche zu unterstützen.<br />
Er wies außerdem auf die Bedeutung<br />
der maritimen Industrie mit<br />
Hinblick auf die Energiewende hin.<br />
»Die Energiewende braucht die Küste«,<br />
so Jochen Schulte. Es brauche die Schifffahrt,<br />
Schiffe und Zulieferer. Wenn in Zukunft<br />
Wasserstoff in einem Stahkwerk gebraucht<br />
werde, werde dieser aus einem<br />
Hafen kommen oder offshore produziert<br />
und über einen Hafen transportiert werden,<br />
sagte der Staatssekretär.<br />
Daniel Hannemann, Gründer von Tesvolt,<br />
gab im Anschluss einen Überblick<br />
über die Entstehung der Firma. 2014 fing<br />
die Geschichte von Tesvolt mit drei Mitarbeitern<br />
an. Schon in den Anfängen<br />
drehte sich alles um die Energiewende.<br />
Damals hatten sich Hannemann und seine<br />
Kollegen hauptsächlich mit der Planung<br />
und dem Bau von Solaranlagen beschäftigt.<br />
Batterien und Energiespeicher<br />
kamen erst dazu, als ein Kunde, der eine<br />
Solaranlage auf seinem Bauernhof installieren<br />
ließ, auch nach Batterien fragte.<br />
Daraufhin fing Tesvolt an, Batteriesysteme<br />
zu entwickeln. Mittlerweile hat<br />
das Unternehmen 260 eigene Mitarbeiter<br />
und diverse Partner. Entwickelt werden<br />
die Produkte größtenteils am Wittenberger<br />
Standort. Nur die Batteriezellen<br />
werden heute aus Südkorea oder China<br />
geliefert. Aber auch das soll sich in Zukunft<br />
ändern und die Zellen sollen aus<br />
Europa bezogen werden, berichtete Hannemann.<br />
In seinen Anfängen war Tesvolt also in<br />
landbasierte Projekte involviert. Mit der<br />
Schifffahrtsindustrie hatte man erstmals<br />
zu tun, als die Lux Werft aus Mondorf<br />
Batterien für die »The Pioneer One« anfragte.<br />
Das Berliner Medienschiff, das<br />
2020 in Dient gestellt wurde, ist das erste<br />
Wasserfahrzeug mit Testvolt-Batterien.<br />
Bis heute hat das Tech-Unternehmen 50<br />
Schiffe ausgerüstet.<br />
Damit die Batteriesysteme ein hohes<br />
Maß an Sicherheit bieten, steckt Tesvolt<br />
viel Mühe in Entwicklungsarbeit. Wie Kilian<br />
Hoffmann, Business Development<br />
Spezialist, berichtete, habe Tesvolt ein sicheres<br />
Zellformat entwickelt, in dem der<br />
sensible Kern stark geschützt sei. Zudem<br />
sei in jeder Batterie zusätzlich ein Feuerlöschmodul<br />
verbaut, wodurch diese im<br />
Brandfall gelöscht beziehungsweise gekühlt<br />
werden könne. Die hohen Sicherheitsstandards,<br />
die in der Schifffahrt besonders<br />
gefordert sind, hat DNV kürzlich<br />
durch eine Zertifizierung bestätigt. AW<br />
60 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>