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Das betriebliche Magazin für nachhaltige Beschaffung, Ausgabe Oktober 2022

Die betriebliche Beschaffung verändert sich zunehmend zu einem strategischen Faktor der Unternehmensentwicklung. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die betriebliche Beschaffung in einer Transformation. Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der betrieblichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig! Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Dekarbonisierung, Product Carbon Footprint, Lieferketten, Supplier Diversity, Biodiversität, regulatorische Anforderungen und Sustainable Finance, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung.

Die betriebliche Beschaffung verändert sich zunehmend zu einem strategischen Faktor der Unternehmensentwicklung. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die betriebliche Beschaffung in einer Transformation.

Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der betrieblichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig!

Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Dekarbonisierung, Product Carbon Footprint, Lieferketten, Supplier Diversity, Biodiversität, regulatorische Anforderungen und Sustainable Finance, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung.

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Aus Expertensicht<br />

Open Source – neues Mindset <strong>für</strong> den IT-Einkauf<br />

Der Einsatz von Open-Source-Software, deren Quellcode frei zugänglich ist, ist aus den meisten<br />

Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Der aktuelle Open Source Monitor 2021 des Bitkom<br />

kommt zu dem Ergebnis, dass 71 Prozent aller Unternehmen in Deutschland bereits Open-Source-<br />

Software nutzen. Eingesetzt wird sie vor allem in Unternehmensbereichen, die sich in der digitalen<br />

Transformation befinden, wie Cloud Computing oder Big Data & Analytics. Auch <strong>für</strong> Logistik und<br />

Supply Chain Management ist der Ansatz interessant<br />

Ein Beitrag von Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Henke<br />

Dachser, DB Schenker, duisport und Rhenus haben deshalb im<br />

<strong>Oktober</strong> 2021 gemeinsam die Open Logistics Foundation gegründet.<br />

Die gemeinnützige Stiftung verfolgt das Ziel, den Open-Source-Gedanken<br />

in der Logistik zu realisieren. Zweck ist der Aufbau einer<br />

europäischen Open-Source-Community, um die Digitalisierung in<br />

Logistik und Supply Chain Management auf der Basis von Open<br />

Source voranzutreiben. Dutzende von Unternehmen haben bereits<br />

ihre Mitarbeit angekündigt. Eine derartige Technologieinitiative<br />

ist bis dato nicht nur einmalig in der Logistik, die Stiftungsgründer<br />

nehmen damit auch eine Vorreiterrolle beim Zukunftsthema<br />

Open Source ein. Zusammengebracht hat sie das Fraunhofer IML.<br />

Prof. Michael Henke, Institutsleiter des Fraunhofer IML, sieht im<br />

Open-Source-Ansatz auch ein großes Potenzial <strong>für</strong> den Einkauf.<br />

Dieser hat künftig eine Schlüsselrolle, aber das Mindset der Wirtschaft<br />

muss sich ändern und die große Zeit der Savings geht ihrem<br />

Ende entgegen.<br />

Weshalb haben Sie den Anstoß zur Gründung<br />

der Open Logistics Foundation gegeben?<br />

Wir haben mit Silicon Economy Logistics Ecosystems und<br />

Blockchain Europe zwei große Projekte, die mit öffentlichen Geldern<br />

finanziert sind. Dementsprechend werden wir die Ergebnisse<br />

diskriminierungs- und barrierefrei zur Verfügung stellen, wobei<br />

der Schwerpunkt auf kleinen und mittleren Unternehmen liegt. Es<br />

ist doch völlig ineffizient, wenn jedes Unternehmen <strong>für</strong> sich immer<br />

wieder insbesondere Commodities, die jeder braucht, komplett<br />

eigenständig entwickelt. Deshalb entwickeln wir diese Lösungen<br />

open source und stellen sie allen zur Verfügung. Es geht dabei in<br />

erster Linie um Software und um Baupläne <strong>für</strong> Hardware.<br />

Ein praktisches Beispiel?<br />

Wir haben beispielsweise eine KI-basierte Lösung <strong>für</strong> Estimated<br />

Time of Arrival entwickelt, die allen frei zur Verfügung steht. So<br />

können wir in gewisser Weise De-Facto-Standards realisieren, denn<br />

wenn alle an diesen Lösungen partizipieren, dann sind sie eben auch<br />

schnell überall im Einsatz. Die Ressourcen, die bei den beteiligten<br />

Unternehmen dadurch frei werden, können diese dann wiederum<br />

<strong>für</strong> proprietäre Lösungen nutzen, um ihr eigenes Geschäft weiter<br />

zu entwickeln. <strong>Das</strong> ist doch ein ganz wichtiger Punkt <strong>für</strong> sehr viele<br />

Unternehmen: Wie kann ich meine knappen Ressourcen, insbesondere<br />

wenn es um Softwareentwicklung geht, zielführend einsetzen?<br />

Für kleine und mittlere Unternehmen funktioniert das sicher nicht,<br />

indem jeder seine eigene Softwarelösung entwickelt und dann hofft,<br />

dass sie international zum Standard wird – das wird nicht passieren.<br />

Darüber hinaus schafft eine Open-Source-Software eine gewisse<br />

Vertrauensbasis, weil jeder den dahinter liegenden Code oder die<br />

Baupläne einsehen kann.<br />

Wie könnte eine Open-Source-Lösung im<br />

Einkauf aussehen?<br />

Ich gehe davon aus, dass sich auch der Einkauf in Richtung Open<br />

Source entwickeln wird. Der Einkauf ist es nach wie vor gewohnt und<br />

wird teilweise auch danach incentiviert, Dinge günstig zu beschaf-<br />

30 Kleine Kniffe<br />

Kleine_Kniffe_10_22_KMU.indd 30 12.10.22 12:43

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