Das betriebliche Magazin für nachhaltige Beschaffung, Ausgabe Oktober 2022

Initiativen der nachhaltigen Beschaffung
Community building by SPP Germany
„Purpose matters“, da sind sich Vorstände und Führungskräfte einig. Ethisches Hinterfragen
unternehmerischen Handelns und die Suche nach dem tieferen Sinn in einer Wertschöpfungskette, die in
weiten Teilen auf expansionistischen Optimierungswahn, Kostenreduktion, statusgetriebenen Hyperkonsum
und aggressive Ressourcenallokation fixiert ist, sind brandaktuell. Im immer stärkeren Maß ist auch der
Einkauf im Unternehmen von diesen Fragen betroffen. Aber was ist eigentlich sinnhaft? Der Druck steigt,
konkrete Entwürfe zu entwickeln, wie eine gerechte und würdevolle Zukunft eines vernetzten Planeten zu
gestalten ist. Ein auf Nachhaltigkeit gerichteter Einkauf ist dabei eine starke Option.
Ein Beitrag von Thomas Heine und Peter Köhne
Ein Beispiel für diese Tendenz ist die Initiative „Sustainable Procurement
Pledge“ (SPP), eine globale Nachhaltigkeitsinitiative für
Einkäufer, die vor zwei Jahren von zwei Einkaufsleitern namhafter
und weltweit agierender Konzerne ausgerufen wurde, weil ihnen
bewusst war, welche enormen Einflussmöglichkeiten der Einkauf
auf Nachhaltigkeitsaspekte hat. Mittlerweile engagieren sich weltweit
mehr als 8.000 SPP-Botschafter:innen dafür, eine nachhaltige
Beschaffung anzuwenden.
SPP-Botschafter:innen vernetzen sich vor allem über LinkedIn
und über gemeinsame weltweite Online-Events, die in der Regel
vom Steering Komitee der Initiative entwickelt werden. Nachdem
die weltweite Community innerhalb von nur zwei Jahren eine sehr
große Wertschätzung erhalten hatte, war es notwendig, Strukturen
aufzubauen, die geeignet sind, die allgemeinen SPP Aktivitäten zu
spezialisieren und zu lokalisieren. Dementsprechend wurden Anfang
dieses Jahres sogenannte Chapter gebildet, die jeweils von zwei Co
Chairs geführt werden.
Ihre Aufgabe besteht darin, das allgemeine Ziel von SPP auf
inhaltliche oder regionale Aspekte herunter zu brechen, um damit
das Gesamtprofil zu bereichern und zu schärfen und letztendlich
auch neue Menschen für die Initiative eines nachhaltigen Einkaufs
zu gewinnen. Das Ziel der Chapter ist also die Erhöhung der Beteiligungsbereitschaft,
der Motivation und der Fähigkeit, sich für die
gemeinsame Grundüberzeugung einzusetzen.
Das SPP Chapter Deutschland stellt sich diesen Erwartungen,
indem es sich nicht nur an gemeinsamen internationalen Events
aktiv beteiligt, sondern auch darum bemüht ist, ein eigenes Profil zu
entwickeln. Daher bauen die Verantwortlichen für dieses SPP Chapter,
Thomas Heine und Peter Köhne, Strukturen auf, die es ihnen
gestatten, schnell ein eigenes Profil zu entwickeln, sich mit anderen
zu verbinden und damit den Bekanntheitsgrad zu erhöhen und eine
größere Wirkung zu erzielen.
Konkret kooperieren sie mit Leitmessen und -konferenzen
der nachhaltigen Beschaffung, Online-Events des Klimawandels
und den Zusammenschlüssen von Experten, zum Beispiel dem der
Energieeffizienz in Deutschland. Darüber hinaus streben sie die
Zusammenarbeit mit Unternehmensverbänden und staatlichen
Organisationen an, indem sie diesen die weltweite Expertise des SPP
Netzwerks und ihre Fähigkeit der Kommunikation und Qualifikation
für einen nachhaltigen Einkauf in Unternehmen anbieten. In
naher Zukunft können damit mithilfe dieser Zusammenarbeit Veranstaltungen
der nachhaltigen Beschaffung direkt in der Zielgruppe
von KMU angeboten und Arbeitskreise zu diesem Thema aufgebaut
werden.
In der Online-Kommunikation beschränkten sich die Möglichkeiten,
auf LinkedIn in der Community der SPP Ambassadors und
im jeweils eigenen Profil der Co Chairs Nachrichten zu posten. Da
die großen Streuverluste dieser Kommunikationsart vermieden
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