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Das betriebliche Magazin für nachhaltige Beschaffung, Ausgabe Oktober 2022

Die betriebliche Beschaffung verändert sich zunehmend zu einem strategischen Faktor der Unternehmensentwicklung. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die betriebliche Beschaffung in einer Transformation. Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der betrieblichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig! Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Dekarbonisierung, Product Carbon Footprint, Lieferketten, Supplier Diversity, Biodiversität, regulatorische Anforderungen und Sustainable Finance, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung.

Die betriebliche Beschaffung verändert sich zunehmend zu einem strategischen Faktor der Unternehmensentwicklung. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die betriebliche Beschaffung in einer Transformation.

Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der betrieblichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig!

Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Dekarbonisierung, Product Carbon Footprint, Lieferketten, Supplier Diversity, Biodiversität, regulatorische Anforderungen und Sustainable Finance, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung.

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Aus Expertensicht<br />

Betrieblicher CO 2<br />

-Footprint mit Fokus auf Wareneinkauf:<br />

Eine Anleitung <strong>für</strong> den Mittelstand<br />

Je nachdem ob Sie und Ihr Unternehmen bereits fortgeschritten sind in Sachen <strong>betriebliche</strong>r Klimaschutz<br />

oder sich dem Thema vorsichtig nähern, werden Sie sich fragen, wozu Sie einen <strong>betriebliche</strong>n CO 2<br />

-Footprint<br />

benötigen. Die kurze Antwort lautet: Was nicht gemessen wird, kann nicht optimiert werden.<br />

Ein Beitrag von Jörg Tuchen<br />

Die ausführliche Antwort lautet: Um ihren <strong>betriebliche</strong>n<br />

CO 2<br />

-Fußabdruck zu senken, benötigen Sie Transparenz. Diese<br />

erhalten Sie durch eine schrittweise Analyse der anfallenden Treibhausgas-Emissionen<br />

in Form eines CO 2<br />

-Footprints.<br />

Im Folgenden erläutern wir Ihnen, wie Sie Ihren <strong>betriebliche</strong>n<br />

CO 2<br />

-Footprint ermitteln und so aktiven Klimaschutz leben. Wir<br />

verwenden CO 2<br />

als Maßeinheit und subsummieren darunter alle im<br />

Kyoto Protokoll genannten Treibhausgase, schreiben aber weiterhin<br />

vereinfachend CO 2<br />

.<br />

Übrigens - dieser Einsatz zahlt sich aus: immer mehr Kund:innen<br />

sind bereit, mehr <strong>für</strong> <strong>nachhaltige</strong> Produkte und Dienstleistungen<br />

zu bezahlen oder verlangen entsprechende Nachweise von Unternehmen.<br />

Auch gegenüber anderen Zielgruppen wie Investoren und<br />

(potenziellen) Mitarbeitenden gewinnen Sie so überzeugende Argumente.<br />

Die Basis: anerkannte Standards verstehen<br />

und nutzen<br />

<strong>Das</strong> Greenhouse Gas (GHG) Protocol ist der internationale Standard<br />

<strong>für</strong> die CO 2<br />

-Bilanzierung. Darin werden die Emissionsarten in<br />

drei Bereiche (sog. Scopes) unterteilt, wodurch Doppelzählungen<br />

vermieden und die Vergleichbarkeit zwischen Unternehmen, Branchen<br />

und Ländern erhöht wird.<br />

Scope 1 erfasst alle direkt im Unternehmen freigesetzten stationären<br />

Emissionen, bspw. eigene Kraftwerke oder Fahrzeugflotten.<br />

Scope 2 erfasst indirekte Emissionen durch Energie, die außerhalb<br />

erzeugt und eingekauft wird, wie Strom, Wärme und Kühlung.<br />

Scope 3 umfasst alle indirekten Emissionen, die aus Unternehmensaktivitäten<br />

hervorgehen, aber nicht unter der alleinigen<br />

Kontrolle des Unternehmens stehen, also zum Beispiel bei Zulieferern,<br />

Mitarbeitenden oder Endverbraucher:innen entstehen. Hierzu<br />

zählen auch die CO 2<br />

-Emissionen aus der vorgelagerten Wertschöpfungskette<br />

inkl. Wareneinkauf <strong>für</strong> die Herstellung von Produkten.<br />

Diese sind wegen der Vielzahl der involvierten Unternehmen oft<br />

komplexer zu erfassen, machen aber <strong>für</strong> produktionsorientierte<br />

Unternehmen oft 80-90% der Emissionen aus.<br />

Die Erfassung der Scope-1- und -2-Emissionen ist bei der<br />

Erstellung des CO 2<br />

-Footprints anhand des GHG Protokolls<br />

verpflichtend. Die Erfassung der Scope-3-Emissionen ist<br />

Unternehmen freigestellt.<br />

Systemgrenzen definieren<br />

Für die Ermittlung des CO 2<br />

-Footprints legen Sie organisatorische,<br />

zeitliche und operative Systemgrenzen fest. Diese dienen<br />

als transparente und konsistente Grundlage <strong>für</strong> die Definition von<br />

Klimazielen und Reduktionsplänen und bilden die Basis <strong>für</strong> den<br />

38 Kleine Kniffe<br />

Kleine_Kniffe_10_22_KMU.indd 38 12.10.22 12:43

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