neue perspektiven? kreative kammerpunkte?
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Berlin<br />
Mitteilungen der Psychotherapeutenkammer<br />
stitutionen zur Verfügung gestellt. Darüber<br />
hinaus hat sich die Kommission mit<br />
der Regelung des Schutzauftrages bei<br />
Kindeswohlgefährdung im Zusammenhang<br />
mit dem Gebot der Schweigepflicht<br />
sowie der Überprüfung der persönlichen<br />
Eignung der Leistungserbringer beschäftigt.<br />
Der Vorstand hat mehrere Sitzungen der<br />
Arbeitsgemeinschaft Berliner Leistungserbringer<br />
im Rahmen des SGB VIII zu den<br />
<strong>neue</strong>n Rahmenleistungsvereinbarungen<br />
in der Jugendhilfe moderiert. Es besteht<br />
die Gefahr, dass die Ausgestaltung der<br />
Rahmenleistungsvereinbarungen eine<br />
sach- und fachgerechte Psychotherapie<br />
im Rahmen der Jugendhilfe entscheidend<br />
behindert. Eine zum KJHG durchgeführte<br />
Kammerveranstaltung zur Information<br />
der Mitglieder und zur Planung<br />
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des weiteren Vorgehens stieß auf großes<br />
Interesse. Die Beiträge und Beschlüsse sind<br />
auf der Homepage der Kammer abrufbar.<br />
Die Arbeitsgruppe „Prävention im frühen<br />
Kindesalter“ hat eine Kooperation zum<br />
Berufsverband der Kinderärzte angebahnt<br />
um zu sondieren, wie psychotherapeutische<br />
Kompetenz in die Prävention einbezogen<br />
werden kann.<br />
Das „Bündnis gegen Depression“ hat eine<br />
Arbeitsgemeinschaft gebildet, die konkrete<br />
Formen der Netzwerkbildung bei der<br />
Behandlung der Depression entwickelt<br />
Das gemeinsam mit dem Institut für Verhaltenstherapie<br />
Berlin, der Humboldt-Universität<br />
und der Charité durchgeführte<br />
„Forum für Persönlichkeitsstörungen“ zu<br />
„Therapeutischen Ansätzen bei der histrionischen<br />
Persönlichkeitsstörung“ war<br />
sehr erfolgreich. Die Reihe der Veranstaltungen<br />
zu Persönlichkeitsstörungen wird<br />
in diesem Jahr mit einer Veranstaltung<br />
zur antisozialen Persönlichkeitsstörung<br />
fortgesetzt.<br />
Im Herbst 2007 ist eine weitere Veranstaltung<br />
zu ersten Erfahrungen mit QM/<br />
QS für alle Mitglieder geplant. Eingeladen<br />
werden wieder Praktiker/innen mit<br />
QS-Programmerfahrung.<br />
Seminare zur Behandlung traumatisierter<br />
Flüchtlinge und Folteropfer sowie zu gutachterlichen<br />
Stellungnahmen für traumatisierte<br />
Flüchtlingskinder und Jugendliche<br />
sind geplant.<br />
Noch ein steiniger Weg:<br />
Mit der Integrierten Versorgung betriebswirtschaftliches Neuland betreten<br />
Sie sind kein Klinikleiter, keine Uniprofessorin<br />
oder haben sonst eine Institution hinter<br />
sich – und wollen trotzdem in Zukunft<br />
nicht immer in einer Einzelpraxis als Niedergelassener<br />
oder Klinikangestellte arbeiten?<br />
Sie haben einen langen Atem, Lust<br />
auf Neues auf Basis ihrer Fachqualifikation<br />
als PP oder KJP – aber irgendwie ist Ihnen<br />
das Konzept der Integrierten Versorgung<br />
(IV) inhaltlich noch zu vage und Sie<br />
wüssten gerne mehr darüber? Ist die Organisationsform<br />
der IV für unsere Berufe so<br />
interessant, dass sie Konzepte entwickeln<br />
wollen? Und wenn ja, welche und wie<br />
wären sie umsetzbar?<br />
Zu diesen Fragen versuche ich einige weiterführende<br />
Informationen und Strukturierungshilfen<br />
zu geben und verweise zur<br />
inhaltlichen Vertiefung auf die Literatur am<br />
Schluss des Textes.<br />
■ Im Zusammenhang mit der Neustrukturierung<br />
des Gesundheitssystems wird<br />
die Integrierte Versorgung (§ 140 a-h<br />
SGB V) als <strong>neue</strong> Versorgungsform –<br />
neben bspw. Medizinischen Versorgungszentren<br />
(MVZ) oder Disease<br />
Management Programmen (DMP) –<br />
eingeführt. Wesentliche Ziele sind Kostensenkung,<br />
Qualitätssteigerung, Prozessoptimierung<br />
und sektorenübergreifende,<br />
evidenzbasierte Behandlungen.<br />
■ Nach der Definition von V. E. Amelang<br />
umfasst die IV den „gesamten Behandlungs-<br />
und Versorgungsumfang der Patienten<br />
in einem vereinbarten Leistungsspektrum<br />
mit den Kernelementen: interdisziplinäre,<br />
fachübergreifende Versorgung,<br />
außerhalb des Sicherstellungsauftrags auf<br />
einzelvertraglicher Grundlage.“<br />
■ Zwar kommen für krankenkassen-finanzierte<br />
Leistungen nur bisherige Leistungserbringer<br />
‚als Vertragspartner’ infrage<br />
und der Gegenstand des Versorgungsauftrags<br />
unterliegt einer engen<br />
Auslegung. Jedoch ermöglicht das Gesamtkonzept<br />
einer IV mehr Spielraum<br />
für weitere Initiatoren oder Einrichtungen.<br />
Im Gegensatz zu MVZ könnten z.B.<br />
PPs, Physiotherapeuten/innen, eine<br />
Hauskrankenpflegeeinrichtung und ein<br />
Facharzt eine Vernetzung eingehen, innerhalb<br />
derer sie entweder populationsbezogen<br />
oder indikationsbezogen<br />
Der Vorstand<br />
arbeiten. Wollen Sie also lieber eine<br />
ganze Region versorgen (wie das Psychiatrieprojekt<br />
in Schleswig-Holstein,<br />
allerdings in medizinischer Hand) oder<br />
ein Projekt für Schmerzpatienten/innen<br />
aufbauen (wie in Berlin, auch dort sind<br />
PPs nicht federführend)?<br />
■ Dazu könnten Sie noch komplementäre<br />
Partner/innen finden, etwa im Sportbereich.<br />
■ Das liest sich wie eine große Unternehmung<br />
– wie soll das finanziert werden?<br />
Welche Organisationsform könnte gewählt<br />
werden (GbR oder GmbH), welche<br />
Rechts- und Steuerfragen tauchen<br />
auf usw. Beginnen Sie damit, sich fachkompetente<br />
Mitgründer zu suchen und<br />
systematisch im (kleinen) Team Schritt<br />
für Schritt der Beantwortung dieser Fragen<br />
zu nähern (vielleicht unterstützt Sie<br />
Ihr Berufsverband?).<br />
■ Das könnte so aussehen, dass Sie zuerst<br />
Ziele und Teilziele formulieren, dann<br />
Rollen verteilen entsprechend der Ressourcen<br />
(Zeit, Geld, Wissen), Teamvereinbarungen<br />
schriftlich treffen, sich zu<br />
Stillschweigen außerhalb der Ideenschmiede<br />
verpflichten usw.<br />
Psychotherapeutenjournal 1/2007