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neue perspektiven? kreative kammerpunkte?

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Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

80<br />

Mitteilungen der Psychotherapeutenkammer<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

18. Kammerversammlung am 16.12.2006<br />

Delegierte der Kammerversammlung<br />

Der Bericht des Vorstands gab Einblick in<br />

die enorme Zahl gesetzlicher und gesundheitspolitischer<br />

Aktivitäten der PTK NRW<br />

im Jahr 2006.<br />

Die PTK NRW nahm zu fünf Gesetzentwürfen<br />

Stellung, darunter<br />

■ die Gesundheitsreform („GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz“),<br />

das auf einhelligen<br />

Protest von Psychotherapeuten,<br />

Ärzten, Krankenhäusern und Krankenkassen<br />

stieß und<br />

■ das Vertragsarztrechtsänderungsgesetz,<br />

das am 1. Januar 2007 in Kraft tritt<br />

und den Wettbewerb im ambulanten<br />

Bereich verschärfen wird (Bedarfsplanung,<br />

Medizinische Versorgungszentren,<br />

Anstellung von Ärzten, Teilzulassung).<br />

Sie setzte sich nachdrücklich ein für<br />

■ die Anerkennung der Gesprächspsychotherapie<br />

in der gesetzlichen Krankenversicherung.<br />

Der Gemeinsame<br />

Bundesausschuss (G-BA) lehnte dies<br />

am 22. November 2006 ab – mit katastrophalen<br />

Auswirkungen für die betroffenen<br />

Kolleginnen und Kollegen.<br />

Sie trieb insgesamt acht Schwerpunktthemen<br />

voran, darunter<br />

■ Verbesserung der Versorgung von psychisch<br />

kranken Kindern und Jugendlichen,<br />

■ besserer Schutz gegen Kindesmissbrauch<br />

und -vernachlässigung,<br />

■ festere Verankerung der Psychotherapie<br />

in Jugendhilfe und öffentlichem<br />

Gesundheitsdienst.<br />

■ Prävention von Depressionen bei Kindern<br />

und Jugendlichen: Erstellen eines<br />

eigenen Patientenflyers. Ausarbeiten<br />

des Projekts „Lars und Lisa“ für das<br />

Bündnis Depression in Düsseldorf.<br />

Die PTK NRW verhinderte Kürzungen in<br />

der Erziehungsberatung und wehrte sich<br />

nachdrücklich gegen eine staatliche Erziehungspolizei<br />

(„Vorsorge ohne Fürsorge“).<br />

Sie erreichte, dass die öffentliche Diskussion<br />

sich differenzierter mit sozialen<br />

Frühwarnsystemen auseinandersetzte und<br />

deutlich wurde, dass Pflichtuntersuchungen<br />

allein nicht ausreichen, um Kinder<br />

besser zu schützen, insbesondere wenn<br />

Städte und Kommunen gleichzeitig in der<br />

Erziehungsberatung sparen. Alternativ präsentierte<br />

die PTK gemeinsam mit dem<br />

nordrhein-westfälischen Richterbund und<br />

dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte<br />

die „Modellregion Erziehung“<br />

am 20. November 2006 in Recklinghausen,<br />

in dem flächendeckend sozial gefährdeten<br />

Familien psychotherapeutische<br />

Trainingsprogramme (Triple-P, PEP, EF-<br />

FEKT) angeboten werden.<br />

Sie konzentrierte Vorstands- und Gremienarbeit<br />

und klärte offene Fragen:<br />

■ der Weiterbildungsordnung,<br />

■ der Qualifikation von Sachverständigen<br />

im Asylrecht,<br />

■ der Anforderung an Sachverständige<br />

im Strafrecht.<br />

Nicht zuletzt intensivierte die PTK NRW die<br />

Öffentlichkeitsarbeit (PTK-Newsletter, Mailings<br />

und Patientenflyer) sowie den Mitgliederservice<br />

(insgesamt 1.500 Anfragen),<br />

entwickelte einen elektronischen Fortbildungsverteiler<br />

und vertrat die Interessen<br />

der Psychotherapeuten beim bundesweiten<br />

Mammutprojekt „Elektronische Gesundheitskarte“,<br />

das sich in NRW in der<br />

Testphase befindet. In der Testregion<br />

Bochum ist in Stufe der 100.000er Test<br />

voraussichtlich eine PP-Praxis beteiligt.<br />

Gesundheitsreform<br />

Im Bericht des Vorstandes konzentrierte<br />

sich Präsidentin Monika Konitzer auf „das<br />

prägende Thema“ des Jahres: die aktuelle<br />

Gesundheitsreform. Das Gesetz (600<br />

Seiten) erwies sich „als ein Ressourcenfresser<br />

ersten Ranges“, das intensive Vorstands-<br />

und Lobbyarbeit verlangte.<br />

Die PTK NRW stimmte ihre Aktivitäten mit<br />

der Arbeit der BPtK in Berlin ab. Alle<br />

nordrhein-westfälischen Bundestagsabgeordneten<br />

sowie das NRW-Gesundheitsministerium<br />

erhielten Stellungnahmen zum<br />

Referenten- wie Kabinettsentwurf. Die Kammer<br />

erläuterte ihre Positionen in persönlichen<br />

Gesprächen mit Gesundheitsminister<br />

Karl-Josef Laumann und in einem<br />

weiteren Gespräch mit Staatssekretär Prof.<br />

Stefan F. Winter. Vorschläge der PTK NRW<br />

fanden sich daraufhin in den Anträgen<br />

der NRW-Landesregierung im Bundesrat<br />

wieder. Die Kammer koordinierte ihre Initiativen<br />

erfolgreich mit den Landespsychotherapeutenkammern<br />

der unionsregierten<br />

Länder, so dass auf allen politischen<br />

Ebenen mit gleichlautenden Stellungnahmen<br />

gearbeitet werden konnte. Der Bundesrat<br />

übernahm die gesundheitspolitischen<br />

Forderungen der unionsregierten<br />

Länder. Wichtige Forderungen der Psycho-<br />

Psychotherapeutenjournal 1/2007

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