neue perspektiven? kreative kammerpunkte?
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Biologische Krebsabwehr angeboten wird.<br />
Dieses verbindet Entspannungs- und Visualisierungsarbeit<br />
mit Methoden aus NLP<br />
und Hypnotherapie. Der Ansatz ist<br />
ressourcen- und zielorientiert, um die Orientierung<br />
und Stabilisierung der Teilnehmerinnen<br />
in der Gegenwart zu fördern<br />
(zur Wirkung von Entspannung, Meditation<br />
etc. auf die Immunparameter, s.<br />
Tschuschke 2006, S. 186).<br />
Ziele dieses Gesundheitstrainings sind:<br />
■ Stabilisierung durch Reduktion von<br />
Angst, Verzweifelung und Depression<br />
■ Ressourcen wieder verfügbar machen,<br />
Handlungsfähigkeit stärken<br />
■ Verringerung der Gefühle von Isolierung,<br />
Hilf- und Hoffnungslosigkeit<br />
■ Selbstverantwortung stärken: vom Behandelten<br />
zum Handelnden werden<br />
■ Emotionale Entlastung und Unterstützung<br />
durch Austausch in der Gruppe<br />
■ Stärkung des Selbstwertgefühls<br />
■ Verbesserung der Lebensqualität<br />
■ Selbstheilungskräfte stärken durch Abbau<br />
von Stress und negativen Emotionen<br />
■ Innere Heilungsmuster über Visualisierungen<br />
aktivieren<br />
■ Wieder Hoffnung gewinnen<br />
Die Themen, mit denen sich die Teilnehmerinnen<br />
an jeweils einem der 10<br />
Gruppensitzungen (150 Min.) auseinandersetzen,<br />
sind folgende:<br />
1. Ort der Ruhe und Geborgenheit<br />
2. Lebensenergie<br />
3. Glaubenssätze<br />
4. Ambivalente Persönlichkeitsanteile<br />
5. Ziele<br />
6. Innerer Ratgeber<br />
7. Versöhnung<br />
8. Abschied und Neubeginn<br />
9. Gesundheit / Erholung<br />
10. Zukunftsausblick<br />
Diese Themen werden in der Gruppe besprochen<br />
und anschließend in speziellen<br />
NLP-Übungen bearbeitet, die spielerisch,<br />
anschaulich und emotional berührend<br />
sind. Die Übungen ermöglichen eine intensive<br />
Einzelarbeit in der Gruppe: In angeleiteter<br />
Trance setzen sich die Teilnehmerinnen<br />
individuell mit ihren persönlichen<br />
Fragen auseinander und können<br />
Psychotherapeutenjournal 1/2007<br />
danach entscheiden, wie viel sie davon in<br />
der Gruppe mitteilen wollen.<br />
Schwerpunkte sind dabei die Auseinandersetzung<br />
mit den eigenen Wünschen<br />
und Zielen und deren Auswirkung auf die<br />
Lebensqualität. Die Erkenntnis und Veränderung<br />
einengender, blockierender Glaubenssätze<br />
sowie Einsichten in den möglichen<br />
Krankheitsgewinn unterstützen dabei<br />
Veränderungsprozesse. Die intensive<br />
Selbsterfahrung ermöglicht eine Erweiterung<br />
des Blickwinkels von dem anfänglichen<br />
Fokus Krankheit hin zu persönlichen<br />
Lebenszielen: „Dem Leben mehr Aufmerksamkeit<br />
schenken als der Erkrankung.”<br />
Die Vorzüge des Gesundheitstrainings zeigen<br />
sich darin, dass dort gezielte therapeutische<br />
Arbeit mit dem heilsamen Effekt<br />
der Selbsthilfegruppe verbunden wird. Viele<br />
Teilnehmerinnen suchen nicht nur therapeutische<br />
Unterstützung, sondern auch<br />
Austausch und Kontakt, fühlen sich aber<br />
in einer angeleiteten und strukturierten<br />
Gruppe sicherer. Im Vergleich zur psychotherapeutischen<br />
Einzelbehandlung stellt es<br />
ein niedrigschwelliges Angebot dar und<br />
entspricht dem Bedürfnis vieler Krebspatientinnen<br />
nach einer kurzfristigen und<br />
begrenzten therapeutischen Hilfe.<br />
Die Gruppen werden bis auf seltene Ausnahmen<br />
von Frauen besucht. Sie sind heterogen<br />
in Bezug auf das Alter, die Art der<br />
Krebserkrankung und die Behandlungsphase<br />
der Teilnehmerinnen. Einige Gruppen<br />
arbeiten als Selbsthilfegruppe weiter.<br />
Beim Abschluss des auf drei Monate begrenzten<br />
Gesundheitstrainings sind von<br />
den Teilnehmern/innen folgende Rückmeldungen<br />
zu hören: Sie fühlen sich gestärkt,<br />
selbständiger und gehen achtsamer und<br />
liebevoller mit sich um. Sie haben gelernt<br />
sich mehr zu entspannen und im Alltag<br />
besser für sich zu sorgen. Sie fühlen sich<br />
der Krankheit nicht mehr so ausgeliefert,<br />
sondern haben wieder das Gefühl, selbst<br />
aktiv für sich sorgen zu können.<br />
Literatur<br />
Gerdes, N.: Der Sturz aus der normalen<br />
Wirklichkeit und die Suche nach Sinn.<br />
In: Schmidt W (Hrsg.). Jenseits der Normalität.<br />
Leben mit Krebs. München, Chr.<br />
Kaiser Verlag 1986.<br />
Berlin<br />
Herschbach, P.; Brandl, T.; Knight, L.; Keller,<br />
M.: Einheitliche Beschreibung des<br />
subjektiven Befindens von Krebspatienten:<br />
Entwicklung einer psychoonkologischen<br />
Basisdokumentation (PO-<br />
Bado), PP 3, Ausgabe April 2004, Seite<br />
173<br />
Strittmatter, G.: Indikation zur Intervention<br />
in der Psychoonkologie. Psychosoziale<br />
Belastungen und Ermittlung der Betreuungsbedürftigkeit<br />
stationärer Hauttumorpatienten.<br />
Waxmann, Münster,<br />
New York, 1997.<br />
Tschuschke, V.: Psychoonkologie. Schattauer,<br />
Stuttgart 2006<br />
Irmhild Harbach-Dietz<br />
Berliner Beratungsstelle der Gesellschaft<br />
für Biologische Krebsabwehr<br />
e.V.<br />
Susan Kaufmann<br />
Brustzentrum Köpenick der DRK<br />
Kliniken Berlin<br />
Claudia Liebelt<br />
Zentrum für Brusterkrankungen<br />
Vivantes-Klinikum am Urban<br />
Die Autorinnen sind Mitglieder der Projektgruppe<br />
Psychosoziale Onkologie des<br />
Tumor Zentrum Berlin e.V. (www.tzb.de).<br />
Die Projektgruppe – ein seit 1997 bestehender<br />
Zusammenschluss von Psychologen<br />
und Vertretern von anderen psychosozialen<br />
Berufsgruppen – setzt sich u.a.<br />
für die Vernetzung von ambulanter und<br />
stationärer Psychoonkologie ein.<br />
Redaktionsteam<br />
Ch. Stößlein, I. Brombacher, Frau Dettbarn,<br />
P. Isaac-Candeias, Dr. Th. Lecher, U.<br />
Meybohm, R. Mrazek, Dr. M. Thielen.<br />
Geschäftsstelle<br />
Kurfürstendamm 184<br />
10707 Berlin<br />
Tel. 030/8871 40-0, FAX -40<br />
info@psychotherapeutenkammerberlin.dewww.psychotherapeutenkammerberlin.de<br />
61<br />
Berlin