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Qnetics Jahresbericht für Thüringen 2023
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GAK FÖRDERGRUNDSATZ<br />
VII. ERHEBUNG VON GENOTYPINFORMATIONEN BEI WEIBLICHEN TIEREN<br />
Mit KuhVision sollte in Deutschland eine weibliche<br />
Lernstichprobe für die Holsteinzucht etabliert werden.<br />
Das Projekt wurde 2016 vom Bundesverband Rind und<br />
Schwein und seinen Mitgliedsorganisationen zusammen<br />
mit dem vit und dem IFN Schönow initiiert. Die<br />
Nachfrage seitens der Landwirte nach genomisch Zuchtwerten<br />
von den eigenen Rindern war sehr hoch. Somit<br />
wurden die zu erreichenden Tierzahlen für diese Lernstichprobe<br />
schnell erreicht. Um einer größeren Anzahl<br />
von Milchviehhaltern die Möglichkeit zu geben, die<br />
weiblichen Tiere genomisch untersuchen zu lassen,<br />
wurde das weiterführende Projekt der Herdentypisierung<br />
ins Leben gerufen.<br />
Dem teilnehmenden Landwirt steht der genetische<br />
Zuchtwert als zusätzliche Information für Managementmaßnahmen<br />
bzw. Selektionsentscheidungen zur Verfügung.<br />
Er erhält für jedes typisierte weibliche Tiere das<br />
gesamte deutsche Zuchtwertportfolio, bestehend aus 48<br />
Zuchtwerten aus dem Bereich Gesundheit, Leistung und<br />
Exterieur. Darüber hinaus erhält man Informationen:<br />
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zu genetischen Besonderheiten des Tieres wie<br />
Hornstatus, Rotfaktorträger und Variant Red<br />
Carrier (VRC)<br />
Beta- und Kappa-Kaseintyp<br />
zu den Erbfehlern Brachyspina, Bovine-Leukozyten-Adhäsions-Defizienz<br />
(BLAD), Cholesterin-Defizit-Haplotyp<br />
(CDH) und weitere mit der Überlebensfähigkeit<br />
des Kalbes in Verbindung gebrachte<br />
Haplotypen.<br />
Somit stehen auch für viele der zuvor aufgeführten<br />
Merkmalskomplexe bei Milchkühen die Informationen<br />
des Erbgutes der Tiere zu Verfügung und können somit<br />
frühzeitig züchterisch bearbeitet werden.<br />
Auch in Thüringen sind die genomischen Zuchtwerte<br />
gefragt, die Anzahl der Tiere mit Informationen aus<br />
deren genomischen Profil steigt stetig. So wurden seit<br />
Projektstart 37.700 Tiere untersucht und deren Zuchtwerte<br />
liegen den Besitzern und der Zuchtorganisation<br />
vor. Von dieser genotypisierten Population haben bisher<br />
19.600 Tiere ihr genomisches Leistungsvermögen unter<br />
Beweis gestellt. Diese Tiere haben inzwischen mindestens<br />
die erste Laktation abgeschlossen.<br />
Im Jahr <strong>2023</strong> wurden im Rahmen des Fördergrundsatzes<br />
4.349 Kälber genomisch untersucht. Diese stehen in den<br />
folgenden 16 geförderten Betrieben:<br />
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Wipperdorfer Agrargesellschaft mbH,<br />
Kehmstedter Weg 11, 99752 Wipperdorf,<br />
Agrarproduktion "Goldene Aue" GmbH,<br />
Alte Straße 356, 99765 Görsbach,<br />
Agrargenossenschaft "Hörseltal" e.G. Burla,<br />
Creuzburger Str. 65, 99820 Hörselberg-Hainich,<br />
Agrargenossenschaft Reichenhausen eG,<br />
Auf dem Elm 4, 98634 Erbenhausen,<br />
Agrargenossenschaft Bucha eG,<br />
Dorfstr. 1A, 07751 Bucha,<br />
MVA Schwabhausen GmbH & Co. KG,<br />
Industriestr. 5, 99869 Schwabhausen,<br />
Landgenossenschaft Dittersdorf eG,<br />
Betriebsteil Volkmannsdorf, 07924 Volkmannsdorf,<br />
Agrarbetrieb Schönbrunn eG,<br />
Schönbrunn 170, 07929 Saalburg-Ebersdorf,<br />
GmbH Rinderproduktion Deuna,<br />
Zum Hinterdorf 1a, 37355 Niederorschel,<br />
Gerbothe-Wiesner GbR,<br />
Südharzstraße 15, 99755 Hohenstein,<br />
Agrarprodukte Bernsgrün-Hohndorf eG,<br />
Bernsgrün, Triftweg 1, 07937 Zeulenroda-Triebes<br />
Zuchtzentrum Gleichamberg eG,<br />
Römhilder Straße 18, 98630 Römhild<br />
Agrargesellschaft Hermannsfeld mbH,<br />
Stedlingen, Auf den Röthen, 98617 Rhönblick<br />
Agrargenossenschaft Niederpöllnitz eG,<br />
Pappelallee 7, 07570 Harth-Pöllnitz<br />
Im Zusammenhang mit der Typisierung wird von<br />
jedem Tier die Abstammung überprüft. Nur Tiere mit<br />
gesicherter Abstammung bekommen die genomischen<br />
Zuchtwerte ausgewiesen. Die sehr gute Dokumentation<br />
der Betriebe zeigt das große Interesse an den genomischen<br />
Zuchtwerten. Der Anteil der Tiere, bei denen der<br />
Elternfinder laufen muss, liegt aktuell bei 7,4 %. Beim<br />
Elternfinder wird die Abstammung des fehlerhaften Tieres<br />
mit allen im System hinterlegten typisierten Tieren<br />
abgeglichen und das passende Elternpaar herausgefiltert.<br />
Dieser Fehler kann durch ungenaue Zuordnung<br />
der Kälber unmittelbar nach der Geburt verursacht<br />
werden. In Betrieben mit mehreren Abkalbungen in<br />
einer Gruppe und innerhalb kurzer Zeit, kann dieses<br />
Problem auftreten.<br />
Die Milchviehhalter in Thüringen, die 2016 zu den ersten<br />
Teilnehmern der Genotypisierung gehörten, haben<br />
nunmehr ihre Herden fast durchtypisiert. Lediglich die<br />
Kühe mit 7 oder mehr Laktationen sind nicht genotypisch<br />
untersucht.<br />
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Rhönland eG, Am Lindig, 36466 Dermbach,<br />
Agroprodukt Sonneberg eG,<br />
Sichelreuther Str. 8, 96524 Föritz,<br />
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