2015-04
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Nachrichten aus Siegen und dem Kreis Siegen-Wittgenstein<br />
Vergleich von Lebensituationen<br />
Siegerland. Das dritte Jahr infolge<br />
veröffentlicht die international tätige<br />
Hilfsorganisation HelpAge den Weltalten-Index,<br />
der die Lebenssituation<br />
älterer Menschen weltweit vergleicht.<br />
Die Alterung der Weltbevölkerung<br />
schreitet seit einigen Jahren rasant voran.<br />
Pro Sekunde werden zwei Menschen<br />
auf dieser Welt 60 Jahre alt und<br />
bereits heute gibt es 901 Millionen<br />
(12,3 Prozent der Weltbevölkerung)<br />
ältere Menschen. In nur fünfzehn Jahren<br />
wird diese Zahl auf etwa 1,4 Mrd.<br />
(16,5 Prozent) und bis 2050 auf 2,1<br />
Mrd. (21,5 Prozent) ansteigen. Viel<br />
Zeit zum Handeln bleibt nicht.<br />
Der Weltalten-Index trägt dazu bei,<br />
Risiken der Entwicklung zu erkennen<br />
und entsprechend darauf zu reagieren.<br />
Die Schweiz hat es dieses Jahr auf<br />
den ersten Platz geschafft. Dort lebt<br />
es sich im Alter vergleichsweise am<br />
besten. Norwegen, letztes Jahr ganz<br />
vorne, ist dieses Jahr auf dem 2. Platz.<br />
Dicht dahinter liegen Schweden (3) und<br />
Deutschland (4). Schlusslicht bildet,<br />
wie die beiden Jahre zuvor, Afghanistan<br />
(96). Bis auf Japan (8) haben es nur<br />
westeuropäische und nordamerikanische<br />
Länder unter die TOP 10 geschafft.<br />
Die 96 erfassten Staaten stellen<br />
91 Prozent der älteren Weltbevölkerung<br />
dar. Afrika ist mit 11 von 54 Staaten<br />
bisher unzureichend im Weltalten-Index<br />
repräsentiert. Der aktuelle Bericht<br />
macht deutlich, dass sich Ungleichheiten<br />
zwischen einkommensstarken und<br />
einkommensschwachen Ländern verschärfen.<br />
Auffällig ist vor allem der Unterschied<br />
im Bildungsstand zwischen<br />
den zehn besten und den zehn untersten<br />
Rängen, der sich im Zeitraum von 1990<br />
bis 2010 um 50 Prozent erhöhte.<br />
Frauen sind oftmals doppelt benachteiligt;<br />
die Diskriminierung aufgrund<br />
des Alters wird durch eine geschlechtsspezifische<br />
Diskriminierung verschärft.<br />
Die Anzahl der Frauen, die zwischen<br />
dem 55. und 64. Lebensjahr einer ökonomischen<br />
Tätigkeit nachgehen, ist um<br />
rund 27 Prozent geringer als bei gleichaltrigen<br />
Männern. Ihr Risiko von Altersarmut<br />
betroffen zu sein, ist dementsprechend<br />
um ein Vielfaches höher. •<br />
16 durchblick 4/<strong>2015</strong>