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2015-04

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Vorgestellt: Gudrun Fokken<br />

die Gesichtszüge, sie sind<br />

neutral.“ Alle Puppen“,<br />

so die Pädagogin, „sollen<br />

durch Fassen zum Erfassen<br />

und vom Greifen<br />

zum Begreifen“ anleiten.<br />

Denn Gudrun Fokken hat<br />

über 30 Jahre im Waldorf-<br />

Kindergarten am Häusling<br />

gearbeitet. Mit frühkindlicher<br />

Bildung kennt sie<br />

sich bestens aus. Überhaupt<br />

sollen die Puppen und das<br />

Erzählen von Märchen die<br />

Phantasie der Kleinen anregen. So kann man sich lebhaft<br />

vorstellen, wie Gudrun Fokken als Märchentante mit ihren<br />

Schützlingen und auch den eigenen Kindern eine kleine<br />

Bühne zaubert, auf der dann die gehörten Geschichten mit<br />

Puppen oder Marionetten nachgespielt und natürlich auch<br />

variiert werden. Farben spielen immer eine große Rolle.<br />

Ebenso die Eurythmie, eine Bewegungskunst, die Sprache<br />

oder auch Musik ausdrücken möchte. Kein Wunder, dass<br />

ihre vier Kinder kreative Berufe gewählt haben und zwei<br />

ihrer Töchter als Heileurythmisten arbeiten.<br />

Im Herbst ist Gudrun Fokken besonders fleißig, denn<br />

es gilt wieder neue Puppen und deren Kleider und winzigen<br />

Schuhe sowie Stofftiere für den kommenden Weihnachts-Basar<br />

in der Waldorf-Schule herzustellen. Nicht<br />

zu vergessen: die gestrickten<br />

kleinen Lämmchen für die<br />

ganz Kleinen. Denn ihre handgefertigten<br />

Produkte aus Naturmaterialien<br />

sind nun schon<br />

seit Generationen bei Eltern<br />

und Großeltern von Waldorf-<br />

Kindern gefragt und werden<br />

von den Kids heißgeliebt.<br />

Spannend ist es auch, Geschichten<br />

aus der Jugend von<br />

Gudrun Fokken zu hören. Ihre<br />

Eltern und die älteren Geschwister<br />

von Gudrun waren<br />

bis 1939 in Deutsch-Ostafrika unterwegs. Die Vorfahren<br />

waren Missionare. Alte schwarz-weiß Fotos an den Wänden<br />

erinnern an diese prägenden Jahre aus der Familiengeschichte.<br />

Man möchte eigentlich viel mehr erfahren.<br />

Als Autodidaktin hat Gudrun Fokken, die auch die<br />

Kunst der Kalligraphie schätzt, die Sütterlin-Handschrift<br />

erst vor wenigen Jahren erlernt. Nun kann sie endlich alte<br />

Dokumente entzffern und mit einer über 90-jährigen Freundin<br />

regelmäßig jede Woche per Brief korrespondieren. Wir<br />

lernen: Für neue Herausforderungen ist es nie zu spät!<br />

Geboren 1941 in Marburg, Ausbildung in Hamburg und<br />

Köln, Mutter von vier Kindern, Beruf: Erzieherin, seit 1972<br />

ist ihre Heimat Siegen.<br />

Text: Tessie Reeh, Fotos: Rita Petri<br />

46 durchblick 4/<strong>2015</strong>

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