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2015-04

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Die Wanderwege der Region<br />

Foto: Ulli Weber<br />

de Gästezahlen klagend, erfuhr eine kleine Renaissance.<br />

Die Verantwortlichen in einigen Kommunen erkannten<br />

schnell, dass sie in puncto „Infrastruktur rund um das Wandern“<br />

tätig werden mussten.<br />

Die Burbacher Gemeindeverwaltung begann anno 2010<br />

damit, die diesbezügliche Sachlage im Ober- und Hickengrund<br />

abzuklopfen. Als erstes stellte man fest, dass der heimische<br />

Wanderplan bereits zwanzig Jahre alt war. Auf ihm<br />

waren vorzugsweise „A-Wege“ ausgewiesen. Mit diesem<br />

Begriff bezeichnet der Sauerländische Gebirgsverein – kurz<br />

SGV genannt - Wanderwege, deren Ausgangspunkte auf einem<br />

Wanderparkplatz liegen. Und bei einer Inaugenscheinnahme<br />

dieser Wege wurde man dann gewahr, dass manche<br />

im Laufe der Zeit teilweise zugewachsen waren, dass die<br />

Markierungen sehr zu wünschen übrig ließen, dass sie in<br />

ihrem Zustand eigentlich nicht mehr wanderbar waren.<br />

Gut, durch Würgendorf und den Hickengrund führte der<br />

Rothaarsteig. Ansonsten aber zählte lediglich noch der zu<br />

den „WanderHöhepunkten links und rechts des Rothaasteigs“<br />

gehörende Rundweg „Literatur in der Natur – Romantischer<br />

Hickengrund“ zu den wandertouristischen Pluspunkten<br />

der Gemeinde. Dass es vor allem im Kernbereich<br />

Nachholbedarf gab, war offensichtlich. Und so begann man<br />

naturgemäß im Touristikbüro zu rotieren. Dessen Leiter,<br />

Johannes Werthenbach, erinnert sich: „In der Gemeinde<br />

Burbach gibt es keine SGV-Abteilung. Daher waren die<br />

im Heimatring vereinigten Heimatvereine der einzelnen<br />

Ortsteile meine Ansprechpartner. Unsere Gespräche hatten<br />

als erfreuliches Ergebnis, dass in jedem Dorf mindestens<br />

ein neuer Wanderweg eingerichtet werden solle.“ Und die<br />

neun Vereine standen zu ihrem Wort. Elf neue Wege wurden<br />

seither ausgeschildert, darunter einer in Wahlbach, der die<br />

Bezeichnung „W1“ trug.<br />

Diese etwas altertümlich anmutende Benennung war<br />

nicht von Dauer. Am Beginn des Weges findet sich ein Hinweis<br />

mit folgendem Text: „Liebe Wanderer, der bisherige<br />

Wanderweg mit der Kennzeichnung ‚W1‘ ist im Rahmen der<br />

Weiterentwicklung zur Rothaarsteig-Spur „Trödelsteinpfad“<br />

neu markiert worden. Bitte beachten Sie auch die<br />

teilweise geänderte bzw. neue Wegeführung im Bereich<br />

der Trödelsteine, entlang der Buchheller und<br />

im Bereich des Naturschutzgebietes ‚Saukaute‘.“<br />

Genannte Änderungen gingen zurück auf die Anregungen<br />

zweier Experten. Der Wanderreformator<br />

Dr. Rainer Brämer und Harald Knoche, Vorsitzender<br />

des Rothaarsteig-Fördervereins, inspizierten<br />

den Weg. Schnell hatten sie erkannt, dass es hier<br />

einen Rohdiamanten gab, dem lediglich noch ein<br />

letzter Schliff fehlte.<br />

Am 6. September 2013 folgte die Krönung. Die<br />

Gemeinde Burbach teilte in einer Presseerklärung<br />

hierzu mit: „Zufriedene und glückliche Gesichter<br />

gab es in Düsseldorf auf der Wander- und Aktivmesse<br />

TourNatur. Denn dort konnten Burbachs<br />

Bürgermeister Christoph Ewers, Tourismusreferent<br />

Johannes Werthenbach und die beiden Vertreter des<br />

Heimatvereins Wahlbach, Gerhard Gläser und Bruno Bär,<br />

die Auszeichnungsurkunde des Deutschen Wanderinstituts<br />

entgegennehmen, die für die neue Rothaarsteig-Spur ‚Trödelsteinpfad‘<br />

ausgestellt worden ist. ‚Die Mühe und Arbeit<br />

hat sich also gelohnt‘, skizzierten die Beteiligten und freuten<br />

sich, dass der neue Weg die Voraussetzungen erfüllt, um<br />

den Titel ‚Premiumweg‘ tragen zu dürfen.“<br />

Neben den beiden genannten Heimatverein-Vertretern<br />

müssen auch Albert und Horst Diehl als diejenigen hervorgehoben<br />

werden, die für die „Mühe und Arbeit“ verantwortlich<br />

zeichneten. Vor allem die Markierung des Wanderwegs<br />

war äußerst zeitaufwändig. Der oben genannte<br />

Gerhard Gläser hebt auch Förster Elmar Wulf hervor: „Er<br />

hat sich um die Akzeptanz der Forstbesitzer verdient gemacht<br />

und im Wald unter Zuhilfenahme einer Sprühdose<br />

den Pfadverlauf umrissen.“<br />

Und nun machen wir uns auf den Weg. Der Start ist in<br />

der Wahlbacher Austraße. Auf dem dortigen Wanderparkplatz<br />

steht eine Infotafel. Auf ihr ist vermerkt, dass der Pfad<br />

zu den Rothaarsteig-Spuren gehört. Das sind Premium-<br />

Rundwege, die ein mehr oder weniger langes Stück mit dem<br />

Rothaarsteig oder – wie in Wahlbach - einem Zubringerweg<br />

gemeinsam haben. Derzeit gibt es acht hiervon, weitere sind<br />

geplant. Ursprünglich sollten sie einmal „Circuli“ heißen.<br />

Diese Bezeichnung – obwohl im Internet noch vorkommend<br />

– wird vom Rothaarsteigverein nicht mehr verwendet.<br />

Die Länge des Wegs ist mit 10,2 km angegeben. Wirrwarr<br />

herrscht (wie beinahe immer wegen einer fehlenden Norm)<br />

bei der Höhenmeterangabe. Auf der Infotafel werden 290 m<br />

genannt, der Rothaarsteigverein gibt in einem Flyer 367 m<br />

an, bei „Wunderbar wanderbar“, einer Broschüre von „Busse<br />

& Bahnen NRW“, stehen sogar unsinnige 530 Höhenmeter.<br />

Einige hundert Meter geht es zunächst durch eine Wahlbacher<br />

Siedlung. Das Rothaarsteig-Logo weist die Richtung.<br />

Allerdings hat das liegende weiße „R“ nicht den üblichen<br />

roten Grund, sondern dieser ist schwarz. Auch <br />

Viele hundert Meter verläuft der Weg entlang der Buchheller<br />

4/<strong>2015</strong> durchblick 35

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