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Epitaktische Eisenschichten auf Ag(001) - AG Wollschläger ...

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2 Theorie und Grundlagen<br />

Die SPA-LEED-Optik misst dementgegen aber keine unendlich scharfen Reflexe gemäß<br />

der δ-Distribution in zwei Dimensionen des reziproken Raumes. Die im vorigen Abschnitt<br />

(2.2) angesprochene instrumentelle Beschränkung des Auflösungsvermögens durch die<br />

SPA-LEED-Optik verbreitert zwangsläufig die δ-Funktionen. Für die exakte Analyse der<br />

Messergebnisse muss diese Unschärfe näher quantifiziert werden. Mathematisch beschreibt<br />

dies eine Faltung des idealen Reflexprofils mit der Instrumentenfunktion T ( � Q):<br />

Ireal = Iideal ⊗ T ( � Q) (2.9)<br />

Die Instrumentenfunktion lässt sich durch eine Gaußfunktion nähern. Die Transferweite<br />

gibt den maximalen Strukturabstand der Oberfläche an, dessen zugehöriger Reflex dieselbe<br />

Verbreiterung erfährt, wie es bei ideal fokussiertem Elektronenstrahl (möglichst großer<br />

Bereich kohärent wechselwirkender Elektronen) und idealem, unendlich großen Kristall<br />

der Fall wäre. Zu dessen Bestimmung kann die minimal mögliche Halbwertsbreite des (00)-<br />

Reflexes an einer sehr glatten Oberfläche (z.B. Si(111)) bei In-Phase genutzt werden. Die<br />

Verbreiterung des Reflexes bei In-Phasen für eine ideal glatte Oberfläche ist allein durch<br />

das endliche Auflösungsvermögen der SPA-LEED-Optik gegeben. Über den Kehrwert der<br />

Halbwertsbreite lässt sich so Aufschluss über die Transferweite erlangen:<br />

∆kx<br />

T = a0<br />

k10<br />

(2.10)<br />

Es ist ∆kx die Halbwertsbreite des (00)-Reflexes, k10 der Abstand zweier Beugungsreflexe<br />

und a0 der Atom- bzw. Reihenabstand.<br />

2.4 Streuphase<br />

Die Streuphase S ist eine dimensionslose Größe, die eine Aussage über konstruktives oder<br />

destruktives Interferenzverhalten von Elektronenwellen zulässt. Sie koppelt die Elektronenenergie<br />

E mit dem Lagenabstand d bzw. der Gitterkonstante a. Abbildung 2.3 zeigt<br />

die Beugung mehrerer parallel zu einander verl<strong>auf</strong>ender, kohärenter Elektronenwellen an<br />

einem idealen Kristall. Der Gangunterschied ist dabei<br />

∆g = n · 2d sin(θ) , (2.11)<br />

wobei n die Anzahl bzw. Tiefe der an der Beugung beteiligten Schichten ist.<br />

Somit gilt für die Bragg-Bedingung:<br />

S · λ = 2d sin(θ) (2.12)<br />

Die Bragg-Bedingung betrachtet den Gangunterschied im Realraum. Für die Streuphase<br />

mit Bezug zum � k-Raum gilt die Laue-Bedingung:<br />

φ = 2π · S = � Q · �a (2.13)<br />

= ( � Q� + � Q⊥) · a�e� = aQ� (2.14)<br />

Hier ist der Streuvektor � Q = � kf − � ki und �e� der Einheitsvektor in Richtung der<br />

Gittervektoren: �a = a�e� . Der Betrag von � kf ist<br />

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