Epitaktische Eisenschichten auf Ag(001) - AG Wollschläger ...
Epitaktische Eisenschichten auf Ag(001) - AG Wollschläger ...
Epitaktische Eisenschichten auf Ag(001) - AG Wollschläger ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2 Theorie und Grundlagen<br />
2.5 Oberflächen- und Überstrukturen<br />
Das Thema dieser Bachelorarbeit gehört zum Fachgebiet der Oberflächenphysik. Bei der<br />
Untersuchung von Festkörpern erhalten Oberflächen eine eigene Kategorie. Der Grund<br />
sind unterschiedlich physikalische und chemische Eigenschaften in Bezug zum Kristallvolumen.<br />
Man spricht von halb-unendlichen Kristallen mit der Oberfläche als Grenzfläche.<br />
Die Oberfläche umfasst so viele Atomlagen, wie sie sich noch charakteristisch vom Volumen<br />
abhebt. Als Kompensation für fehlende Bindungspartner an der Oberfläche führen<br />
Relaxationen und Rekombinationen zu energetisch günstigeren Zuständen und einer erniedrigten<br />
freien Oberflächenenergie. Bei der Rekonstruktion wird zusätzlich zur Relaxation<br />
noch die Translationssymmetrie verändert. Ist eine Oberfläche rekonstruiert, kommt es<br />
zur Bildung einer Überstruktur. Mit den fünf zweidimensionalen Bravais-Gittern lassen<br />
sich sowohl die Oberfläche als auch die darunterliegende Kristall- bzw. Substratvolumenstruktur<br />
beschreiben (Abbildung 2.4).<br />
Abbildung 2.4: Die fünf 2D-Bravais-Gitter: a) quadratisch (a1 = a2, α = 90 ◦ ), b)<br />
rechtwinklig-primitiv (a1 �= a2, α = 90 ◦ ), c) rechwinklig-zentriert (a1 �= a2, α = 90 ◦ ), d)<br />
hexagonal (a1 = a2, α = 60 ◦ ), e) schiefwinklig (a1 �= a2, α �= 90 ◦ ); Übersicht entnommen<br />
aus [3]<br />
Die Überstrukturbasisvektoren sind eine Linearkombination der Gittervektoren der darunterliegenden<br />
Substratgitterstruktur. Es seien �a1 und �a2 die Basisvektoren des Substratgitters.<br />
Die Basisvektoren werden dann durch<br />
� b1 = G11�a1 + G12�a2<br />
� b2 = G21�a1 + G22�a2<br />
(2.19)<br />
(2.20)<br />
dargestellt. Hier sind Gij mit i, j ∈ {1, 2} die Matrixelemente der Transformationsmatrix<br />
G. Die inverse Matrix G −1 von G ist analog die Transformationsmatrix der reziproken<br />
Gitterbasisvektoren zur Überstruktur.<br />
15