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Gottfried August Bürgers Einfluß August \filhelm Schlegel.

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__30 _<br />

1.229 Z. 1:<br />

,,Thauig in des Mondscheins Mantel<br />

Liegt die stille Sommernacht'..<br />

nippen: Bei B.: (S. 62 Z. tS)<br />

,,Selinde schenkt mir Nektar ein.<br />

Erst aber muß sie selber nippen,,<br />

S. 146 2.5: ,,auszunippen,,S.334 Z.13:,,Sie tippen hie,<br />

sie nippen da" gemeint sind Küsse.<br />

Bei Schl. (in dem eben erwähnten Sinn): I. lg6 Z.S:<br />

,,Küsse nippen" I. l7S Z. 3: ,,Nektar nippen., (wie oben<br />

bei B.)<br />

Saugen: bei B.: S. 146 Nr.69 2.7: ,,Saugt aus Ama_<br />

ryllis Lippen" ähnlich: S. 78 Z.2l: ,,Aus cleinem siißen<br />

Munde Laß saugen siißen f'od,, S. ll3 2.15: ,,Lieb uncl<br />

Leben saugen" 5.69 Z.26: ,,Saugt aus Wein sein Leben,,.<br />

Bei Schl. -. I.32 2.6: ,,Laß von deinen Lippen saugen,,<br />

(wie oben bei B.) I. Z0 2.3: ,,Weh mir! ihn einzusaugen<br />

Das nährte nur den Brand', (1'ränen der Geliebten).<br />

II.363 S.10 ff.: ,,JenenStrahl aus deinem Himmelsauge Den<br />

ich dürftig nur im Geiste sauge,,, I. l?g Z.ZJ:,,ihren<br />

blauen Augen Den Himmel zu entsaugen,, (Flier. findet<br />

sich das Ilild wohl in der kühnsterr Anwendung) I 2S<br />

Str.3: ,,Und saug es ein mit deinen Tönen,,.<br />

Zu dem poetischen Apparat anakreontischer Her_<br />

kunft, der von B. auf Schl. überging, gehört die ,,I\{yrte,,.<br />

Bei B.: S.80 Z. 1: ,,Unter Myrten, wo wir fallen,,<br />

S.84 2.13: ,,Myrtenhut,, S.438 Z. Z: v. u.: ,,Myrten_<br />

zweigen" 5.60 2.5 v. u.: ,,Ros' und Myrt' in einem<br />

Büschchen" S. 33 Z.lZ: ,,Myrtenfächer,,.<br />

Die Myrte wird in dem herkömrnlichen Sinne des<br />

Brautschmuckes verwendet: S. 170 Z. 3: ,,Statt Myrt' er_<br />

rvuchs dir Rosmaril *" (Eine ganz volksliedrnäßige Be_<br />

trachtung!) S.386 N.207 a: ,,Myrtenkrone,,.<br />

In demselben Sinne sagt Schl.: I. J7g Z.Z: ,,Dieholde<br />

Braut in ihrer Myrtenkrone,, ferner Bd. I S. 369 Z.l3:<br />

,,Von Myrt' umgrünt" I. S. 371 Z. S: ,,Die liebevolle<br />

Pflanze der Myrte" I. S.76 Z.l:,,Myrtenschatten,, I.S.46<br />

2.75: Myrt' und Rosen" II. S.246 Z.l: ,,Myrtenhaine,.<br />

I 38 Str. l: ,,myrtumkränzt,,.<br />

-31 -<br />

Häufig findet sich bei B. die ganz anakreontische<br />

,,Laube", die nach altem Brauch den Schauplatz von<br />

Liebesszenen abgibt. S. 27 Nr. 2 Z. 6: ,,Nach jener<br />

dämmernden Hollunderlaube, Dort lauschet Lina" 5.377<br />

Z.l4v, u.:,,Ha, ich kornm, ich komme! seht mich fcrtig<br />

Euere Rosenlauben zu beziehn" 5.243 2.26: ,,Er zog sie<br />

zur Laube, so düster und still, Von blühenden Bohnen<br />

umdüftet" 5.42 Z. 17 z ,,In Edens schönster Laube beseliget<br />

sie dich" S. 137 Nr. 64 2.4: ,,Götterlaube" S. 21<br />

2.2: ,Weihgesang" 2.7: ,,Myrtenlauben". Flier finden wir<br />

die geliebte Myrte mit der Laube verbunden.<br />

Bei Schl. : l. 369 Z.ll: ,,Der Holden eine Laub"',<br />

l. 352 Z.14: ,,Die Amaranthenlaub"'.<br />

<strong>Bürgers</strong> Lieblingsvögel sind die 'fauben, hauptsäch-<br />

Iich die 'I'auben<br />

der antiken lVlythologie, die mit Aphroditens<br />

Wagen durch die Lüfte ziehn, dann auch die l'auben<br />

als Symbol der Unschuld und der Treue.<br />

S.21: ,,Zweiter Weihgesang" 2.5: .,Morgen ziehen<br />

ihre 'fauben Sie (Venus) herab in unsern Hain", ähnlich<br />

S.70 Nr.28 Z.2l: ,,Mit Täubchen kürzt an ihrem Platz<br />

Sich Cypria die Stunden".<br />

Die 'l'aube als Symbol der Unschuld wird zwcimal<br />

dem Falken, dern Symbol der Verführung, gegenüber<br />

gestellt: 5.24I Nr.90 2.4: ,,Da rasselt und flattert und<br />

sträubet es sich Wie gegen den Falken die Taube" (Schl.<br />

hat in seiner Bürgerkritik v. J. 1800 die tonmalende Wirkung<br />

dieser Stelle als eines der ,,zarteren Geheimnisse<br />

der Poesie" bezeichnet. (Boct

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