-6- _- war nichts angelegener, als den Sänger der ,,Lenore" kennen zu lernen".t) Es ist nicht mit Bestimnrtheit festzustellen, wann es ihm gelang, diesen Wunsch zu verwirl
-E_- Lehrtätigkeit I. Diss. München. 1909. 35 s.) angeführten Citat eines l{örers, des Historikers Woltmann. (Wolt_ manns Werke Leipzig 7820. 5 Liefrgn. Z,S IL) ,,Schon ward ihm ungemein schwer, bisweilen un_ möglich, sich nur identische Siltze zu denken.., Er habe ,,matt und langsam gesprochen und die Gewohnheit ge_ habt, lange Pausen zu machen, rvährend er auf dem Ka_ theder versuchte, ob ihm sein Geclanke ganz klar rverden rvollte." (V. 2. 510). Nimmt man indes an, daß Woltmann B. in der Zeit seiner tiefsten Depression, nach seiner 3terr Flhe, naclt Schillers Kritik, gehört habe, so ist sein Urteil rvohl zu verstehen. Wir dürfen wohl mit Sicherheit anrrehmen, daß A. W. <strong>Schlegel</strong> jene Vorlesungell hörte. Erstens spricht schon die verhältnismüfJig grol3e Anzaltl Höhrer dafür, zrveitens kam der Stoff der vorlesungeri seinen literarisch-philosophischen Neigungen entgcgen -- er hatte damals schon das studiu'r cler 'l'heologic urit clem dcr Philologie vertauscht -, drittens interessierte Kant in iener Zeit allgemein durch seine Neuheit - nur in Jeua und I-eipzig wurde damals schou seine philosophie er_ Iäutert - und viertens uncl letztens hatte Schl. so dauernd Gelegenheit, mit R. in Berührung zu stehen. Aller Wahr_ scheinlichkeit nach war also Scirlegel <strong>Bürgers</strong> Hörer. Gewiß ist anzunehmen, claß B. als persöniichkeit auch vom Katheder herab durch sein l'emperament und durch seine Diktion auf schl. einzuwirken vermochte, als Mann der Wissenschaft hatte er indes so wenig IJigenes und Persönliches zu bieten, craß er höchstens itrs vermittrer fremder Ideen in Betracht karn. Christian Janentzky weist dies nacli in: ,,G. A. <strong>Bürgers</strong> akademische Lehrtätigkeit I. Diss. München. 1909." <strong>Bürgers</strong> Vorlesungen iiber Kant wurden von seinem Freund Karl v. Reinhard als ,,Lehrbuch der Aesthetik", Berlin, Schüppel'sche Buchhandlung lgZS, herausgegeben. JanentzkJ' beweist, daß B. in cliesen Vorlesungen so gut wie nichts leistet. Die ästhetische Fachliterarur war ihm wohl geläufig, wurde aber so reichlich und fast wört- -9- lich zitiert, und was bedenklicher ist, sehr hiiufig spaltenlang als eigene Ansicht ohne Angabe des Gewährsnlannes, dalJ B.'s Aesthetik höclrstens ein geschicktes Compilatorium genannt werden kanu. Es wimmelt vorr ,,mosaikartig neben- und aneinandergereihten Entlehnungen" von Sulzer, Blair, Steinbart, Adelung, Mendelssohn u. s. f. Wo also heirre flürger'schen Ideen vorhanden sind, kann auch von einer unmittelbaren Biirger'schen Einwirkung nicht die Rede seirr. Nun setzt zugleich nrit dcn Jahrerr u7ltlS dre erstc I)eriode üterarischer Produktion bei <strong>Schlegel</strong> ein. Sie trägt schou damals, wie dargetan v'erden soll, []ürgersches Gepriige. f)er erste erhaltene Rrief Ilürgers, ilr dettt er von deln jungen Manrre spricht, (datiert vom l'2.Jan. I7E9) setzt schon, dern T'on der Stelle nerch zu schließen, eine längere und genauere Bekanntschaft voraus. ,,Habt Ihr den letzten M. (us.) A. (lnr.) gesehen ? urrstreitig nrulJ euch darin das C;edicht: .,An Bacchidion" (S. 105 ff) sehr aufgefallen sein. War's nicht so stattlich, als ob ich es genracht hütte? Sein Verfasser jst aber <strong>Schlegel</strong>, mein poetischer Sohn , all rvelchern ich Wohlgefallen habe!" (Str. tlt. 211) Wir diirfen also wohl annehmen, daß sich spätestens um die Wende 87/88 ein engerer Verkehr zwischerr beiden anbahnte. Umsomehr, als <strong>Schlegel</strong>s Gedichte aus dieser Zeit durchweg in Riirgers M. A. erscheinen. Wie ist es zu versteheu, dalj tliese üußere Bekannrschaft so rasch zu vertrautem Verkehr, ja zu enger Freundschaft gedeihen lconnte zrvischen zwei Miinnern, die sich an Alter, Stellung und Wissen so ferne standen? Bürger war in demselben Jahre, in dem schlegel die lJoclrschule bezog, von dem hürtesten Schlag in seinern an Mißgeschicken so reichen Leben getroffen worden durch den l'od seiner zweiten Gattin <strong>August</strong>e, der ,,Molly" seiner Lieder. - Seine Briefe und seine lyrischen Huldiguugen an die -l'ote bezeugen, rvie unsagbar verlassen G.A. Bürger-Archiv G.A. Bürger-Archiv
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