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Gottfried August Bürgers Einfluß August \filhelm Schlegel.

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lri -<br />

herzlicher wird. Am 30. Juli 92 (Str. tV. 208): ,,O Aar,<br />

o junger Aar!" Mit dieser lleminiscern ermahnt er deit<br />

.lünger, Beiträge zum M. A. zu schicken. Einer seiner<br />

letzten Briefe bringt den vielleicht riihrendsten Beweis<br />

seiner Zuneigung und seines Vertrauens. Nach der Scheidung<br />

von seiner dritten Gattin Elise glaubt er sich anr<br />

besten zu erleichtern, wenn er den ganzen wiitenden<br />

Schmerz des betrogenen Ehemannes dem jungen Freunde<br />

mitteilt. Nach beweglichen Klagen schließt er mit den<br />

Worten: ,,Gott bewahre Dich, lieber Junge, vor schlechten<br />

Weibern!" (30. Juli 92. Str. IV. 210 o.) l)iese Warnung<br />

gibt ganz die väterliche Gesinnung ll.-s gegen<br />

seinen F-reund wieder. den er vor einem ähnlichen Schicksal<br />

verschont wissen will. Wir haben keine Antwort<br />

<strong>Schlegel</strong>s, die seine Anteilnahnre bezeugen rviirtle. Sein<br />

letzter Rrief stammt vom 28. Septernber 92. l3ürger indes<br />

starb erst am 8. Juni 94. l)ie Korrespondenz zrvischen<br />

beiden versanclete also, was zunr 'feil aui den Mirngel<br />

an persönlicher Berührung, zunr -l'eil auf späterhin nt<br />

besprechende literarische Crüntle zvrickzuiiihren ist. --<br />

Rei der Darstellung des persönlichen Verkehrs z.uvischen<br />

Bürger und <strong>Schlegel</strong> darf die Frau nicht vergesserr<br />

werclen, der für die Folge ntitbestiurmender Einiluß aui<br />

Schl.-s Entwicklung vorbehalten war - - Caroline. Wie<br />

aus tler von Erich Schmidt neu herausgegebenen ISriefsammlung<br />

,,Caroline" von G. Waitz hervorgeht, spielt<br />

Bürger in den Beziehungen zwischen A. W. <strong>Schlegel</strong> und<br />

Caroline Böhmer, die bekanntlich in die Göttinger Zeit<br />

zurückreichen, eine gewisse IRolle. Carolinens tsriefe<br />

verraten eine große Vertrautheit rnit B.-s persöitlichen<br />

Verhältnissen und eine fast noch größere mit seiner literarischen<br />

Produktion. F'ür die spätere iirnige Geistesgemeinschaft<br />

zwischen Caroline und A. W. <strong>Schlegel</strong> ist<br />

dieser Umstand von Bedeutung.<br />

Als B. als Dozent nach Göttingen kanr, befancl sich<br />

Caroline als Gattin des Arztes Böhmer in Claustal. Perstinliches<br />

von B. erfährt sie zueist von ihrer Schwester<br />

Lotte im November 1785. (Waitz l. 135): ,,Arn Sonntag<br />

ließen wir uns bey Bürger und seiner Frau melden<br />

-17,-<br />

(Molly), sie nahmen uns aber nicht an - ich hatte es<br />

sehr gewünscht, und wäre Meyer wohl gewesen, so wäre<br />

es auch geschehen. - I)enn er wünschte es sehr. Wenn<br />

ich mahl ins Conzert gehe, u'ill ihn uns M. vorstellen -"<br />

Dieser Wunsch hat sich bald darauf erfüllt. Als<br />

Caroline nach dem 'Iode ihres Mannes nach Göttingen<br />

zurtickkehrte, wurde sie sehr bald nach ihrer Ankunft<br />

mit B. behannt. Am 1. März 1787 schreibt sie an F'. L. W.<br />

Meyer (damals in London): ,,Bürger hat rnir gesagt, daß<br />

Sie wahrscheinlich zusammen nach IJerlin gehen-" (Aus<br />

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