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Untersuchung zur Bedeutung und Lebensweise phytophager Thripse

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2. Literaturübersicht<br />

2.1 Merkmale der Thysanoptera<br />

Die Ordnung der Thysanoptera (Insecta) umfasst derzeit weltweit etwa 5200 beschriebene<br />

Arten (MORITZ et al. 2000). Neben der deutschen Bezeichnung „<strong>Thripse</strong>“ sind<br />

noch die Trivialnamen „Fransenflügler“ oder „Blasenfüße“ in Gebrauch, die auf zwei<br />

besondere morphologische Merkmale der Thysanopteren hinweisen: Die meist nur ein<br />

bis zwei Millimeter großen Insekten besitzen zwei Paar schmale, mit langen Fransen<br />

besetzte Flügel, sowie Haftblasen an den Tarsen, die durch eine Erhöhung des Hämolymphdrucks<br />

ausgestülpt werden können.<br />

Die Thysanoptera werden in zwei Unterordnungen unterteilt: die Tubulifera mit 3000<br />

Arten <strong>und</strong> nur einer Familie, den Phlaeothripidae (MOUND et al. 1980, MOUND & MA-<br />

RULLO 1996), <strong>und</strong> die 2000 Arten zählenden Terebrantia mit den sieben Familien Merothripidae,<br />

Aeolothripidae, Adiheterothripidae, Fauriellidae, Heterothripidae,<br />

Thripidae <strong>und</strong> Uzelothripidae (MOUND et al. 1980).<br />

Der Entwicklungzyklus der Thysanopteren stellt eine weitere bemerkenswerte Besonderheit<br />

dieser Insektenordnung dar. Die Eier werden entweder direkt auf das Pflanzensubstrat<br />

(Tubulifera) oder mit Hilfe eines Legebohrers ins Innere des Pflanzengewebes<br />

(Terebrantia) abgelegt. Die weitere Entwicklung verläuft über zwei flügellose Lar-<br />

valstadien, gefolgt von einem Präpuppen- <strong>und</strong> ein bis zwei Puppenstadien, die äußere<br />

Flügelanlagen besitzen. Diese Art der Entwicklung wird als Neometabolie bezeichnet<br />

<strong>und</strong> kommt fast ausschließlich bei Thysanopteren vor (WESTHEIDE & RIEGER 1996).<br />

<strong>Thripse</strong> besitzen asymmetrische stechend saugende M<strong>und</strong>werkzeuge. Während der<br />

Embryonalentwicklung wird die rechte Mandibel reduziert (MORITZ 1988, 1995). Die<br />

Ernährungsweise bei <strong>Thripse</strong>n ist vielfältig. Manche Arten ernähren sich von Pilzspo-<br />

ren, andere von Nektar oder Pollen. Es gibt auch räuberische <strong>Thripse</strong>, wie beispielsweise<br />

Vertreter der Familie Aeolothripidae. Die meisten Thripsarten sind jedoch<br />

phytophag. Mit ihren M<strong>und</strong>werkzeugen sind sie in der Lage, einzelne Pflanzenzellen<br />

anzustechen <strong>und</strong> den Zellinhalt aufzusaugen. Trotzdem zählen weltweit weniger als 1<br />

% zu wirtschaftlich wichtigen Kulturschädlingen (MORITZ et al. 2000). Die meisten<br />

Schädlinge unter den Thysanopteren gehören <strong>zur</strong> Familie der Thripidae.<br />

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