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Untersuchung zur Bedeutung und Lebensweise phytophager Thripse

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2. Der Einsatz von Insektiziden in Rebschulen kurz nach dem Einschulen, wenn eine<br />

Gefährdung durch angrenzende landwirtschaftliche Kulturen besteht, die nachweislich<br />

Thripsbefall aufweisen.<br />

3. Der Einsatz von Insektiziden zu Austriebsbeginn für Junganlagen im Pflanzjahr beziehungsweise<br />

für zweijährige Anlagen, insbesondere dann wenn ein starker Vorjahresbefall<br />

vorlag <strong>und</strong> keine Raubmilben vorhanden sind.<br />

Da der durch <strong>Thripse</strong> verursachte Schaden schwer quantifizierbar ist, <strong>und</strong> sich<br />

Thripsschäden im Verlauf der Vegetationsperiode insbesondere bei älteren Rebanlagen<br />

wieder verwachsen können, sollte genau abgewogen werden, in welchen Fällen eine<br />

Thripsbekämpfung sinnvoll ist. Allgemein gilt, dass eine Bekämpfung nur im Sinne<br />

eines integrierten Pflanzenschutzes stattfinden sollte, wie er in § 2 Abs. 2 des Pflanzenschutzgesetzes<br />

von 1998 verankert ist:<br />

„Integrierter Pflanzenschutz: eine Kombination von Verfahren, bei denen unter vorrangiger<br />

Berücksichtigung biologischer, biotechnischer, pflanzenzüchterischer sowie anbau-<br />

<strong>und</strong> kulturtechnischer Maßnahmen die Anwendung chemischer<br />

Pflanzenschutzmittel auf das notwendige Maß beschränkt wird;“<br />

<strong>Bedeutung</strong> von Nützlingen<br />

Vertreter der räuberischen Thrips-Gattung Aeolothrips sind als natürliche Gegenspieler<br />

von Thripslarven beschrieben worden (z.B. PUTMAN 1942, BOURNIER et al. 1978, RIU-<br />

DAVETS 1995). Die Biologie von A. intermedius wurde von BOURNIER et al. (1978) auf<br />

Reben untersucht. Die Art lebt auf vielen Pflanzen räuberisch <strong>und</strong> ernährt sich auch<br />

von anderen <strong>Thripse</strong>n. Dabei zeigen besonders die Larven eine hervorragende Prädati-<br />

onsleistung. Im Labor lässt sich A. intermedius mit T. tabaci-Larven ernähren (BOUR-<br />

NIER et al. 1978). <strong>Untersuchung</strong>en <strong>zur</strong> Biologie von A. intermedius ergaben für<br />

Südfrankreich drei bis vier Generationen pro Jahr, wobei die ersten Adulten im April<br />

auftraten (BOURNIER et al. 1978). Die Populationsmaxima wurden im Juni, Juli <strong>und</strong><br />

August festgestellt. Die größten Individuenzahlen der Adulten traten Anfang Juni auf.<br />

Das entsprechende Larvenmaximum folgte etwa zwei Wochen später. A. intermedius<br />

konnte von 2002 bis 2004 auch im <strong>Untersuchung</strong>sgebiet auf Reben nachgewiesen werden<br />

(siehe 4.6.1). Die Flugzeiten wurden mit Hilfe von Gelbschalenfängen in den Ort-<br />

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