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Untersuchung zur Bedeutung und Lebensweise phytophager Thripse

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Aus den aufgeführten Gründen wurde keine wirtschaftliche Schadensschwelle erhoben,<br />

sondern folgende Richtlinie für die Praxis erarbeitet, die auf den Ergebnissen des Monitorings<br />

aus drei Versuchsjahren basiert (vergleiche Tab. 31):<br />

1. Junganlagen ab dem zweiten Jahr: Zu Austriebsbeginn, in den Entwicklungsstadien<br />

BBCH 09 bis 13, richtet bereits durchschnittlich ein Weibchen pro Trieb<br />

Wachstumsstörungen an, die eine Bekämpfung rechtfertigen. Ab dem Stadium BBCH<br />

14 bis 17 ist eine Bekämpfung von durchschnittlich einem oder mehr Adulten pro Blatt<br />

sinnvoll.<br />

2. Da Larven mit dem bloßen Auge kaum wahrgenommen werden können, sind bei<br />

Auftreten von Larven für die Praxis keine einfach anwendbaren Richtlinien möglich.<br />

Als Erfahrungswerte für eine starke Schädigung der Reben gelten Befallsszahlen von<br />

mehr als drei Larven pro Blatt bis zum Entwicklungsstadium BBCH 19 (neun oder<br />

mehr Blätter entfaltet) auf Blättern der terminalen Triebhälfte, wie sie in verschiedenen<br />

<strong>Untersuchung</strong>sflächen ermittelt werden konnten (siehe Tab. 31).<br />

3. Rebanlagen im Pflanzjahr <strong>und</strong> Rebschulen: In Rebschulen fallen Thripsschäden<br />

wirtschaftlich am meisten ins Gewicht. Dort kann Thripsbefall kurz nach dem<br />

Einschulen der Reben ohne Behandlung zum Totalausfall betroffener Pfropfreben füh-<br />

ren, wie es 2004 in der untersuchten Rebanlage in Lachen-Speyerdorf der Fall war. Bei<br />

Junganlagen im Pflanzjahr kann bei einem Thrips bedingten Wachstumsstopp der Jungreben<br />

eine Ertragsverzögerung von einem Jahr eintreten. Kommt es im Folgejahr zu<br />

erneutem Befall, kann sich der Ertrag um ein weiteres Jahr verzögern. Deshalb sollte<br />

für Rebschulen <strong>und</strong> neu gepflanzte Anlagen bei Befall ab dem Knospenaufbruch unabhängig<br />

von der Befallsstärke eine Bekämpfung in Betracht gezogen werden.<br />

Protektive Bekämpfung<br />

Aufgr<strong>und</strong> der besonderen Gefährdung von Rebschulen <strong>und</strong> Junganlagen im Pflanzjahr<br />

<strong>und</strong> der schwierigen Diagnose der Schaderreger ist unter Umständen eine protektive<br />

Bekämpfung sinnvoll. Folgende Maßnahmen sind zu empfehlen:<br />

1. Das frühzeitige Ansiedeln von Raubmilben in neu gepflanzten Rebanlagen.<br />

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