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Untersuchung zur Bedeutung und Lebensweise phytophager Thripse

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der Pflanzenschutzmittel Spinosad <strong>und</strong> Confidor an Reben im Freiland. Dabei konnte<br />

am 24. Juni, zwölf Tage nach erfolgter Behandlung, eine signifikante Reduzierung der<br />

Larven ermittelt werden (siehe 4.8.1). Bei dem 2003 durchgeführten Bekämpfungsversuch<br />

in drei gleichaltrigen Rebanlagen in Diedesfeld, bei dem ein breites Spektrum an<br />

Pflanzenschutzmitteln getestet wurde, konzentrierte sich die Auswertung auf die Pflan-<br />

zenschutzmittel Confidor <strong>und</strong> Karate. Dabei zeigte sich bei den Larven hauptsächlich<br />

kurz nach der ersten Applikation eine signifikante Wirkung der Mittel im Vergleich <strong>zur</strong><br />

Kontrolle (siehe Abb. 55). Aus Abbildung 55. a <strong>und</strong> c wird ersichtlich, dass der Zuwachs<br />

an Larven in der Karate-Variante nach der zweiten Applikation größer war als in<br />

der Kontrolle beziehungsweise in der mit Confidor behandelten Variante. Das könnte<br />

auf das Fehlen von Raubmilben in den Karate-Varianten <strong>zur</strong>ückzuführen sein. Bei der<br />

Auswertung fiel auf, dass in den Proben der Karate-Variante keine Raubmilben zu finden<br />

waren. In den anderen Varianten konnten stets Raubmilben nachgewiesen werden<br />

(keine quantitative Erfassung). Aufgr<strong>und</strong> seiner stark Raubmilben schädigenden Eigenschaften<br />

kam Karate für eine mögliche Antragstellung <strong>zur</strong> Genehmigung nach §18a<br />

PflSchG nicht in Frage, <strong>und</strong> wurde im Folgejahr nicht mehr in die Tests aufgenommen.<br />

Bei dem Bekämpfungsversuch 2004 wurden gezielter als 2003 fünf verschiedene<br />

Pflanzenschutzmittel aus anderen landwirtschaftlichen Kulturen ausgewählt, die eine<br />

Wirkung auf die beweglichen Thripsstadien (Adulte <strong>und</strong> Larven) erwarten ließen. Es<br />

erfolgten zwei Applikationen im Abstand von 20 Tagen, um zunächst die Adulten <strong>und</strong><br />

später die geschlüpften Larven zu erfassen. Mit Ausnahme von Neem Azal, das im<br />

ökologischen Weinbau eingesetzt werden könnte, zeigten alle Pflanzenschutzmittel<br />

eine deutliche Reduktion der Thripslarven. Die Wirkung auf die Adulten war weniger<br />

gut. Bei einer Betrachtung der Larvenpopulationen nach der ersten Applikation fiel auf,<br />

dass der schlupfbedingte Neuzuwachs an Larven mit Ausnahme der Neem Azal-<br />

Variante in den mit Oncol, Vertimec, Confidor <strong>und</strong> SpinTor behandelten Varianten<br />

deutlich geringer war als in der Kontrolle (Abb. 57). Das war offensichtlich auf eine<br />

Kontakt- <strong>und</strong> Fraßwirkung der Mittel auf die Primärlarven <strong>zur</strong>ückzuführen. Da es sich<br />

bei Oncol um ein Insektizid mit Raubmilben schädigender Wirkung handelt, kam es<br />

trotz seiner guten Wirkung auf Adulte <strong>und</strong> Thripslarven nicht für eine Verwendung im<br />

Weinbau im Rahmen der Lückenindikation in Frage.<br />

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